Kraken-Gründer Jesse Powell wird vorgeworfen, Hacker-Angriffe und Cyberstalking gegen eine gemeinnützige Kunstgruppe betrieben zu haben. Angeblich soll er die Organisation zunächst selbst gegründet haben, um anschließend in die Computer-Konten einzudringen.
Jesse Powell trat im September als CEO von Kraken zurück, blieb aber weiterhin Vorstandsvorsitzender.
Bundesermittlungen gegen Jesse Powell
Im März führte das Federal Bureau of Investigation (FBI) eine Durchsuchung im Haus des Kraken-Gründers in Los Angeles durch. Der New York Times zufolge geschah dies im Rahmen einer strafrechtlichen Untersuchung zu Hacking- und Cyberstalking-Vorwürfen, die sich gegen den ehemaligen CEO richteten.
Powell soll die Computerkonten einer von ihm gegründeten gemeinnützigen Organisation namens Verge kompromittiert haben. Dadurch verloren die Organisationsmitglieder angeblich den Zugang zu wichtigen E-Mails und anderer Kommunikation.
Bei der Durchsuchung beschlagnahmten Agenten des FBI und der US-Staatsanwaltschaft daher die elektronischen Geräte im Haus des Geschäftsführers.
Allerdings hat die Staatsanwaltschaft bis heute keine Anklage gegen Powell wegen irgendwelcher Straftaten im Zusammenhang mit diesen Vorwürfen erhoben.
Wie ein Sprecher von Kraken betonte, hätten die Ermittlungen gegen Powell nichts mit den Aktivitäten der Krypto Börse zu tun. Es gäbe also keinen Grund zu der Annahme, dass sich Untersuchungen der Staatsanwälte gegen das Unternehmen richten.
Kürzlich verklagte Jesse Powell Verge, wobei er die unrechtmäßige Entfernung seiner Person aus dem Unternehmen als Grund anführte.
Frühere rechtliche Anfechtungen von Kraken
Kraken und Powell hatten bereits in der Vergangenheit mit rechtlichen Problemen zu kämpfen.
Im Jahr 2019 reichte ein ehemaliger Mitarbeiter eine Klage gegen Kraken wegen einer angeblich unrechtmäßigen Kündigung ein. Die Staatsanwaltschaft untersuchte Anschuldigungen daraufhin und der Rechtsstreit wurde 2021 schließlich beigelegt.
Auch die Aufsichtsbehörden gingen in der Vergangenheit gegen Kraken vor und verhängten sogar Geldstrafen. So wurde dem Unternehmen letztes Jahr vorgeworfen, gegen die Iran-Sanktionen verstoßen zu haben. Allerdings konnte die Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 362.000 US-Dollar im November 2022 den Streit beilegen. Obendrein verhängte im Februar auch Securities and Exchange Commission (SEC) eine Strafe in Höhe von 30 Millionen USD gegen die Börse.
Vor wenigen Tagen, im Juli 2023, erließ ein U.S. Magistrate Court eine Verfügung gegen Kraken, welche das Unternehmen zwang, dem Internal Revenue Service (IRS) persönliche Nutzerdaten zu übermitteln. Die Behörde wollte Plattform und Nutzer:innen auf mögliche, nicht gemeldete Steueraktivitäten untersuchen.
Powells Nachfolger als Kraken CEO: Dave Ripley
Im September letzten Jahres gab Jesse Powell seine Entscheidung bekannt, als Kraken CEO zurückzutreten. Er blieb jedoch weiterhin Vorsitzender im Unternehmensvorstand.
Dave Ripley, ehemaliger Chief Operating Officer von Kraken, übernahm das Amt des CEOs im April dieses Jahres.
Wie Powell gegenüber Bloomberg erklärte, habe er seine Entscheidung aus Langeweile gefällt, da das Unternehmen immer größer und uninteressanter wurde. Kürzlich erklärte Powell, dass er Kryptowährungen als Anlageklasse dennoch weiterhin unterstützen werde.
Da Unsicherheit über den Ausgang und die möglichen Folgen der Ermittlungen gegen Powell herrscht, verfolgt der Krypto-Space die Entwicklungen weiterhin mit großer Aufmerksamkeit.
Folge uns für noch mehr Informationen rund um Krypto auf:
Twitter oder tritt unserer Gruppe auf Telegram bei.
Haftungsausschluss
In Übereinstimmung mit den Richtlinien des Trust Project verpflichtet sich BeInCrypto zu einer unvoreingenommenen, transparenten Berichterstattung. Dieser Artikel zielt darauf ab, genaue und aktuelle Informationen zu liefern. Den Lesern wird jedoch empfohlen, die Fakten unabhängig zu überprüfen und einen Fachmann zu konsultieren, bevor sie auf der Grundlage dieses Inhalts Entscheidungen treffen.