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Initial Exchange Offerings – Wirklich besser als ICOs?

2 min
Aktualisiert von Jessica Lloyd
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Nach dem Platzen der ICO-Blase in 2018 haben sich alternative Möglichkeiten für die Finanzierung von Blockchain-Projekten herausgebildet. Eine dieser Alternativen ist die Initial Exchange Offering (IEO), welche in Partnerschaft mit einer Handelsplattform durchgeführt wird. Dabei wählt die Handelsplattform ausgesuchte Projekte aus und willigt bereits im Vorfeld ein, dass die verkauften Tokens sofort nach der IEO auf der Plattform gehandelt werden können. Auf diesem Weg vermeiden Projekte das Problem, dass sie sich nach einer ICO bei Handelsplattformen bewerben müssen, um ihre Tokens in den öffentlichen Handel zu bringen. Gleichzeitig bietet die Handelsplattform ihren Partnern juristische Hilfestellung an und vermarktet die IEO auf ihrer Webseite. Da die Handelsplattformen ihre Partner sorgfältig auswählen, kommt es nicht wie bei ICOs zu Betrugsversuchen. Rein theoretisch klingt dies wie eine deutlich bessere Alternative zu ICOs, jedoch zeigt sich in der Praxis dass der Preis von Tokens häufig abstürzt, sobald sie öffentlich gehandelt werden. In der Tat werden zum jetzigen Zeitpunkt nur die wenigsten Tokens zu einem höheren Preis gehandelt, als ihrem Verkaufspreis bei der IEO.  Bei genauerer Betrachtung zeigt sich allerdings, dass fast alle Tokens zumindest zeitweilig zu einem höheren Preis, als dem Verkaufspreis gehandelt wurden. In aller Regel ist dies kurz nach einer erfolgreichen IEO der Fall. So lag beispielsweise der Preis von BlockCloud (BLOC) nach seiner IEO über dem Zehnfachen des Ausgabepreises, stürzte dann aber auf derzeit nur noch 24% des Verkaufspreises ab.

Preisentwicklung des BLOC Tokens. Quelle: coinmarketcap.com. Der Ausgabepreis von $0,005 wurde von cryptorank.io berichtet.

Dies lässt sich durch ökonomische Gesetzmäßigen erklären. Für einen Investor in einem Token Sale, egal ob es sich um eine ICO oder eine IEO handelt, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder das Soft Cap wird nicht erreicht, was dazu führt dass der Investor sein Geld zurück erhält. Im anderen Fall ist der Token Sale erfolgreich, was bedeutet dass auch andere Investoren den Token mit mindestens dem Ausgabewert valuieren. In der Folge wird der Token bei seiner Markteinführung mit mindestens dem Ausgabepreis gehandelt. Ein Investor kann somit einen garantierten Gewinn einfahren, wenn er seine Tokens sofort wieder abstößt. Er könnte zwar auch abwarten und hoffen dass die Tokens im Wert weiter steigen, allerdings geht er dabei das Risiko ein, dass ihm andere Investoren bei dem Verkauf zuvorkommen und der Preis absinkt. Daher entscheiden sich die meisten Investoren dafür, ihre Tokens so schnell wie möglich abzustoßen und ihre Profite in weitere Token Sales zu investieren. Dadurch kommt es zu einem rapiden Preisverfall, von dem sich Tokens in der Regel nicht wieder erholen. Insgesamt bieten IEOs ein höheres Maß an regulatorischer Sicherheit, Schutz vor Betrug und die Sicherheit, dass die verkauften Tokens auf einer gängigen Handelsplattform gehandelt werden können. Dies behebt jedoch nicht die ökonomischen Fehlanreize, die in fast allen Fällen nach der Markteinführung eines Tokens zu einem Massenverkauf führen.
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Tobias W. Kaiser
Tobias verfügt über einen Bachelorabschluss in angewandter Informatik, sowie einen Masterabschluss in Kognitionswissenschaft mit Fokus auf kognitiver Psychologie und künstlicher Intelligenz. Während seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Gent nahm er an einem Forschungsprojekt in Verbindung mit einem großen französischen Telekommunikationsanbieter teil. Hierbei erforschte er die Anwendung von Spieltheorie auf den gemeinschaftlichen Ausbau von...
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