Zunächst kursierten nur Gerüchte über einen Twitter-Token: Doch dann taucht tatsächlich eine mysteriöse Kryptowährung auf und sorgt für Aufsehen. Ein heftiger “Pump and Dump” folgt, Investoren verlieren ihr Geld und schließlich meldet sich Musk persönlich zu Wort – die Geschehnisse des Wochenendes.
Abgesehen vom Namen verbindet den TwitterDAO-Coin rein gar nichts mit dem namensgleichen sozialen Netzwerk. Dies mussten einige Anleger:innen am Wochenende wohl auf die schmerzhafte Weise lernen. So schnell wie der Token-Kurs in die Höhe schoss, rauschte er auch wieder in den Keller und erleichterte die Wallets der Spekulanten.
Wie Musk daraufhin in einem Kommentar auf Twitter versicherte, habe weder er noch seine Plattform einen derartigen Token auf den Markt gebracht und hätten dies auch nicht vor.
TwitterDAO Pump and Dump
Am 3. August erschien der BEP-20-Token TwitterDAO auf der Bildfläche. Merkwürdigerweise war er ausschließlich an dezentralen Börsen (DEX) gegen WETH handelbar, während nicht einmal eine offizielle Online-Präsenz aufzufinden war. Stattdessen zeigte der Coin alle verräterischen Anzeichen eines klassischen Pump-and-Dumps. Dennoch schienen einige Mitglieder der Krypto-Community der Sache Glauben zu schenken.
Am Freitag explodierte der Token innerhalb von nur zehn Stunden um unglaubliche 11.800 %, bevor er genauso schnell einbrach und fast auf null stürzte.
Wie eine Analyse der auf CoinMarketCap gelisteten Trades zeigt, erreichte der Token-Kurs am Freitagnachmittag einen Allzeithoch von 0,0001193 US-Dollar. Nur kurz darauf erfolgte ein schwindelerregender Sturz auf 0,000018 USD und brachte dem Verkäufer rund 54.000 USD in WETH ein. Am Ende des Tages lag TwitterDAO schließlich nur noch bei 0,0000052931 USD.
Twitter, Dogecoin und Elon Musk
Seit Elon Musk im Jahr 2022 die damals noch als Twitter bekannte Plattform kaufte, kursieren Gerüchte über die Einführung einer nativen Kryptowährung.
Vor einiger Zeit schlüpfte der Tech-Milliardär in die Rolle des “Dogefathers”, was ihm unter vielen Hunde-Coin-Fans einen götterähnlichen Status einbrachte. Doch auch andere Gruppierungen der Krypto-Community hegen große Sympathien für die umstrittene Persönlichkeit.
Allerdings geriet Musk aufgrund seines Einflusses auf den Meme Coin auch schon in rechtliche Schwierigkeiten: vor nicht allzu langer Zeit wurden ihm Marktmanipulation und Insiderhandel vorgeworfen. Wie jüngste Trends jedoch nahelegen, scheint sein Einfluss auf den DOGE-Kurs zu schwinden.
Gerüchte über Twitter-Token unbegründet
Tatsächlich waren die Gerüchte um den X-Token zu jederzeit unbegründet. Nicht eine einzige offizielle Ankündigung, weder von Musk persönlich noch seitens des Unternehmens, unterstützte eine derartige Idee jemals. Dennoch, mit der Umbenennung der Plattform in X begann die Gerüchteküche erneut zu brodeln.
So behauptete der Nutzer Cyclops fälschlicherweise in einem Tweet, dass ein X-Coin bestätigt sei.
Seine bescheidene Fangemeinde von 31.000 Followern konnte der Account scheinbar nur durch das Retweeten von Airdrop-Angeboten aufbauen. Trotzdem griffen andere Nutzer:innen diese Behauptung auf und so gewann das Gerücht im Laufe der Woche an Zugkraft.
Elon Musk hat keine Pläne für eine eigene Kryptowährung
In einem Tweet am Samstag warnte Musk die Nutzer:innen der Plattform, sich vor Falschmeldungen über eine angebliche Twitter-Coin in Acht zu nehmen.
Dies geschah in Reaktion auf einen Tweet von DogeDesigner, der auf falsche Berichte über den TwitterDAO und den nicht existierenden X-Token hinwies. So hieß es:
“Elon Musk und X haben niemals einen Krypto-Token auf den Markt gebracht.”
Woraufhin Musk antwortete:
“Und das werden wir auch nie tun.”
So zerstreute der Twitter- bzw. X-Inhaber die Gerüchte über einen möglichen X-Token in nur wenigen Worten. Wahrscheinlich hat sein Kommentar die Spekulationen über einen Plattform-eigenen Token nun ein für alle Mal beendet.
Möglicherweise wird es dennoch einige Versuche geben, den Namen des Unternehmens zu missbrauchen, um uninformierte Markteilnehmer:innen um ihr Geld zu bringen.
Im Laufe der vergangenen Jahre geschah dies in ähnlicher Weise auch mit Tesla und SpaceX – den anderen Firmen des Multimilliardärs.
Solange Musk eine hochkarätige Persönlichkeit des öffentlichen Lebens bleibt, werden Betrüger wohl weiterhin versucht sein, mit solchen Maschen Geld zu machen. Nicht zuletzt, da der Twitter-Besitzer unter Memecoin-Liebhabern einen besonderen Status genießt.
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