Mit der zunehmenden Popularität von Bitcoin und digitalen Vermögenswerten im Allgemeinen hat auch die Kritik an der Nachhaltigkeit dieser Technologie zugelegt. Umweltfreundliche Kryptowährungen könnten daher künftig eine wachsende Nachfrage erfahren und in der Branche an Priorität gewinnen.
Spätestens als Elon Musk im Mai 2021 erklärte, keine Bitcoin-Zahlungen für Tesla mehr zu akzeptieren, machte der globale CO2-Fußabdruck von Kryptowährungen Schlagzeilen. Wie er damals argumentierte, würden Mining-Prozesse den Verbrauch fossiler Brennstoffe erheblich erhöhen und sich damit äußerst negativ auf die Umwelt auswirken.
Mittlerweile gibt es allerdings so einige als umweltfreundliche Blockchains. Genau diese Projekte werden wir uns im Folgenden etwas genauer ansehen.
Umweltfreundliche Kryptowährungen: Unsere Top 9
Im Folgenden listen wir dir unsere beliebtesten Kryptowährungen in Sachen Umweltfreundlichkeit auf. Zudem erklären wir kurz und bündig, wie sie funktionieren und warum wir sie zu den “grünen Coins” zählen.
1. Umweltfreundliche Kryptowährungen: Cardano (ADA)
Cardano (ADA) war die erste von Experten begutachtete Blockchain und funktioniert sowohl als Währung als auch als Medium für digitale Verträge und DApps.
Das Netzwerk kann 1000 Transaktionen pro Sekunde (TPS) verarbeiten, was etwa das 142-fache der sieben TPS der Bitcoin-Blockchain ist. Es wurde vom Ethereum-Mitbegründer Charles Hoskinson geschaffen und viele glauben, dass es das Potenzial hat, mit dem Ethereum-Netzwerk zu konkurrieren.
Warum ist Cardano eine nachhaltige Kryptowährung?
Cardano verwendet den Proof-of-Stake-Konsens Ouroboros. Dies war das erste Peer-Review-Protokoll für Blockchain und das macht ADA zu einer nachhaltigen Kryptowährung und einer der beliebtesten überhaupt. Die Grundlage für das Cardano-Netzwerk ist die Skalierung auf globale Anforderungen ohne Abstriche bei der Sicherheit, die ein transparentes Zahlungssystem auf energieeffiziente Weise bietet.
CoinEX
2. Umweltfreundliche Kryptowährungen: Ripple (XRP)
Das dezentrale Peer-to-Peer-Netzwerk Ripple ermöglicht den Transfer von Geld und den nahtlosen Umtausch zwischen verschiedenen Währungen auf der ganzen Welt. Der native Token XRP dient dabei als Zwischenmedium für den Austausch. Mittlerweile nutzen sogar Finanzinstitute das Netzwerk, um Überweisungen schneller abzuwickeln.
Warum ist Ripple eine umweltfreundliche Kryptowährung?
XRP wird im Voraus abgebaut und verwendet den Ripple-Protokoll-Konsens-Algorithmus (RPCA). Einfach ausgedrückt, muss eine Transaktion von mindestens 80 % der Validatoren des Netzwerks genehmigt werden, bevor sie der Blockchain hinzugefügt werden kann.
Dieser Algorithmus verbraucht zudem äußerst wenig Strom und ermöglicht günstige, schnelle Transaktionen. Dadurch ist XRP nicht nur effizient, sondern gehört auch zu den umweltfreundlichen Kryptowährungen gehört.
CoinEX
3. Umweltfreundliche Kryptowährungen: Algorand (ALGO)
Algorand verwendet den Proof-of-Stake, wodurch die Blockchain genauso skalierbar wie sicher ist. Zudem unterstützt sie Smart Contracts und verbraucht mit ihrem permissionless PoS weit weniger Energie als andere Kryptowährungen.
Warum ist Algorand eine nachhaltige Kryptowährung?
Wie bereits erwähnt, verwendet auch Algorand den Proof-of-Stake zur Validierung von Blöcken, um den Weg zu einem nachhaltigen Blockchain-Netzwerksystem zu ebnen. Um das damalige Ziel zu erreichen, die erste kohlenstoffneutrale Blockchain zu werden, ging das Entwicklerteam eine Partnerschaft mit ClimateTrade ein.
CoinEX
4. Umweltfreundliche Kryptowährungen: IOTA (MIOTA)
IOTA zeichnet sich unter anderem durch eien recht stabilen Kurs aus. Allerdings verbraucht das System dieses Netzwerks verglichen mit anderen deutlich weniger Energie, wodurch sich auch IOTA zu den umweltfreundlichen Kryptowährungen zählen kann.
Warum ist IOTA eine umweltfreundliche Kryptowährung?
IOTA (MIOTA) stützt sich zwar auf den Proof-of-Work-Mechanismus verwendet, aber den deutlich energieeffizienteren Fast Probabilistic Consensus. Tatsächlich wurde der Energieverbrauch pro Transaktion für Iota von einem Doktoranden auf nur 0,11 Wattstunden berechnet.
Dieser Energieverbrauch liegt weit unter dem, was die großen Finanznetzwerke heute verbrauchen, und es wird geschätzt, dass er noch gesenkt werden könnte. Das IOTA-Netzwerk könnte seinen Energieverbrauch um bis zu 95 % reduzieren, allerdings befinden sich besagte Updates noch in der Entwicklung.
OKX
5. Umweltfreundliche Kryptowährungen: SolarCoin (SLR)
Die Kryptowährung SolarCoin zielt darauf ab, reale Umweltaktivitäten zu unterstützen. Die Kryptowährung wurde 2014 eingeführt und ein Token wird für jede mit Solartechnik erzeugte Megawattstunde generiert.
Warum ist SolarCoin eine grüne Kryptowährung?
SolarCoin verwendet ebenfalls den PoS und soll mit wachsendem Nutzernetzwerk noch effizienter werden. Die Nutzer:innen erhalten einen SolarCoin für jede von ihrer Solartechnik erzeugte Megawattstunde. Im Moment ist das System darauf angewiesen, dass Nutzer:innen die Dokumentation hochladen, aber das Internet der Dinge (IoT) soll dazu dienen, automatische Aktualisierungen der Solaranlage vorzunehmen.
Durch Anreize für die Bevölkerung, Solarenergie zu nutzen und zu erzeugen, profitiert der gesamte Planet. Das SolarCoin-System ist nicht nur energieeffizient, sondern nähert sich auch der Null-Kohlenstoff-Bilanz, da die von den Unterstützern des Projekts erzeugte Solarenergie den Bedarf des Netzwerks übersteigt.
OKX
6. Umweltfreundliche Kryptowährungen: Nano (XNO)
Nano ist eine nachhaltige Blockchain, dessen Nutzung kostenlos ist, da sie nicht auf Mining angewiesen ist. Dieses skalierbare Netzwerk mit geringer Latenz stützt sich auf ein Abstimmungssystem, um einen Konsens zu erreichen. Deshalb ist sie eine energieeffiziente Kryptowährung und hat einen der niedrigsten Kohlenstoff-Fußabdrücke.
Warum ist Nano eine grüne Kryptowährung?
Nano arbeitet mit dem Konsensverfahren Open Representative Voting (ORV). Bei diesem System stimmen die Nutzer über jede Transaktion ab.
Das Nano-System stützt sich auf ein “Block-Lattice Ledger Design”, das asynchrone Transaktionen verarbeitet. Jeder Node sichert unabhängig jede Transaktion, die unumkehrbar ist und in weniger als eine Sekunde durchgeführt wird. Bei diesem System können nur Kontoinhaber Blöcke auf ihren Account-Chains signieren. Dies schützt auch das gesamte Ökosystem vor Angreifern.
Wirex
7. Umweltfreundliche Kryptowährungen: EOS (EOS)
EOS ist nicht einfach eine Kryptowährung, sondern ein dezentrales Betriebssystem auf der Blockchain. Entwickler können es nutzen, um sichere, transparente und konforme dApps und Smart Contracts zu erstellen. Alle Nodes im EOS-Netzwerk müssen sich an die von der Gemeinschaft festgelegten Regeln halten. Die Plattform wurde von Daniel Larimer, dem Gründer von Bitshares und Steem, ins Leben gerufen.
Warum ist EOS eine grüne Kryptowährung?
EOS ist einer der Hauptkonkurrenten von Ethereum. Es soll eine Million Transaktionen pro Sekunde verarbeiten. Das Netzwerk verwendet den Konsensmechanismus Delegated Proof of Stake (DPoS). Dadurch kann alle 0,5 Sekunden ein neuer Block erstellt werden. Es handelt sich um eine technologiebasierte Demokratie, da Systeme wie Abstimmungen und Wahlen eingesetzt werden, um die Blockchain sicher zu halten und den nächsten Block zu validieren.
Diese Alternative zum klassischen PoS ist von Haus aus umweltfreundlich und energieeffizient. Sie ist eine beliebte Wahl für viele Projekte, darunter Tezos.
Wirex
8. Umweltfreundliche Kryptowährungen: Ethereum (ETH)
Ethereum ist nach Bitcoin die zweitgrößte Blockchain und das wohl erste Smart Contract kompatible Netzwerk. Nutzer:innen können darauf also Anwendungen erstellen und dabei den nativen Coin Ether (ETH) als Zahlungsmittel zu verwenden.
Auch diese Blockchain verwendet den PoS-Konsensmechanismus. Da das Netzwerk in den letzten Jahren so stark expandiert ist, schlug der Gründer Vitalik Buterin vor, den Validierungsprozess zu erneuern.
Warum ist Ethereum eine umweltfreundliche Kryptowährung?
Im Herbst 2022 war es schließlich so weit und Ethereum wurde im Rahmen des “Merge” von PoW auf PoS umgestellt. Seitdem hat das Netzwerk nicht nur seine Inflationsrate drastisch gesenkt, sondern auch den Mining-Prozess abgeschafft.
Ethereum konnte sich also seiner ernergieintensiven Eigenschaft entledigen und seinen Stromverbrauch auf ein Minimum senken. Daher zählt auch diese Blockchain heute zu den umweltfreundlichen Netzwerken.
Youhodler
9. Umweltfreundliche Kryptowährungen: Stellar (XLM)
Stellar Lumens (XLM) ist ein Netzwerk, das 2014 als eine Abspaltung des Ripple-Netzwerks gegründet wurde und als energieeffiziente Kryptowährung arbeitet. Für die Bestätigung jeder Transaktion ist nur eine ausgewählte Anzahl von verteilten Nodes erforderlich.
Das Ziel ist es, eine nahtlose Brücke zwischen dem traditionellen Bankensystem und digitalen Währungen zu schlagen. Die Technologie wird bereits von weltbekannten Unternehmen (IBM, Deloitte) und sogar von Regierungen (Nigeria, Frankreich, Philippinen, Indien, Ukraine) genutzt.
Warum ist Stellar eine umweltfreundliche Kryptowährung?
XLM ist eine kosteneffiziente Kryptowährung, da sie Finanzgeschäfte effizient abwickeln kann. Sie hat einen geringeren ökologischen Fußabdruck, da sie nicht auf Mining angewiesen ist. Nutzer:innen des Netzwerks können eigene Token für nachhaltige Initiativen erstellen.
Das Konsensprotokoll des Stellar-Netzwerks, SCP, verwendet eine Reihe von vertrauenswürdigen Nodes, um Netzwerktransaktionen zu validieren. Dies macht den Prozess viel kürzer und effizienter als der Proof-of-Work- und Proof-of-Stake-Algorithmus. Dadurch wird der Energieverbrauch auf einem minimalen Niveau gehalten.
Youhodler
Wie nachhaltig sind Kryptowährungen?
Das kommt wohl ganz darauf an. Wenn es darum geht, die Energieeffizienz einer Kryptowährung zu beurteilen, müssen wir zu allererst ihren Konsensalgorithmus untersuchen. Dabei handelt es sich um das Verifizierungsverfahren von Transaktionen, bevor neue Informationen abgespeichert werden.
Noch vor wenigen Jahren nutzten die meisten Kryptowährungen einen “Proof-of-Work” (PoW) Algorithmus, der auf das Mining angewiesen ist. Dazu gehört beispielsweise das Bitcoin-Netzwerk – auch heute noch.
Wie funktioniert der Proof-of-Work (PoW)?
Wie bereits erwähnt, handelt es sich beim PoW um einen Konsensalgorithmus. Dabei löst ein Netzwerk von Computern ein kompliziertes mathematisches Problem auf der Grundlage eines kryptografischen Hash-Algorithmus in einer endlichen Zeitspanne.
Sobald ein Miner oder Mining-Pool (Zusammenschluss von Minern) eine Lösung gefunden hat, wird diese vom restlichen Netzwerk überprüft. Besteht ein Konsens über die Richtigkeit der Lösung, wird die überprüfte Transaktion der Blockchain hinzugefügt. Die Miner bzw. Mining-Pools, die zum Finden der Lösung beitragen haben, erhalten eine Belohnung.
Doch das Problem des Proof-of-Work besteht im Stromverbrauch. Da neue Blöcke mit der Zeit immer kompliziertere mathematische Probleme enthalten, benötigen die Miner mehr Rechenleistung und folglich auch mehr Strom, um sie zu lösen. Wenn der Kurs der betroffenen Kryptowährung also zu stark fällt, ist die Arbeit der Miner möglicherweise nicht mehr profitabel, denn die Stromkosten übersteigen den Wert des erhaltenen Coins.
Cambridge Centre for Alternative Finance, ein interdisziplinäres Forschungsinstitut mit Sitz an der Judge Business School der Universität Cambridge, fand heraus, dass Bitcoin rund 82 Terawattstunden pro Jahr verbraucht. Damit ist der Stromverbrauch höher als der von Belgien oder Chile. Allerdings ist damit noch nicht geklärt, in welchem Maße Bitcoin tatsächlich umweltfeindliche Ressourcen verwendet – denn ein Klima-Killer ist Bitcoin trotz des hohen Energieverbrauchs nicht.
Wie funktioniert der Proof-of-stake (PoS)?
Der Proof-of-stake (PoS) Konsensmechanismus verzichtet auf das Mining und damit auch auf die benötigte Energie. Hierbei wird unter den Nodes eines Netzwerks ausgewählt oder delegiert, wer die Validierung eines Blocks abwickeln darf. Dabei können die Kriterien für die Auswahl je nach Netzwerk etwas variieren. Üblicherweise richtet sich die Entscheidung jedoch danach, wie viele Coins ein Node besitzt und dies wird mit einem gewissen Zufallsfaktor kombiniert. PoS hat zwar einige Schwachstellen, aber die Tatsache, dass es weniger ressourcenintensiv ist und kein Mining erfordert, macht es zu einer umweltfreundlicheren Option.
Hier ist ein Vergleich zwischen einigen der nachhaltigsten Kryptowährungen und Bitcoin in Bezug auf den Energieverbrauch für eine Transaktion.
Kryptowährung | Transaktionskosten in Kilowatt pro Stunde (KWh) |
Nano | 0,000112 |
Cardano | 0,5479 |
Stellar | 0,00003 |
IOTA | 0,00011 |
EOS | 0,00122923 |
XRP | 0,0079 |
Algorand | 0,000008 |
Ethereum | 62,56 |
Bitcoin | 1,544 |
Wie nachhaltig sind Kryptowährungen aktuell?
Mittlerweile basieren die meisten Kryptowährungen auf dem PoS-Konsensalgorithmus, was für die Branche einen großen Fortschritt darstellt. Dennoch sollte man sich jede Blockchain genauer ansehen, um ein ausgewogenes Urteil zu fällen.
Eine umweltfreundliche Kryptowährung sollte alternative Konsensmechanismen, wie Proof-of-Stake verwenden, um die eigene Integrität aufrechtzuerhalten. Denn dies verspricht schlussendlich höhere Energieeffizienz und dadurch auch einen minimalen CO2-Fußabdruck.
Was die Nachhaltigkeit von PoW Kryptowährungen belangt, ist vor allem die Marktdynamik ausschlaggebend. Selbst im Fall von Bitcoin, der Kryptowährung mit dem größten Kohlenstoff-Fußabdruck, sinkt mit dem Preis auch der Energieverbrauch.
Wenn das Mining nämlich nicht mehr rentabel ist, gibt es für die Miner keinen Anreiz mehr, ihrer Tätigkeit weiter nachzugehen. Irgendwann beginnen die ersten von ihnen, ihre Aktivitäten einzustellen, woraufhin auch die “Mining Difficulty” sinkt.
Diese passt sich wiederum dem Netzwerk an. Wenn sie sinkt, wird weniger Rechenleistung zur Lösung der mathematischen Formeln benötigt und so verbraucht das Netzwerk letztendlich weniger Energie.
Blockchain Technologie wird immer umweltfreundlicher
Die Blockchain-Industrie scheint das Interesse für umweltfreundliche Kryptowährungen und deren Entwicklung jedes Jahr zu steigen. Auch die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Skalierbarkeit für bestehende sowie neue Kryptowährungen nimmt stetig zu. Daher werden wir in Zukunft sicherlich mehr nachhaltige Kryptowährungen sehen, die Teil großer Projekte sind und sogar als Zahlungsmittel für reale Güter verwendet werden.
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