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Krypto fehlt der “Iphone-Moment” – warum die Nutzererfahrung den Unterschied macht

4 min
Von Bary Rahma
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IN KÜRZE

  • Die Kryptoindustrie steckt voller Potenzial, der große Durchbruch bleibt jedoch aus.
  • Wichtige Vertreter der Branche, machen die mangelhafte Nutzerfahrung dafür verantwortlich.
  • In Zukunft sollen Web3-Anwendungen so einfach wie ein E-Mails-Dienst zu bedienen sein, das Design spielt dabei eine entscheidende Rolle.
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Aktuell strotzt die Krypto-Industrie nur so vor innovativen Versprechungen, befindet sich in Sachen Massenadoption jedoch an einem kritischen Punkt. Einige vergleichen die aktuelle Situation, mit der des Technologiesektors kurz bevor das iPhone auf den Markt kam.

Die Ideen sind zahlreich und tatsächlich innovativ, doch der alles verändernde Durchbruch bleibt weiterhin aus.

Nutzererfahrung (UX) – die größte Herausforderung für Krypto

Als Coinbase CEO Brian Armstrong vor kurzem auf die unzulängliche UX der Coinbase-App hinwies, sprach er ein Thema an, das die gesamte Branche betrifft.

Es betrifft sowohl NFTs, als auch Dapps und Layer 2s. Obgleich in diesen Produkten geniale Innovationen stecken, sind sie für Branchen-ferne Personen kaum verständlich geschweige denn nutzbar. So meinte Armstrong:

“Eine Sache, die während des Onchain Summers deutlich wurde, ist, wie kaputt die UX unserer Haupt-Coinbase-App ist… Tut mir leid, das zu sagen, aber es stimmt.”

Diese Aussage spiegelt die allgemeine Herausforderung der Krypto-Industrie wider, eine nahtlose UX zu schaffen. Aber warum ist diese Aufgabe so schwierig?

Umfrage: Wichtigkeit von Nutzerüberflächen
Umfrage zur Wichtigkeit einer ansprechenden Nutzeroberfläche (UI) | Quelle: Statista

Auf X (ehemals bekannt als Twitter), verwies Nutzer:in 0xDesigner, auf den grundlegenden Unterschied zwischen Web2 und Web3.

Wie er erklärte, bedeutet die “Permanenz” von Web3, dass Aktionen auf der Blockchain unumkehrbar sind. Nutzer:innen müssen daher einen größeren kognitiven Aufwand betreiben und sich jeder Handlung genauestens bewusst sein. Er verglich das Web2 mit dem Fahren eines Automatikwagens und das Web3 mit dem Manövrieren eines Autos mit Gangschaltung und meinte weiter:

“Die Toleranz für schwierig zu bedienende Anwendungen war über die letzten Jahre asymmetrisch hoch. Dies ist allerdings nur der Fall, da es einen finanziellen Anreiz gibt. Die meisten Produkte und Protokolle konkurrieren über durch Belohnungssysteme, nicht über Benutzerfreundlichkeit.”

Aktuell durchläuft das Internet einige der bis jetzt vielleicht wichtigsten Entwicklungen. Erfahre alles über die Unterschiede zwischen Web2 vs. Web3 und halte dich auf dem neuesten Stand.

Den Kryptowährungen liegt in der Tat eine revolutionäre Technologie zugrunde, doch es fehlt eine Nutzeroberfläche (UI), die heutigen Standards gerecht wird. Laut 0xDesigner werde die nächste Akzeptanzwelle deswegen wahrscheinlich durch Anwendungen getrieben, bei denen die Blockchain-Technologie im Hintergrund bleibt.

Nutzer:innen sollten gar nicht merken, dass sie mit Krypto-Anwendungen interagieren, es sei denn, sie tauchen tiefer in die Plattformen ein. So fügte 0xDesigner hinzu:

“Der nächste Zyklus wird eine Infrastruktur erfordern, die den Krypto-Part unsichtbar macht. Und da sind wir im Grunde schon: Web2-Logins, die Wallets im Hintergrund einfach an- und abschalten.”

Von Handelsplattformen zum täglichen Nutzen: Die Krypto-Evolution

Sean Rach, Mitbegründer der Web3-Bankplattform hi, bestätigte den Vergleich zwischen Kryptoindustrie und iPhone, allerdings ohne den Teil mit dem bahnbrechenden Nutzen. Das iPhone vereinte iPod, Telefon und Internet in einem einfachen Gerät mit Multitouch-Bildschirm.

In einem exklusiven Interview mit BeInCrypto behauptete Rach, dass der Kryptomarkt auf einen ähnlichen Sprung warte. Er bekräftigte:

“Wir brauchen diese Art von Durchbruch für Kryptowährungen. Auch wenn der Hype um Dinge, wie DeFi und NFTs, im Moment riesig ist, geht es für viele immer noch um den Handel und nicht um den Nutzen für alltägliche Verbraucher. Für mich ist klar, dass der wahre Erfolg darin liegt, einen echten Wert für den durchschnittlichen Nicht-Tech-Menschen zu schaffen.”

Die Herausforderung besteht also darin, Kryptowährungen, DeFi und NFTs massentauglich zu gestalten.

Statistik zu UI Umfragen
Prozentuale Verteilung der Unternehmen, die Umfragen zur User Experience durchführen | Quelle: Statista

Dabei bestehe das Kernproblem nicht unbedingt darin, den Nutzer:innen die Feinheiten der Technologie ausführlich zu vermitteln. Vielmehr gehe es darum, die Technologie so zu verbessern, dass sie den Nutzererwartungen entspricht und ausführliche Erläuterung somit gar nicht nötig sind. Rach ergänzte:

“Von einem Massenpublikum sollte nicht erwartet werden, dass es sich mit Begriffen wie ‘Gasgebühren’, ‘DeFi’, ‘Staking’ oder ‘Yield Farming’ ohne klare, intuitive Anleitung auseinandersetzt. Wir sind zuversichtlich, dass mit einem intuitiven Design, leicht verständlichen Bildungsressourcen und einer effizienten Brücke zwischen traditionellen und digitalen Finanzen Kryptowährungen entmystifiziert und weithin angenommen werden können.”

Dennoch sind die größten Hürden offensichtlich: Komplexität, Vertrauen und Integration. Die Lösung besteht darin, intuitives Design mit Sicherheit, Transparenz und einer nahtlosen Integration in das Online-Verhalten der Nutzer:innen zu verbinden. Abschließend meinte Rach:

“Meiner Meinung nach ist die ‘Traum’-Benutzererfahrung eine, in der die Vorteile von Web3 offensichtlich und doch unsichtbar sind. Es ist eine Welt, in der sich die Interaktion mit dezentralen Systemen nicht von jeder anderen digitalen Interaktion unterscheidet und in der sichere, private Finanztransaktionen mit wenigen Klicks möglich sind.”

Die Zukunft, so wie sie von Branchenexperten gesehen wird, zeichnet ein hoffnungsvolles Bild. Die Entwicklung von UI und UX für Web3-Plattformen wird sich in den nächsten fünf Jahren weiterentwickeln und mehr Integration erfahren. Blockchain-Interaktionen könnten so intuitiv wie das Senden einer E-Mail werden.

In diesem Zusammenhang spielt natürlich das Design eine zentrale Bedeutung, da es den Lernprozess angenehm gestaltet und komplizierte Informationen verständlich präsentiert. Das Wesentliche liegt in der Einfachheit, der Intuitivität und der nahtlosen Integration in das tägliche Leben der Nutzer:innen.

Nur dann wird die transformative Kraft von Kryptowährungen wirklich zum Vorschein kommen und ein neues digitales Zeitalter einläuten.

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Gemäß den Richtlinien des Trust Project werden in diesem Artikel Meinungen und Perspektiven von Branchenexperten oder Einzelpersonen vorgestellt. BeInCrypto ist um eine transparente Berichterstattung bemüht, aber die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die von BeInCrypto oder seinen Mitarbeitern wider. Die Leser sollten die Informationen unabhängig überprüfen und einen Fachmann zu Rate ziehen, bevor sie Entscheidungen auf der Grundlage dieses Inhalts treffen.

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Leonard Schellberg
Leonard Schellberg stieß im Jahr 2021 auf das Thema Kryptowährungen. Nachdem er sich ein fundiertes Wissen über den breiten Kryptomarkt angeeignet hatte, entwickelte er eine besondere Begeisterung für die Möglichkeiten der Distributed Ledger Technologie und Smart Contracts. Darüber hinaus hegt er ein großes Interesse für das globale Finanzsystem, Makroökonomie und Krypto-Trading. Noch während Leonard im Frühling 2022 seinen Bachelor in Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaften an der...
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