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Keine zentrale Datenspeicherung für COVID-19-App in Deutschland

3 min
Aktualisiert von Tobias W. Kaiser
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IN KÜRZE

  • Die Bundesregierung hat ihr Konzept für die Datenspende-App des Robert-Koch-Instituts abgeändert.
  • In Zukunft soll die Datenspeicherung ausschließlich dezentral erfolgen.
  • Dieser Schritt wurde von Datenschützern allgemein begrüßt.
  • promo

Die Datenspende-App des Robert-Koch-Instituts, welche Informationen über die Symptome des Coronavirus verfügbar machen soll, wurde von Datenschützern scharf kritisiert. Für ihre geplante Tracing-App hat die Bundesregierung ein verbessertes Datenschutzkonzept vorgestellt.
Kanzleramtsminister Helge Braun und Gesundheitsminister Jens Spahn sagten der Welt am Sonntag, die Regierung werde einen dezentralen Ansatz verfolgen. Viele Kritiker, welche auf die datenschutztechnischen Mängel der bereits veröffentlichten Datenspende-App des Robert-Koch-Instituts (RKI) hinwiesen, zeigten sich positiv überrascht.

Probleme bei der Datenspende

Die Bundesregierung unterstützte zuvor in Verbindung mit dem RKI eine Datenspende-App mit einer zentralisierten Architektur. Mehrere Experten, darunter Netzpolitik.org und die Aktivisten des Chaos Computer Club haben dieses Vorhaben der Bundesregierung in Kooperation mit dem Robert-Koch-Institut wegen mangelnder Transparenz und Datenschutzbedenken scharf kritisiert. Auch Politiker der Linken, Grünen und der SPD warnten vor einem möglichen Datenmissbrauch. Auf dem Youtube-Kanal seiner Rechtsanwaltskanzlei berichtet der Anwalt Christian Solmecke über einen bereits eingetretenen Fall einer zweifelhaften Datenweitergabe. Dabei hat die Deutsche Telekom anonymisierte Bewegungsdaten ihrer Kunden an das RKI weitergegeben. Neben den Datenschutzbedenken sollte auch die Datensicherheit bei einer zentralisierten Speicherung in Frage gestellt werden. Durch einen Hackerangriff könnten dabei viele Daten in falsche Hände geraten. In jüngster Zeit gab es beispielsweise verstärkt Cyberangriffe auf die Weltgesundheitsorganisation WHO. Mit der geplanten Tracing-App scheint die Bundesregierung nun jedoch eine Kehrtwende vollzogen zu haben und setzt auf eine dezentralisierte Softwarearchitektur, welche das Vertrauen der Öffentlichkeit in die App stärken soll. Viele Datenschützer zeigten sich positiv überrascht über den dezentralen Ansatz der Regierung. [Süddeutsche Zeitung] In den letzten Wochen hat die Kontaktverfolgung zur Nachvollziehung von Infektionswegen nur sporadisch zugenommen, da die entsprechende Technologie noch in der Testphase steckt. Dennoch sind Tracing-Apps in vielen Ländern in Vorbereitung. Die digitale Kontaktverfolgung ist ein unerprobtes und umstrittenes Verfahren. Dabei wird die Nähe und Dauer der Kontakte zwischen einzelnen Menschen erfasst. Sobald eine Person positiv getestet wird, benachrichtigt die App alle Personen, mit denen sie in letzter Zeit Kontakt hatte, sich sofort selbst zu isolieren und einen Arzt zu rufen. Wie Reuters erklärte, setzen dabei die meisten europäischen Länder für eine digitale Nahbereichskommunikation (NFC) zwischen Smartphones entschieden. Sie unterscheiden sich jedoch darin, ob sie die aufgezeichneten Informationen auf zentralen Servern protokollieren oder sie auf den Geräten der Benutzer belassen.

Google und Apple gegen zentrale Datenspeicherung

Auch Apple und Google unterstützen die Initiativen zur Kontaktvervolgung. Die Firmen haben versucht, den Rückverfolgungsprozess durch die Entwicklung einer gemeinsamen API zu vereinheitlichen, auf der Regierungen und Gesundheitsbehörden ihre Anwendungen aufbauen können. Die bahnbrechende Zusammenarbeit ermöglicht zwar die Kommunikation zwischen Android- und iOS-Telefonen, beschränkt jedoch die Datenmenge, auf die Gesundheitsbehörden zugreifen können. Dies war entmutigend für Nationen, welche Apps zur Kontaktverfolgung mit zentralisierten Datenerfassungsprozessen entwickeln. Während Deutschland sich ebenfalls für die dezentralisierte Datenspeicherung entschieden hat, hadern mehrere andere europäische Nationen noch immer mit den beiden Technikgiganten. Frankreich zum Beispiel hat die Technologieriesen aufgefordert, den Schutz der Privatsphäre ihrer Nutzer zu schwächen, um mehr Leben zu retten, sagte Frankreichs Minister für Digitaltechnik, Cédric O, gegenüber Bloomberg. Das Vereinigte Königreich entwickelt auch eine App zur Ermittlung von Kontaktpersonen, die mehr Daten sammeln könnte, als Google und Apple erlaubten. In einem kürzlich erschienenen Blog-Beitrag sagte NHSX, der Zweig des National Health Service (NHS), der die App entwickelt, dass künftige Versionen der App es den Nutzern ermöglichen würden, der Regierung mehr Informationen über sich selbst zur Verfügung zu stellen. Richtigstellung: BeInCrypto berichtete ursprünglich, dass sich die Änderungen des Datenschutzkonzepts der Bundesregierung auf die bereits veröffentlichte Datenspende-App des RKI beziehen. Die Änderungen betreffen ausschließlich die geplante Tracing-App. Vielen Dank an Rolf Leder für den Hinweis.
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Jimmy ist in Großbritannien ansässig und verfolgt seit mehreren Jahren die Entwicklung der Blockchain. Er ist optimistisch hinsichtlich des Potenzials zur Demokratisierung des Finanzsystems. Er ist ein Wirtschaftsforscher mit hervorragenden praktischen und praktischen Erfahrungen in der Analyse, Prognose und Planung makroökonomischer Finanzen.
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