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Ethereum-Killer: Die besten Blockchains unter der Lupe

5 min
Aktualisiert von Alexandra Kons
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IN KÜRZE

  • Ethereum ist die bekannteste und meistbenutzte Blockchain mit Smart-Contracts und umspannt ein riesiges Ökosystem. Gleichzeitig wachsen die Anforderungen an Blockchains und sind im ständigen Wandel.
  • So wächst auch die Konkurrenz und selbsternannte Ethereum-Killer wie Solana, Avalanche, Cardano, Cosmos oder BSC rücken ins Rampenlicht.
  • Was sind die besten Blockchains und welche setzen sich durch? Wird sich eine einzige Blockchain durchsetzen oder wird die Zukunft aus mehreren bestehen?
  • promo

Konkurrierende Blockchains wie Solana, Avalanche, Cardano, Cosmos und die Binance-Smart-Chain preisen sich als Ethereum-Killer. Die Realität zeigt jedoch, dass die meiste Aktivität noch immer auf Ethereum stattfindet. Ein richtiger Stresstest für die Konkurrenten blieb demnach bisher aus. Gleichzeitig scheint es unwahrscheinlich, dass eine einzige Blockchain den Anforderungen nach Skalierbarkeit, Dezentralität und Sicherheit erfüllen kann. Wie wird die Zukunft des Krypto-Ökosystems aussehen?

Das Blockchain-Ökosystem wächst rapide. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt existieren über 2.000 Projekte, die aktiv daran arbeiten, Kryptowährungen und das Web3 ins Leben zu rufen. Bei dieser Masse an Projekten ist es nicht überraschend, dass sich nur die besten Blockchains durchsetzen werden. Viele selbsternannte Ethereum-Killer scheiterten bereits und unzählige Blockchains sind seit Jahren inaktiv.

Dies ist nicht zuletzt der Fall, weil Krypto sich im ständigen Wandel befindet. Durch die Geburt von Technologien wie NFTs, DeFi und Gaming ändern sich auch die Anforderungen, die Blockchains erfüllen müssen. Bitcoin scheint vielen dieser Anforderungen bereits nicht mehr gerecht zu werden. Der primäre Verwendungszweck für Bitcoin ist heute die Wertaufbewahrung. Man vergleicht es mit digitalem Gold.

Der Mittelpunkt von DeFi, Gaming und NFTs ist mittlerweile Ethereum. Dies ist die wohl bekannteste Blockchain mit Smart-Contracts. Diese Smart-Contracts ermöglichen Applikationen auf der Blockchain erst. Doch die Konkurrenz wächst und was sich gestern noch im Hype befand, ist heute schon vergessen. Gleichzeitig stellen starke Projekte, die schon länger existieren, die sichersten Investitionen in einem sehr risikoreichen Sektor dar. 

Bei steigenden und sich ständig ändernden Anforderungen an Blockchains stellen sich die Fragen: 

  • Kann man Ethereum noch einholen und kann eine einzige Blockchain alle Anforderungen erfüllen?
  • Welche Blockchains sind die Top Ethereum Killer?
  • Wird die Zukunft Single- oder Multichain?

Mythos Ethereum-Killer: Ist der Marktführer noch einzuholen?

Ethereum ist der Mittelpunkt von Megatrends wie NFTs, Gaming, dezentralen autonomen Organisationen und dem Metaverse. Die Blockchain existiert bereits seit dem Jahre 2013. Der wohl bekannteste Gründer Ethereums ist Vitalik Buterin, doch Persönlichkeiten wie Gavin Wood, Charles Hoskinson, Anthony Di Iorio und Joseph Lubin wirkten bei der Gründung ebenso mit. Momentan basiert die Ethereum-Blockchain noch auf Proof-of-Work. Dies ändert man jedoch bald auf Proof-of-Stake, womit Mining via Rechenkraft obsolet wird. Das Update mit dem Namen “The Merge” soll noch dieses Jahr erfolgen.

Firmen wie Adidas, Paypal, J.P. Morgan, ING, Intel, Microsoft, Credit Suisse, Uber und viele mehr bauen bereits auf der Ethereum-Blockchain. Genau genommen ist Ethereum heute ein riesiges Ökosystem und ist schwer als einzelne Blockchain zu analysieren. So gibt es Applikationen, welche auf Ethereum aufbauen, aber auch ganze Blockchains, welche an die Haupt-Blockchain anknüpfen. Diese nennt man “Layer 2” Blockchains. Sie haben oftmals spezifische Vorteile wie günstige Transaktionsgebühren und eignen sich somit für eine Nische wie Gaming oder NFTs.

Ethereum ist im Gegensatz dazu eine “Layer 1” Blockchain. Der Begriff “Layer 1” bezieht sich hier auf die Haupt-Blockchain-Architektur. Momentan scheint es jedoch unmöglich, dass eine einzige Blockchain allen Anforderungen gerecht wird. Nicht zuletzt deshalb ist Ethereum ein Ökosystem an Blockchains und Applikationen. 

Ethereum Kurs Prognose
Ein Bild von BeInCrypto.com

Blockchain-Trilemma: Auch die besten Blockchains haben ihre Mängel

Doch der Weg an die Spitze ist nicht ohne Hürden und es ergeben sich einige Kritikpunkte an Ethereum. Da Ethereum eine Blockchain ist, die stark von Transaktionen abhängt (im Gegensatz zu Bitcoin), steht die Skalierbarkeit an erster Stelle. Bereits in der Vergangenheit erfuhren wir horrende Transaktionsgebühren und langsame Transaktionen während NFT-Mints oder anderen Massen-Events.

Ein weiteres Problem ist die Regulierbarkeit von DeFi und NFTs. Falls die Behörden zuschlagen, kann dies zu einem schweren Schlag für Ethereum führen. Zuletzt kritisiert man auch die Dezentralität von Ethereum, denn die ETH-Blockchain ist weitaus weniger dezentralisiert als Bitcoin. Sie ist allerdings zentralisierter als Ethereum-Killer wie Solana,  Avax, Cardano, Cosmos oder die Binance Smart Chain.

So kommen auch andere Blockchains nicht ohne ihre spezifischen Probleme. In der Regel ist die Erstellung einer Blockchain ein Balanceakt zwischen Dezentralität, Sicherheit und Skalierbarkeit. In der Szene nennt man das “Blockchain-Trilemma”. Werden einzelne Blockchains so nur gewisse Lücken füllen? Oder kann sich eine Blockchain durchsetzen? Schauen wir uns dafür eine Liste der Top 5 Ethereum-Killer an.

Die Top 5 der Ethereum-Killer im Überblick

Solana
Solana (SOL) ist eine Layer 1 Smart-Contract-Plattform, ähnlich wie Ethereum. Die Blockchain macht Gebrauch von einer Mischung aus Proof-of-Stake und Proof-of-History. Durch diese neuartige Idee kann sie bis zu 50.000 Transaktionen pro Sekunde zu extrem geringen Gebühren durchführen. Dadurch ist SOL sehr gut für dezentrale Applikationen (DApps) wie z.B. dezentralisierte Börsen geeignet und gilt als wohl stärkster Ethereum-Killer.

Avalanche
Avalanche (AVAX) ging 2020 live und stieg innerhalb kürzester Zeit in die Top 50 der Blockchains auf. Man möchte die schnellste, günstigste und umweltfreundlichste Blockchain sein und wirbt mit 4.500 Transaktionen pro Sekunde (im Gegensatz zu Ethereums 13). Das wird durch Proof-of-Stake ermöglicht. Anstatt alles über eine Blockchain laufen zu lassen, setzt Avalanche auf drei verschiedene Blockchains, die auf gewisse Aufgaben spezialisiert sind. Weiterhin bietet das problemlose Anknüpfen von Side-Chains Entwicklern und Nutzern große Vorteile.

Cardano
Cardano (ADA) zeichnet sich vor allem durch ein starkes Netzwerk an Akademikern und Wissenschaftlern aus. Mitgegründet von Ethereum-Gründer Charles Hoskinson, möchte man hier einen wissenschaftlichen Ansatz verfolgen und sich auf Peer-Reviews und Studien verlassen. Die Blockchain ist Proof-of-Stake und läuft demnach ohne große Umweltkosten. Da sie seit 2015 in Entwicklung ist, kritisiert man hier an erster Stelle das Ausbleiben der Umsetzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Cosmos
Cosmos (ATOM) hat vor allem eines zum Ziel: Interoperabilität zwischen Blockchains. Durch Cosmos sollen verschiedene Blockchains über dasselbe Protokoll arbeiten, ohne sich gegenseitig zu beeinflussen. Der modulare Aufbau ermöglicht Entwicklern geringe Komplexität und die problemlose Erstellung eigener Blockchains. Mithilfe des Cosmos-Token (ATOM) soll man dabei in der Lage sein, an Wahlen teilzunehmen, zu delegieren und zu validieren. Der Token wurde 2017 via ICO ausgegeben.

Binance Smart Chain
Binance Smart Chain (BNB) ist die Blockchain einer der größten Kryptobörsen: Binance. Die Blockchain rüstet sich als eine generalistische Smart-Contract-Plattform. Sie läuft auf der EVM (Ethereum-Virtual-Machine), welche als dezentraler Computer konzipiert, der Smart-Contracts ausführt. BSC vereint Proof-of-Stake mit Proof-of-Authority zu einem eigenen Algorithmus: Proof-of-Staked-Authority. Dies soll zu geringeren Transaktionsgebühren führen. Hier landet man jedoch schnell beim stärksten Kritikpunkt: Aufgrund Proof-of-Authority existieren nur 21 Validatoren im Netzwerk. Dies macht BSC zu einer stark zentralisierten Blockchain.

Ein Bild von BeInCrypto.com
Ein Bild von BeInCrypto.com

Wie wird die Zukunft aussehen?

Dabei ist es unklar, ob sich in Zukunft eine einzige Blockchain durchsetzen kann. Im Gegensatz dazu scheint ein Multi-Chain-Ökosystem realistischer. Das bedeutet, dass viele verschiedene Blockchains nebeneinander existieren und miteinander kompatibel sind. Dies wird heute unter anderem durch sogenannte Bridges ermöglicht. Durch Bridges kann man Währungen und Assets von einer Blockchain auf eine andere transferieren. 

So ist es möglich, dass verschiedene Blockchains für verschiedene Anforderungen genutzt werden und viele gleichgestellte Blockchains nebeneinander existieren. In diesem Fall wäre Bitcoin beispielsweise das effektivste Wertaufbewahrungsmittel und Ethereum der Base-Layer für alle Finanz-Applikationen. Avalanche könnte sich als Vorreiter im Gaming durchsetzen und Solana die beliebteste Blockchain für dezentrale Börsen werden.

Eine weitere Möglichkeit wäre, dass sich eine Blockchain als “Layer 1” durchsetzt und andere Blockchains nebenher existieren. Dies ist momentan im Ethereum-Ökosystem der Fall. Inwiefern Ethereum-Killer sich dabei durchsetzen, ist unklar.

Vor allem, da Ethereums Update “The Merge” noch dieses Jahr bevorsteht. The Merge steht für “Zusammenführung” und soll Probleme der Skalierbarkeit und Umweltfreundlichkeit adressieren, indem es Ethereum von Proof-of-Work auf Proof-of-Stake ändert. Bisher scheint es unmöglich, dass eine Blockchain alle Anforderungen erfüllt. Ob sich das mit “The Merge” ändert und die selbsternannten Ethereum-Killer dadurch obsolet werden, kann nur die Zukunft zeigen.

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Robin arbeitet seit 2017 im Bereich Kryptowährungen. Nach Beendigung seines Psychologie-Studiums begann er, seine Leidenschaft für Schreiben und Kryptowährungen sowie Marktpsychologie zu vereinen. Heute sind seine bevorzugten Themengebiete NFTs, DeFi und Play to Earn.
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