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Heiko Schubert, CEO von LAMPsolutions im Interview: BTC Reality Check

4 min
Aktualisiert von Alexandra Kons
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IN KÜRZE

  • „Schnell faszinierte mich die im Whitepaper von Bitcoin beschriebene Idee eines Peer to Peer Zahlungssystems.“
  • „Der BTCPay Server ist eine hervorragende Software für die Akzeptanz von Kryptozahlungen.“
  • „Das Plugin ist seit einigen Wochen fertig und befindet sich schon in mehreren Shops im Einsatz.“
  • promo

Vor einigen Tagen haben wir über Lawrence und seine Bemühung Lightning-Payment leichter zugänglich zu machen berichtet. Allerdings machten die DSGVO und fehlende Plugins die Vision schwierig umzusetzen. Also hat sich Lawrence mit LAMPsolutions zusammengeschlossen.
Aber nun alles der Reihe nach. Denn ich habe mit Heiko Schubert, dem CEO von LAMPsolutions gesprochen. LAMPsolutions ist das Unternehmen, das Lawrence bei der Abwicklung der Krypto-Zahlungen via CryptoPanel unterstützt. Nun war der Plan Lightning-Payments in Shopware, der Zahlungssoftware, zu integrieren. Das war leider so einfach nicht möglich. Und genau deswegen haben sich Heiko Schubert von LAMPsolutions und Lawrence von ShopinBit und SatoshiGoods zusammengeschlossen.

E-Commerce Systeme, Kryptowährungen und die DSGVO

Heiko, stell Dich mal bitte kurz vor. Wer bist du und welchen Bezug hast du zu Bitcoin?
Ich bin der Heiko, Geschäftsführer der LAMP solutions GmbH aus Nürnberg. In meinem Unternehmen haben wir uns auf die Entwickelung und Administration von E-Commerce Systemen spezialisiert.
Heiko erzählt mir, dass er im Februar 2017 begann sich intensiver mit dem Thema Kryptowährungen auseinanderzusetzen:
Schnell faszinierte mich die im Whitepaper von Bitcoin beschriebene Idee eines Peer to Peer Zahlungssystems. Ich merkte aber auch, dass viele der bestehenden Paymentsysteme entweder rechtlich fragwürdig sind oder aufgrund der aktuell noch zu hohen technischen Einstiegshürden für viele Shopbetreiber nicht in Frage kommen.
Was meinst Du mit „rechtlich fragwürdig“?
Seit dem 25.05.2018 gilt in der ganzen EU die DSGVO. Diese beinhaltet unter anderem das Recht auf Vergessen. Dieses wird in einem so genannten Auftragsverarbeitungsvertrag (= AVV) geregelt. Das Problem ist, dass viele der bekannten Krypto-Paymentprovider einen solchen AVV nicht anbieten – womit deren Lösungen in der EU nicht eingesetzt werden dürfen.
Es ist kein Geheimnis, dass Krypto-Unternehmen und -Interessierte weltweit mit einem Flickenteppich aus unterschiedlichsten und teilweise unklaren, sowie nicht zueinanderpassenden Regularien konfrontiert sind.

BTCPay Server, fehlende Plugins und Bitcoin Lightning Zahlungen

Einige Shop-Betreiber setzten auf die recht bekannte Lösung BTCPay Server. Heiko, was hat es damit auf sich, wieso ist der BTCPay Server keine ideale Lösung?
Ja, der BTCPay Server ist eine hervorragende Software für die Akzeptanz von Kryptozahlungen.  Für viele Shopsysteme werden auch gleich die passenden Plugins geliefert. Leider fehlt noch die Unterstützung für Systeme wie Shopware und Shopify. Für Shopware wird es aber in Kürze eine offizielle Lösung geben, die bei uns im Unternehmen entwickelt wurde.
In Kürze? Was meinst Du damit?
Vor ein paar Wochen erhielten wir eine Anfrage von Lawrence, dem Betreiber von Shopinbit.de/Satoshigoods.de. Er wollte in seinen Shops Bitcoin Lightning Zahlungen akzeptieren. Das wollte er mit Hilfe eines BTCPay Servers realisieren.
Und jetzt kommen wir zum eigentlichen Problem…
Da Lawrence seine Shops mit Shopware betreibt und für Shopware noch kein BTCPay Server Plugin existierte, kamen wir beide auf die Idee, das Plugin auf eigene Kosten zu entwickeln und es anschließend als OpenSource Projekt der Community zur Verfügung zu stellen.
Wie weit seid Ihr mit dem Plugin?
Das Plugin ist seit einigen Wochen fertig und befindet sich schon in mehreren Shops im Einsatz.  Aktuell durchlaufen wir bei Shopware einen Aufnahmeprozess, in welchem das Plugin durch die Shopware-Mitarbeiter auf Herz und Nieren geprüft wird. Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, kann man das Plugin auch bei Shopware herunterladen. Wer nicht so lange warten möchte, kann findet das Plugin schon jetzt bei GitHub.

Hindernisse, BTCPay Server-Schnittstellen und CryptoPanel

Ich möchte von Heiko wissen, wie die Entwicklung des Plugins ablief und welchen Hürden die Entwickler dabei begegnet sind.
Da die BTCPay Server-Schnittstellen, speziell die verwendete Bitpay REST-API, gut dokumentiert sind, kamen wir bei der Entwicklung des Plugins sehr gut voran. Schwierig waren nur die Tests. Denn aus sicherlich nachvollziehbaren Gründen starteten wir die Tests im Bitcoin Testnetz. Und da war es gar nicht so einfach einen Lightning Channel zu öffnen und diesen offen zu halten. Die Macher der Electrum-Wallet unterstützen den Prozess, indem sie Listen von Channels im Code hinterlegt haben. Es wäre schön, wenn es so etwas auch beim BTCPay Server geben würde.
Ferner erklärt Heiko mir, dass es momentan gar nicht so einfach ist in Bezug auf Shopware Payment-Plugins zu entwickeln.
Denn bei Shopware gibt es aktuell drei Versionen: die Version 5.5x., 5.6.x und 6.x. Jede der drei Versionen geht beim Payment einen etwas anderen Weg. Und jeder dieser Wege muss beim Plugin natürlich beachtet werden. Aktuell unterstützt unser Plugin Shopware in der Version 5.5.x und 5.6.x. Die Unterstützung für die Version 6.x werden wir nachreichen.
Interessant, dass ihr gerade dieses Plugin entwickelt habt. Konkurriert der BTCPay Server nicht mit Eurem CryptoPanel?
Nein – absolut nicht. Der BTCPay Server richtet sich an Shopbetreiber mit freien Server-Ressourcen und Know How im Bereich Serveradministration. Das CryptoPanel richtet sich dagegen an Kunden, für das Payment System keinen eigenen Server bereitstellen wollen und sich nicht um deren Administration kümmern können oder wollen.
Heißt das, dass ihr auch in Zukunft die Plugins für den BTCPay Server und CryptoPanel betreuen werdet?
Ja, so haben wir es geplant.
Vielen Dank für das interessante Gespräch, Heiko!  
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Alexandra Kons
Alex hat ihren Bachelor in Orient- und Asienwissenschaften an der Friedrich-Wilhelms Universität Bonn absolviert, danach Deutsch als Fremdsprache am Goethe Institut studiert und ihren Master in Arabistik an der Freien Universität Berlin absolviert. Seit 2017 ist sie als Krypto-Journalistin tätig.
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