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Fabio, Co-Founder von Aprycot Media im Interview Teil I: Bitcoin, Podcasts und mehr

4 min
Aktualisiert von Alexandra Kons
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IN KÜRZE

  • „Bitcoin ist wahrscheinlich unsere einzige Chance auf ein von Grund auf solides Geld.“
  • „Gäbe es Bitcoin nicht, hätte ich wesentlich weniger Hoffnung in Bezug auf unsere Zukunft und die unserer Kinder.“
  • „Wer keine Risiken in Form von Spekulation eingeht, dem schmilzt die Kaufkraft des Ersparten wie ein Eiswürfel zwischen den Fingern davon.“
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Ich habe mit Fabio, Co-Founder von Aprycot Media, gesprochen. Bei Aprycot Media handelt es sich um einen Buchverlag, der sich auf Bitcoin-affine Literatur fokussiert. Auch Bitcoin Awareness Sticker sind in dem Shop zu finden und natürlich auch via Bitcoin & Lightning bezahlbar.
Aber Fabio macht noch mehr – Bei Aprycot betreibt er einen Blog und ist auch Co-Host des PodcastsEinundzwanzig“. Fabio, was bedeutet Bitcoin für dich? Ich sehe auf Aprycot Media und eurem Podcast einen gewissen Fokus auf BTC.
Das ist eine sehr umfangreiche Frage, auf die man mit stundenlangen Ausführungen antworten könnte, um die Hintergründe wirklich deutlich zu machen. Aber ich versuche mal es auf wenige Sätze zu reduzieren. Für mich ist Bitcoin das fehlende Puzzleteil um in einer mehr und mehr digitalen Welt, den Trend hin zum Überwachungsstaat und die Fesseln, die einem autoritäre und sehr sozialistisch ausgelegte Staaten anlegen, zu durchbrechen. Gäbe es Bitcoin nicht, hätte ich wesentlich weniger Hoffnung in Bezug auf unsere Zukunft und die unserer Kinder.
Fabio erzählt mir, dass sowohl beim Aprycot Media Verlag als auch beim Einundzwanzig Podcast der Fokus aus gutem Grund auf dem Bitcoin liegt:
Es handelt sich um das einzige Tool, das mittlerweile groß und vor allem dezentral genug ist, um langfristig unkorrumpierbar zu bleiben. Und selbst Angriffe von ganzen Staaten zu überleben. Außerdem benötigt man einen Einblick in viele verschiedene Bereiche, um ganzheitlich zu verstehen, warum Bitcoin so wichtig ist. Mit unserem Verlag wollen wir den Menschen helfen, diese zu verstehen.

Grenzenloses Geld und fehlende Konkurrenz

In seinem „Der Bitcoin One Pager“ beantwortet Fabio die Frage „Es gibt eine Million Kryptowährungen – warum Bitcoin?“
Erstens, denk daran, dass Bitcoin ein dezentralisiertes Open-Source-Protokoll ist. Wenn man sich damit beschäftigt, wie Protokolle weltweit eine Massenanwendung erreichen, muss man Netzwerkeffekte bei Kommunikationskanälen verstehen. Obwohl es sich bei Wikipedia nicht um ein Protokoll handelt, kann es hier als Beispiel dienen. Jeder könnte den Open-Source-Code von Wikipedia kopieren, den Namen ändern und dann versuchen, Nutzer zu gewinnen und Wikipedia als globale Wissensquelle im Internet zu übertrumpfen. Doch das ist nahezu unmöglich aufgrund der Netzwerkeffekte. Bitcoin hat den stärksten Protokoll-Netzwerkeffekt für digitale Geldeinheiten und außerdem bietet das riesige Netzwerk den größten Widerstand gegen Veränderungen. Coins mit wesentlich kleinerem Netzwerk, können relativ einfach verändert werden.
Wie so viele Bitcoin-Enthusiasten spricht Fabio auch von Bitcoin als Basis für solides Geld – grenzenloses Geld ohne Feinde und Freunde.
Bitcoin sind Hautfarben, politische Einstellungen und gesellschaftliche Konzepte egal. Der Proof of Work Mechanismus sorgt dafür, dass das Betrügen in Bitcoin kontinuierlich weniger rentabel ist, als nach den Regeln zu spielen. Und dies ermöglicht somit die Einzigartigkeit, dass ein digitales Gut nicht kopierbar ist.
Fabio erklärt mir, warum der Bitcoin konkurrenzlos ist:
Aus Sicht von uns bei Aprycot, aber auch den Jungs beim Podcast, sind diese Eigenschaften aufgrund von sehr fortgeschrittenen Netzwerkeffekten und hohem finanziellen Commitment nicht noch einmal in anderen Projekten zu erreichen. Jeder darf und soll natürlich mit Technologie herumprobieren. Aber Bitcoin dürfte unsere größte Chance auf ein neues, alles veränderndes Geldsystem sein.

Solides Geld und starke Eigenverantwortung

Welche Probleme könnte Bitcoin in unserer Gesellschaft lösen?
Nun ja, Bitcoin ist wahrscheinlich unsere einzige Chance auf ein von Grund auf solides Geld. Solide heißt hier, dass das Geld nicht von Menschenhand zum Vorteil mancher und somit auch zum Nachteil anderer genutzt werden kann. Wer sich nur wenig mit dem Geldsystem beschäftigt hat, unterschätzt oft die immensen Auswirkungen unseres heutigen Systems, auf Wirtschaft, Wohlstand und allgemeine Zufriedenheit.
Er erklärt, dass die dauernde Inflation der Geldmenge in unseren aktuellen Währungssystemen dafür sorgt, dass der einfache Mensch es sehr schwer hat zeit seines Lebens Vermögen in Form von Ersparnissen aufzubauen:
Wer keine Risiken in Form von Spekulation eingeht, dem schmilzt die Kaufkraft des Ersparten wie ein Eiswürfel zwischen den Fingern davon. Unter einem monetären Geldstandard mit Bitcoin als Basis wäre das anders. Erarbeitete Werte, die man sich verdient hat, können hier nicht mehr von Staaten oder anderen Institutionen durch das kostenfreie Schaffen weiterer Geldeinheiten verwässert werden.
Denn bekanntlich kann niemand nach Belieben die Geldmenge von Bitcoin verändern. Aber auch die Eigenverantwortung hinter dem Bitcoin spricht Fabio an:
Wer Bitcoin selbst hält, hat zwar eine große Eigenverantwortung seinen Zugriff darauf nicht zu verlieren, aber eben auch einen festen Anteil an der Gesamtmenge von 21 Millionen Coins, und niemand kann das ändern. Somit fördert das Halten von Bitcoins oder Satoshis (Bruchteile eines Bitcoin) die Eigenverantwortung der Menschen, also die Souveränität, gibt einem im Gegenzug aber auch die Garantie auf ein festes Stück vom Kuchen.

Ökonomische Konzepte und kollektive Einigung

Fabio erklärt, dass der Bitcoin heute natürlich im Europreis gemessen noch sehr volatil scheint, weil noch sehr wenige Menschen es halten. Er fügt hinzu, dass auch erst wenige Menschen den Bitcoin in seiner Gänze verstehen.
Aber dies wird sich mit der Zeit ändern, denn über die Jahre hinweg wird sich der Unterschied im Kaufkrafterhalt von Bitcoin im Gegensatz zu Fiatwährungen immer deutlicher zeigen, bis an einen Punkt hin wo Bitcoin einfach der logische Platz für einen Großteil der Ersparnisse sein wird.
Wie bist du zur Ideologie der österreichischen Schule gekommen, was ist dein Hintergrund?
Prinzipiell weiß ich nicht, ob ich die Prinzipien der österreichischen Schule als Ideologie bezeichnen würde. Ich finde in vielerlei Hinsicht sind es einfach logisch aufgebaute Handlungsprinzipien. Diese erklären wie und warum Menschen tun was sie tun und dass eine exakte Berechnung und Voraussage dessen nicht möglich ist.
Fabio erklärt mir, dass er durch den Bitcoin zur österreichischen Schule gekommen ist:
Sie ist das einzige ökonomische Konzept, dass mir logische Antworten bieten konnte, auf die Fragen, die man beginnt sich zu stellen, wenn man sich in die komplexen Tiefen von Bitcoin begibt. Die österreichische Schule räumt mit diversen Mythen auf, die immer wieder kursieren. Sie erklärt, warum Inflation nicht notwendig, sondern sehr schlecht ist, wieso es wichtig ist, das ein Geld eine gewisse Knappheit besitzt und wer die Profiteure dieser Mechanismen sind. Im Grunde ist es aber auch ein Ansatz, der generell das menschliche Handeln analysiert und logische Prinzipien vorweist, was man von den gängigen an den Universitäten gelehrten Wirtschaftstheorien nicht immer behaupten kann.
Vielen Dank, Fabio! Nun freuen wir uns auf den zweiten Teil unseres Interviews. Dort geht es dann um Bitcoin-affine Unternehmen, spannende Leute im Podcast und einen Blick in die Zukunft.
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Alexandra Kons
Alex hat ihren Bachelor in Orient- und Asienwissenschaften an der Friedrich-Wilhelms Universität Bonn absolviert, danach Deutsch als Fremdsprache am Goethe Institut studiert und ihren Master in Arabistik an der Freien Universität Berlin absolviert. Seit 2017 ist sie als Krypto-Journalistin tätig.
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