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Ethereum Angebot steigt in 30 Tagen um 30.000 Coins – ETH wieder inflationär?

3 min
Aktualisiert von Toni Lukic
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IN KÜRZE

  • In jüngster Vergangenheit verzeichnete die Ethereum-Blokchain einen deutlichen Rückgang des Transaktionsvolumen, was auf schwindendes Interesse an NFTs und DeFi zurückzuführen ist.
  • Über die vergangenen 30 Tagen stieg das ETH-Angebot um ganze 30.000 Coins und verzeichnete für diesen Zeitraum eine jährliche Wachstumsrate von 0,3 %.
  • Die Kernentwickler geben sich angesichts der Weltwirtschaftslage jedoch kaum besorgt, immerhin wäre eine solche Inflationsrate für den US-Dollar eine mehr als erfreuliche Nachricht.
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In nur 30 Tagen steigt das zirkulierende Ethereum Angebot um ganze 30.000 Coins, etwa 47,9 Millionen US-Dollar. Infolgedessen ist das jährliche Angebotswachstum auf 0,301 % gestiegen und der Vermögenswert damit wieder inflationär.

On-Chain-Daten zufolge ist dies auf einen starken Rückgang des Transaktionsvolumens zurückzuführen. Offenbar lässt das Interesse an DeFi-Aktivitäten und NFT-Handel stark nach, wodurch die Blockchain deutlich weniger Auslastung erfährt. Ist Ethereum doch nicht so deflationär, wie behauptet?

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Die Entwicklung von Ethereum

Den Ethereum Merge vergangenes Jahr priesen viele Enthusiasten als entscheidendes Ereignis für das Netzwerk an. Im September 2022 stellte das Netzwerk vom ursprünglichen Proof of Work (PoW) zu Proof of Stake (PoS) um. Dies reduzierte die Ausgabe neuer ETH um unglaubliche 90 %.

Viele Ethereum-Maximalisten waren überzeugt, dass diese Umstellung ETH als “Ultrasound Money”, also als deflationäre, extrem stabile Währung etablieren würde. Einige behaupteten sogar, der Kurs würde anschließend nur noch steigen. Jedoch sollte diese Annahme gerade mal ein Jahr später auf die Probe gestellt werden.

In den vergangenen 30 Tagen stieg das zirkulierende Angebot um ganze 30.000 ETH, wodurch die jährliche Wachstumsrate bis auf 0,301 % anstieg.

wachsendes ETH-Angebot
Wachstumsrate des ETH-Angebots | Quelle: Ultrasound.Money

Dies ist offenbar auf einen starken Rückgang des Transaktionsvolumens zurückzuführen, was sich nämlich auf die Verbrennungsrate des Netzwerks auswirkt. Der im Jahr 2021 eingeführte Mechanismus “verbrennt” ein Teil der Transaktionsgebühren.

Das bedeutet, diese Coins werden unwiderruflich an eine Wallet gesendet. Sie sind also nicht mehr Teil des zirkulierenden Angebots und somit verknappt sich das Angebot künstlich.

Diese “Base Fee” steigt zusammen mit den Gaspreisen, wenn die Netzwerk-Aktivität zunimmt. Je höher also die Gaspreise, desto mehr ETH werden dauerhaft verbrannt.

Die rückläufigen Transaktionszahlen wiederum scheinen auf ein schwindendes Interesse an NFT-Handel und DeFi-Aktivitäten zurückzugehen. Wie On-Chain-Daten von DeFiLlama zeigen, ist das Handelsvolumen in diesem Sektor seit April extrem niedrig.

Ethereum DeFi Handelsvolumen
Handelsvolumen auf Ethereum | Quell: DeFiLlama

Die Netzwerk-Aktivitäten sinken

Jüngst sanken die Ethereum-Gasgebühren auf bemerkenswerte Tiefstände. Eine durchschnittliche Netzwerktransaktion kostet aktuell nur etwa 8 Gwei oder gerade einmal 0,24 US-Dollar. Auf dem NFT-Marktplatz OpenSea kostet eine durchschnittliche Transaktion nur etwa 0,94 US-Dollar – kaum vergleichbar mit den Kosten vor einem Jahr.

Zwar mögen niedrige Gasgebühren für Ethereum-Nutzer:innen etwas Gutes sein, jedoch bedeutet dies auch weniger verbrannte ETH. Dadurch steigt wiederum das Angebot, was sich inflationär auf den Vermögenswert auswirkt.

Diese Tendenz sorgte in der Community jüngst für Bedenken hinsichtlich der langfristigen finanziellen Gesundheit des Netzwerks. Die Ethereum Kernentwickler scheinen deshalb jedoch kaum besorgt, so meinte einer von ihnen, Micah Zoltu, gegenüber DeCrypt:

“Ich glaube, keiner von den Kernentwicklern ist deshalb besorgt. Wenn man das Ganze betrachtet, ist es unbedeutend.”

Ein weiterer Kollege, Danno Ferrin, zeigte sich gegenüber dem Nachrichtenblatt gelassen:

“Es liegt immer noch unter dem Allzeithoch [ETH-Angebot] und die kurzfristige Inflation liegt weit unter der von anderen Blockchains sowie dem gesamten Krypto-Ökosystem.”

In den letzten Jahren stieg die Inflation weltweit stark an und veranlasste unter anderem die US-amerikanische Zentralbank zu starken Zinserhöhungen. Unglücklicherweise scheint diese Entwicklung noch nicht überstanden.

Die Geldpolitik der Zentralbanken wirkte sich erheblich sowohl auf den Devisen- als auch auf den Aktienmarkt aus. Kaum verwunderlich also, dass auch Kryptowährungen nicht verschont blieben, so erlitt der gesamte Markt einen Wertverlust von erschreckenden 75 %.

Allein Bitcoin erlebte bis zum jüngsten Makrotief bei etwa 15.600 US-Dollar einen Rückgang von über 77 %. Unter diesen Umständen ist das aktuell inflationäre Verhalten von Ethereum vorerst also kein alarmierendes Zeichen. Dennoch gilt es, die Netzwerkdynamik im Auge zu behalten.

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Leonard Schellberg
Leonard Schellberg stieß im Jahr 2021 auf das Thema Kryptowährungen. Nachdem er sich ein fundiertes Wissen über den breiten Kryptomarkt angeeignet hatte, entwickelte er eine besondere Begeisterung für die Möglichkeiten der Distributed Ledger Technologie und Smart Contracts. Darüber hinaus hegt er ein großes Interesse für das globale Finanzsystem, Makroökonomie und Krypto-Trading. Noch während Leonard im Frühling 2022 seinen Bachelor in Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaften an der...
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