Die Mitglieder des Financial Stability Boards (FSB) empfehlen neue globale Vorschriften für Krypto Börsen. Diese enthalten unter anderem Maßnahmen zur Risikominderung und Vermeidung von Interessenkonflikten.
Mehr Transparenz für Krypto Börsen
Das FSB ist eine internationale Finanzinstitution, welche aus Vertretern der G20 besteht und für die Überwachung und Koordination der Finanzstabilität zuständig ist.
Wie Reuters am 17. Juli berichtete, sprach die Institution jüngst Empfehlungen zur globalen Regulierung von Krypto Börsen aus. FSB Generalsekretär John Schindler riet allen Ländern, die Empfehlungen anzunehmen, auch wenn diese kein Mitglied der G20 sind. Dadurch könnten künftig auch Tragödien, wie der Zusammenbruch von FTX, vermieden werden. Das Unternehmen hatte seinen Sitz nämlich auf den Bahamas, welche nicht zu der Ländergruppe G20 gehören.
Abgesehen von der regulatorischen Transparenz für Börsen, könnten sich Krypto-Unternehmen auch nicht mehr auf Unwissenheit berufen, so Schindler.
Der Basler Bankenausschuss und die internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO) werden noch detailliertere Regeln ausarbeiten. Letztere schlug diesen globalen Ansatz bereits im Mai vor.
Im Juli 2022 veröffentlichte das FSB einen Entwurf mit neuen Empfehlungen, zu deren Umsetzung sich die Staats- und Regierungschefs der G7 verpflichteten. Zudem akzeptierten sie auch die globalen Empfehlungen der Financial Action Task Force zur Verringerung des Geldwäscherisikos bei Kryptowährungen.
Ab 2025 sollen die Empfehlungen schließlich in Kraft treten.
Neuer Gesetzentwurf geht auf Empfehlungen des EU-Aufsichtsrats ein
Wie Elizabeth McCaul, Mitglied des EU-Aufsichtsrats, zu Beginn des Jahres meinte, solle jede Bewertung eines Börsen-Risikoprofils alle Länder berücksichtigen, in denen diese tätig ist. Der europäische Gesetzentwurf über Märkte für Krypto-Assets (MiCAR) sei daher ein guter Anfang, könne aber noch verbessert werden.
Das Gesetz zur Regulierung von Börsen und Kryptowährungen verabschiedete die Europäische Union bereits im April, jedoch soll es erst bis Ende 2024 in Kraft treten.
Laut dem FSB können die neuen Empfehlungen Unternehmen helfen, deren Aktivitäten von Gesetzen, wie MiCAR, nicht gefasst werden. Darüber hinaus würden sie einen übergreifenden Rahmen bieten, den die Länder McCaul zufolge für das Risikomanagement benötigten.
In den Vereinigten Staaten bleibt es währenddessen weiter spannend. Erst letzte Woche Donnerstag verlor die US-Börsenaufsicht (SEC) einen Teil des Prozesses gegen Ripple Labs. Der endgültige Ausgang dieses Gerichtsverfahrens könnte die Art und Weise beeinflussen, wie das Land künftig mit der Krypto-Industrie umgeht.
Zudem brachten die US-Senatoren Lummis und Gillibrand letzte Woche ihren Responsible Financial Innovation Act erneut in den Kongress ein. Dieser schlägt vor, den Großteil aller Kryptowährungen als Ware statt als Wertpapier zu definieren.
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