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Entkoppelt sich der Bitcoin (BTC) vom Aktienmarkt? Diese Faktoren sind entscheidend

5 min
Von Jay Speakman
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IN KÜRZE

  • Institutionelle Investitionen haben einen erheblichen Einfluss auf die Korrelation zwischen Bitcoin und dem Aktienmarkt.
  • Entwickelt sich die Kryptowährung zum sicheren Hafen oder bleibt sei ein hochriskantes Asset?
  • Eine breite Akzeptanz, technologische Fortschritte und regulatorische Klarheit begünstigen die Entkopplung zwischen dem Kryptomarkt und dem Aktienmarkt.
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In der heutigen, zunehmend vernetzten Finanzwelt wecken Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) nach wie vor großes Interesse bei den Menschen – und entfachen lebhafte Debatten. Die bahnbrechende digitale Währung, die schon seit längerem als revolutionär bezeichnet wird, steht jetzt aufgrund ihrer komplexen Verbindungen zu den traditionellen Finanzmärkten auf dem Prüfstand.

In diesem Artikel schauen wir uns die Faktoren, die die Korrelation zwischen Bitcoin und dem Aktienmarkt beeinflussen, genauer an. Außerdem untersuchen wir, ob die Kryptowährung ihren revolutionären Status in der sich ständig verändernden Finanzlandschaft aufrechterhalten kann.

Welche Gründe gibt es für die Korrelation?

Bitcoin wird seit langem für seine dezentrale Natur hochgehalten. Dennoch wirft die Korrelation mit den Fluktuationen des Aktienmarktes Fragen über dessen tatsächliche Unabhängigkeit auf. Um den revolutionären Einfluss von Bitcoin auf das Finanzwesen zu bewerten, ist es entscheidend, diesen komplexen Zusammenhang zu verstehen.

Institutionelle BTC-Investitionen

Ein großer Faktor, der die Korrelation fördert, sind institutionelle Investitionen. Große Firmen, die sowohl in Aktien als auch Kryptowährungen investieren, können unbeabsichtigt eine Wechselbeziehung zwischen den beiden Märkten schaffen. Wenn institutionelle Anleger:innen BTC kaufen oder verkaufen, orientieren sie sich nämlich an den Trends der Aktienmärkte. So investierten beispielsweise während der COVID-19-Pandemie Unternehmen wie MicroStrategy oder Tesla in großem Umfang in Bitcoin. Dadurch stieg der Preis des Vermögenswerts parallel zur Erholung des Aktienmarktes an.

Marktsentiment

Des Weiteren spielt die Stimmung auf den Märkten (das Marktsentiment) eine für die Korrelation wichtige Rolle. Anleger:innen, die sich Emotionen wie Angst oder Gier beeinflussen lassen, reagieren auf unterschiedlichen Märkten oft ähnlich. Wenn beispielsweise die Aktienkurse einbrechen, kann sich die damit verbundene Panik auch auf den Bitcoin Kurs auswirken. Umgekehrt kann die Euphorie in einem Bullenmarkt die Kurse beider Anlageklassen in die Höhe treiben. Ein Beispiel dafür, wie das Marktsentiment die Preise von unterschiedlichen Vermögenswerten beeinflusst, ist der Krypto-Boom von 2017, der von der Euphorie der Kleinanleger angeheizt wurde. Als der Bitcoin Preis während dieses Booms in die Höhe schoss, stiegen auch die Aktienkurse von Blockchain-bezogenen Unternehmen stark an – der Zusammenhang zwischen den beiden Märkten wurde damals offensichtlich.

Makroökonomische Faktoren

Makroökonomische Faktoren, wie die Leitzinsen oder die Inflation, beeinflussen sowohl Aktienkurse als auch den Bitcoin Kurs. So kann beispielsweise eine steigende Inflation Anleger:innen dazu bewegen, nach werterhaltenden Vermögenswerten zu greifen. Sowohl das Interesse an Aktien als auch an Kryptowährungen nimmt folglich zu. In Zeiten niedriger Zinsen bevorzugen Anleger:innen die höhere Rendite von risikoreicheren Vermögenswerten. Deshalb steigen bei niedrigen Zinsen die Preise auf dem Aktienmarkt und auf dem Kryptomarkt an.

Bitcoin: Ein sicherer Hafen oder ein risikoreiches Asset?

Da die Frage, ob Bitcoin wirklich ein sicherer Hafen bzw. Vermögensspeicher ist, immer mehr Bedeutung gewinnt, ist es wichtig, die historische Performance der Kryptowährung zu analysieren.

Wie beeinflusste der Aktienmarkt den BTC Preis?

In Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen entwickelte sich der Kurs der Kryptowährung bisher unterschiedlich. In einigen Fällen verzeichnete BTC im Vergleich zu den traditionellen Märkten eine bessere Performance, während er in anderen Fällen deren Rückgang widerspiegelte. So blieb zum Beispiel bei der Finanzkrise 2008 der BTC Preis relativ stabil, als traditionelle Vermögenswerte erhebliche Verluste verzeichneten. Im März 2020 jedoch, als die COVID-19-Pandemie die globalen Märkte erschütterte, stürzte auch der BTC Kurs ab, weshalb Zweifel über dessen Status als sicherer Hafen aufkamen.

BTC: Ein volatiles Asset

Im Vergleich zu Gold, einem klassischen sicheren Hafen, weist der BTC eine wesentlich höhere Volatilität auf. Diese Tatsache schreckte bisher viele risikoscheue Anleger:innen ab, weshalb diese in turbulenten Zeiten die Stabilität traditioneller Vermögenswerte vorziehen. Ein Beispiel für die enorme Volatilität von BTC ist der Krypto-Crash, der 2017 und 2018 stattfand. In diesem Zeitraum fiel der BTC Preis von knapp 20.000 auf 3.000 US-Dollar.

Entkoppelt sich der Bitcoin vom Aktienmarkt?

Damit der Bitcoin sein volles revolutionäres Potenzial entfalten kann, muss sich die Kryptowährungen von den Einflüssen des Aktienmarktes lösen. Mehrere Faktoren könnten dies begünstigen:

Steigende Adoption

Eine breite Akzeptanz von BTC, insbesondere der Privatanleger, dürfte die Auswirkungen institutioneller Investitionen verwässern. Je mehr Menschen BTC für alltägliche Transaktionen nutzen, desto weniger ist dessen Preis an die traditionellen Märkte gebunden. Länder wie El Salvador, das Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel einführte, sind ein Beispiel für die zunehmende Massenadoption. Darüber hinaus ermöglichen Zahlungsdienstleister wie Block oder PayPal ihren Nutzern mittlerweile den Kauf, Verkauf und die Abwicklung von Transaktionen über BTC. Dadurch steigt die Akzeptanz der Kryptowährung im Mainstream ebenfalls weiter an.

Regulatorische Klarheit

Transparentere Regulierungen können das Vertrauen der Anleger:innen stärken und die Beteiligung sowohl von Kleinanleger:innen als auch von institutionellen Investor:innen fördern. Während der Kryptowährungsmarkt reift, lässt sich durch klare Vorschriften ein stabileres Umfeld schaffen, das den Einfluss von Börsentrends auf Bitcoin minimiert. Die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) arbeitet bereits an klareren Leitlinien (und an deren Durchsetzung) für digitale Vermögenswerte. Auch Länder wie Japan und die Schweiz führten bereits umfassende Regelwerke ein.

Der technologische Fortschritt

Technologische Fortschritte, wie die Optimierung der Skalierbarkeit und des Privatsphärenschutzes, bieten ebenfalls Anreize für eine Entkopplung zwischen dem Kryptomarkt und dem Aktienmarkt. Da diese Entwicklungen Bedenken hinsichtlich der Transaktionsgeschwindigkeit und Sicherheit reduzieren, dürften Kryptowährungen langfristig ein breiteres Spektrum von Anleger:innen anziehen und den Markt weiter diversifizieren. Innovationen wie das Lightning Network, das die Transaktionskapazität von Bitcoin erhöht, und Taproot, das den Datenschutz und Smart-Contract-Funktionen verbessert, sind Ausdruck der laufenden Bemühungen, die Technologie hinter Bitcoin zu verfeinern.

Konkurrenz belebt das Geschäft

Die steigende Akzeptanz alternativer Kryptowährungen bzw. Altcoins trägt möglicherweise ebenfalls zur Entkopplung des Bitcoins von den traditionellen Märkten bei. Wenn neue digitale Vermögenswerte mit einzigartigen Anwendungsfällen an Bedeutung gewinnen, entwickeln sie möglicherweise eine eigene Marktdynamik und verringern so den Gesamteinfluss von Bitcoin auf den Kryptomarkt. So bieten beispielsweise Ethereum mit seiner Smart-Contract-Funktionalität oder Stablecoins wie Tether, welche an traditionelle Währungen gekoppelt sind, ganz andere Vorteile als Bitcoin. Die Entwicklung anderer Kryptowährungen wirkt sich also möglicherweise mindernd auf die Korrelation zwischen dem Kryptomarkt und dem Aktienmarkt aus.

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Bitcoin-Münzen mit Frau und Bullen Quelle; BeInCrypto.com

Auf in eine unkorrelierte Zukunft?

Auch wenn die Korrelation von BTC mit dem Aktienmarkt Zweifel an seiner finanziellen Unabhängigkeit aufkommen lässt, bleibt das Potenzial für eine Entkopplung bestehen. Faktoren wie die zunehmende Adoption, regulatorische Klarheit, technologische Fortschritte und wachsende Konkurrenten könnten Bitcoin schließlich von den Einflüssen des Aktienmarktes befreien und es ermöglichen, dessen revolutionären Ziele zu erreichen.

Solange diese Entkopplung noch nicht stattfindet, bleiben die tatsächlichen Auswirkungen von Bitcoin auf die Weltwirtschaft ungewiss. Während sich der Krypto-Space weiter entwickelt, müssen Investor:innen die zuvor genannten Entwicklungen im Auge behalten, um die zukünftige Entwicklung von der Kryptowährung und deren Rolle für Finanzwesen abzuschätzen und nachzuvollziehen.

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Maximilian Mußner
Maximilian Mußner machte sich Anfang 2018 im Markt für Freizeit und Kulturdienstleistungen selbstständig und begann im Oktober 2018 mit dem Handel von Kryptowährungen. Mitte 2019 gründete er dann ein Startup-Unternehmen in diesem Marktsegment - bis ihn März 2020 der erste Corona-Lockdown traf. Um diesen zu überbrücken, widmete er sich vollständig dem Trading im Krypto-Bereich - mit Erfolg. Im November 2020 begann er dann als Copywriter bei BeInCrypto und unterstützte das damals noch recht...
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