In Anbetracht der drastisch stürzenden NFT-Bodenpreise könnte Ethereum Staking aktuell der klügere Schachzug sein. Dies legen zumindest jüngsten Daten nahe – wir gehen der Sache auf den Grund.
Ethereum Staking nach Shapella
Infolge des Shapella-Upgrades erfuhr Ethereum einen sprunghaften Anstieg der Staking-Nachfrage. Diese scheint primär von den ETH-Walen auszugehen, die, anstatt ihre Bestände zu liquidieren, nach Möglichkeiten suchen, passives Einkommen zu erzielen.
Trotz Wartezeiten von bis zu 33 Tagen und 8 Stunden haben sich bereits über 700.000 Validatoren dem Netzwerk angeschlossen und weitere 75.000 stehen in der Warteschlange. Dies beweist wohl das große Vertrauen und den Optimismus hinsichtlich der Zukunft von Ethereum.
Im Zuge einiger Neuerungen hat sich das Ethereum-Staking über das vergangene Jahr grundlegend verändert. Zum einen wurde mit dem Shapella-Upgrade endlich eine Auszahlungsfunktion eingeführt. Dieser wichtige Schritt sorgte für Freude unter den Anleger:innen und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf die langfristigen Vorteile des Netzwerks.
Wie die angeführten Daten von Glassnode zeigen, sind aktuell mehr als 22 Millionen ETH gestaket während fast 4 Millionen in Form von Belohnungen ausgeschüttet worden. Das entspricht einem Wert von 44 Milliarden bzw. 8 Milliarden US-Dollar.
Währenddessen zogen Anleger:innen seit besagtem Upgrade lediglich 12 Millionen ETH aus den Staking-Pools ab.
Eine weitere wichtige Neuerung ist die Stärkung des deflationären Charakters, wodurch sich das Angebot weiter verknappt. Dies könnte den Wert künftig drastisch steigen lassen – eine attraktive Aussicht für alle Investoren. Seit dem Merge vergangenes Jahr verbrannte das Netzwerk mehr als 3,5 Millionen ETH.
Wir haben dich bereits mit Ethereum überzeugt? Hier findest du heraus, wie man ETH staket!
Die große NFT-Depression
Während das Staking-Programm der zweitgrößten Blockchain boomt und vielversprechende Investment-Perspektiven in Aussicht stellt, befinden sich die NFT-Bodenpreise seit den Allzeithochs in einem dramatischen Sturzflug. Die meisten Sammlungen fielen im Durchschnitt um satte 82,80 % bzw. 34,60 ETH.
Die unbestreitbare Korrelation zwischen Wert und ETH Kurs verstärkt die volatile Natur des NFT-Marktes zusätzlich.
Unter der riesigen Auswahl an NFTs erlitten einige Sammlungen natürlich tiefgreifendere Verluste als andere. Moonbirds, zum Beispiel, erlitt den wohl stärksten Rückgang. Der Bodenpreis dieses Projekts brach um schwindelerregende 95,70 % ein. Währenddessen fielen die Kurse von Bored Ape Yacht Club (BAYC) und CryptoPunks um 60,00 % bzw. 78,00 %.
Pudgy Penguins, blieb zwar vom NFT-Bullenmarkt weitgehend unberührt, zeigte jedoch eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit während des Bärenmarktes. So fiel der Mindestpreis dieses Projekts um lediglich 45,90 %.
Dieser anhaltende “NFT-Winter” verschonte auch die Kurse für Metaverse-Grundstücke nicht. Dabei verzeichnete Somnium Space mit einem Wertverlust von 93,90 % gegenüber seinem ATH den stärksten Rückgang, dicht gefolgt von Voxels mit 93,80 %.
Andere beliebte Sammlungen, wie The Sandbox, Decentraland und Otherdeeds, fielen um 89,80 %, 87,80 %, bzw. 85,5 %.
Zudem ging das Handelsvolumen im zweiten Quartal 2023 um 35,00 % zurück. Eine rasche Erholung des Marktes und der Preise für Metaverse-Land scheint daher eher unrealistisch.
Die gegenwärtige Situation kann man nun aus zwei Blickwinkeln betrachten: Zum einen waren NFT-Sammlungen nie so erschwinglich wie aktuell. Für aufmerksame Investoren könnte dies eine noch nie dagewesene Gelegenheit darstellen, sich an Sammlungen mit soliden Fundamentaldaten zu beteiligen.
Zum anderen wirft dieser Abschwung die Frage auf, ob ETH-Staking nicht vielleicht die bessere Option ist.
Ethereum Staking vs. von NFT-Investitionen
Die Entscheidung zwischen Ethereum Staking und NFT-Investitionen hängt weitgehend von der Risikotoleranz des Einzelnen ab. Während erstere Option eine besser vorhersehbare Rendite bietet, stellen Investitionen in NFTs, wie CryptoPunks oder Pudgy Penguins, ein hochspekulatives Spiel dar. Allerdings können die hochvolatilen Preise ungeahnte Profite ermöglichen.
Vergleichen wir also einmal das klassische Ethereum-Staking, bei dem mindestens 32 ETH erforderlich sind, mit den Kosten und der Rendite einer NFT-Investition.
Im August 2021 entsprachen die Kosten für einen CryptoPunk mit 32 ETH dem gleichen Wert wie das Staking-Programm. Im selben Zeitraum lag BAYC bei 10 ETH, und im September 2021 kosteten die Pudgy Penguins rund 2 ETH. Heute notieren CryptoPunks bei 47, BAYC bei 29,30 und Pudgy Penguins bei 4,35 ETH.
Aufgeschlüsselt ergibt sich für CryptoPunks also eine Rendite von 17, für BAYC 19,30 und für Pudgy Penguins bescheidene 2,35 ETH.
Mit einer Investition von 32 ETH hätte man damals also entweder einen einzigen CryptoPunk, drei BAYC oder 16 Pudgy Penguins erwerben können. Die jeweiligen Renditen dieser Optionen hätten 17 ETH, atemberaubende 57,90 ETH und 37,60 ETH betragen.
Im Vergleich dazu hätte das Staken von 32 ETH im August 2021 bei einer prognostizierten linearen Rendite von 5,50 % etwa 5,62 ETH eingebracht.
Prominente Persönlichkeiten, wie Raoul Pal, ehemaliger Hedgefonds-Manager bei Goldman Sachs, sprachen sich für das Potenzial von Ethereum aus. Pal prognostizierte in absehbarer Zeit eine mögliche Wertsteigerung von 300 bis 400 %. Diese Einschätzung teilt auch Mike McGlone von Bloomberg, der dem Wachstum von ETH im Allgemeinen sehr positiv gegenüber steht.
Im Nachhinein betrachtet wären NFT-Investitionen in CryptoPunks, BAYC und Pudgy Penguins für risikofreudige Anleger:innen dennoch lukrativer gewesen.
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