Die deutsche Staatsanwaltschaft hat mehr als 50 Millionen Euro in Bitcoin beschlagnahmt. Allerdings weigert sich der ursprüngliche Besitzer die Keys für den Zugriff auf die Gelder herauszugeben. Entsprechend bleibt der BTC-Bestand vorerst in der digitalen Geldbörse.
Wie Reuters berichtet, stammt der BTC-Betrag von einem Betrüger, der bereits zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und seine Haftstrafe abgesessen hat. In der Zwischenzeit haben sich die Behörden ergebnislos darum bemüht den Code für den Zugang zu den mehr als 1.700 Bitcoins zu erlangen.
Sebastian Murer, Staatsanwalt in der bayerischen Stadt Kempten, erklärt:
Wir haben ihn gefragt, aber er hat es nicht gesagt. Vielleicht weiß er es nicht.
Der Mann wurde zu mehr als zwei Jahren Gefängnisstrafe verurteilt. Grund dafür war, dass er durch die heimliche Installation von Software auf Computern die Rechenleistung für das Mining von Bitcoin nutzte. Während der Mann seine Strafe abgesessen hat, ist der Bitcoin Preis um einiges gestiegen. Die Staatsanwaltschaft gibt dem Verurteilten keinen Zugang zu den Wallets.
Sind die BTC-Bestände nun für immer verloren?
Sollte es den Ermittlern nicht gelingen die Keys herauszufinden und die Wallet zu knacken, dürften die BTC-Bestände aus dem Verbrechen für immer verloren sein. Wie BeInCrypto bereits berichtete, ist schon eine beträchtliche Menge der ältesten Kryptowährung für immer verloren.
Allein bei der Schließung der einstmalig großen Krypto-Börse Mt. Gox sind über 744.000 Bitcoin verschwunden. Ob es in der Zukunft eine Möglichkeit geben wird diese verschollenen Gelder wiederherzustellen, ist natürlich noch nicht klar. Allerdings schmälern die abgängigen Coins den eigentlich verfügbaren Betrag an BTC im Umlauf.
Mittlerweile haben Miner fast 90% aller je existieren Bitcoin bereits gemint, nicht alle Bitcoins sind aber verfügbar. Die New York Times zitiert die Daten der Analysefirma Chainalysis. Laut deren Angaben sollen rund 20 Prozent der BTC-Bestände für immer verloren sein.
Die Suche nach nach den Keys…
Auch Stefan Thomas, ein in Deutschland geborener Programmierer, der in San Francisco lebt, ist auf der Suche nach seinen Keys. In seiner Wallet schlummert ein Vermögen von 220 Millionen US-Dollar. Aber er kann sich nicht an das Passwort zu seiner Festplatte erinnern, wo die Private Keys für seine Wallet mit den 7.002 Bitcoin gespeichert sind.
Unchained Capital erklärt in einem Forschungsbericht:
Wenn wir grob davon ausgehen, dass die meisten älteren Coins verloren gegangen sind, deutet dies darauf hin, dass eine Obergrenze von 3,8 Mio. BTC nicht zugänglich ist.
Dazu kommt das Rätsel um das Schicksal der Coins vom anonymen Bitcoin-Schöpfer Satoshi Nakamoto. Nakamoto minte ungefähr eine Million BTC, die seit über einem Jahrzehnt in ihren ursprünglichen Wallets verweilen. Ob diese Coins verloren sind oder irgendwann zurück in den Bitcoin-Kreislauf geführt werden, ist unklar.
Haftungsausschluss
In Übereinstimmung mit den Richtlinien des Trust Project verpflichtet sich BeInCrypto zu einer unvoreingenommenen, transparenten Berichterstattung. Dieser Artikel zielt darauf ab, genaue und aktuelle Informationen zu liefern. Den Lesern wird jedoch empfohlen, die Fakten unabhängig zu überprüfen und einen Fachmann zu konsultieren, bevor sie auf der Grundlage dieses Inhalts Entscheidungen treffen.