Immer wieder tauchen sie in den Nachrichten auf: OpenSea Konkurrenten. LooksRare, Rarible und auch Superrare.co haben bereits versucht OpenSea vom Thron zu stoßen. Mit Magic Eden drängt sich nun ein Solana-Marktplatz auf, der sehr vielversprechend ist.
Da findest du ein gutes NFT-Projekt, schaffst es auf die Whitelist, mintest dein NFT – nur damit dir OpenSea beim Verkauf überzogene Gebühren berechnet. Du bist nicht alleine! Ein User ließ seinem Frust auf Reddit freien Lauf:
“Wieso muss ich 123 US-Dollar zahlen bevor ich etwas auf OpenSea verkaufen kann? Fühlt sich für mich wie ein großer Scam an!”
BangorBlue meinte in den Kommentaren, er hat 117 US-Dollar nur für die erste Verifizierung bezahlt. Aus diesen Gründen mag es manche auch verwundern, wieso OpenSea immer noch die Nummer 1 in Bezug auf das Transaktionsvolumen ist. Zahlreiche Blockchains, wie Cardano, WAX, BSC, Polygon und Avalanche haben bereits mit deren NFT-Marktplätze versucht OpenSea vom Thorn zu stoßen. Keiner war bisher erfolgreich.
Magic Eden auf der Solana Blockchain könnte allerdings das Zeug dazu haben, OpenSea die Stirn zu bieten. Das glauben zumindest die Investoren von Sequoia Capital: Erst vor kurzem konnte sich Magic Eden 27 Millionen US-Dollar von der Venture-Capital Firma Sequoia und Solana Ventures sichern. Ob das reicht, um OpenSea die Stirn zu bieten, ist fraglich. Die 27 Millionen US-Dollar hören sich fast schon lächerlich an, verglichen mit OpenSea’s 13 Milliarden US-Dollar Finanzierungsrunde im Januar.
Ethereum vs. Solana: Ist es nicht eine Frage der Blockchain?
Wie du vielleicht auch schon mitbekommen hast, hatte Ethereum in den letzten Jahren immer wieder Probleme mit den hohen Gaspreisen. Leider kann die Blockchain nur 15 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten, was sich auf die Transaktionsgebühren auswirkt. Solana liegt mit circa 65.000 Transaktionen deutlich darüber und ist wesentlich billiger.
Das ist auch der Faktor, welcher für die hohen Gebühren auf OpenSea verantwortlich ist. Dort müssen User nämlich eine Gebühr für die Verifizierung ihres Accounts zahlen. Diese kann bei hoher Netzwerkauslastung zwischen 50 und 200 US-Dollar betragen. Falls das NFT auf einer anderen Plattform gemintet wurde, kommen noch einmal dieselben Gebühren für die Verkaufsanzeige hinzu. Beim erstmaligen Verkauf können die Gebühren so bis zu 400 US-Dollar betragen. Minten User ihr NFT direkt über OpenSea, wird nur die erstgenannte Accountgebühr fällig. Den zweistufigen Prozess siehst du in der nachfolgenden Grafik, wobei die 0,2 ETH stellen nur ein Beispiel dar.
Magic Eden hingegen nimmt keine einmalige Verkaufsgebühr. Laut offiziellen Angaben der Plattform betragen die Listing Fees in jedem Fall 0 Prozent und auch was die Transaktionsgebühren betrifft, hat die SOL-Plattform die Nase vorne: 2 Prozent, und somit 0,5 Prozent weniger als beim Konkurrenten, betragen diese. Was die Gebühren für den Verkauf angeht, sind sich beide Plattformen sehr ähnlich: User bezahlen nicht für Kaufangebote. Nachteil auf Magic Eden ist, dass ein Angebot von mindestens 50 Prozent des gelisteten Preises abgegeben werden muss. Usern wird so ein gewisses Maß an Freiheit genommen.
OpenSea dominiert immer noch das NFT-Space
Zwa ist der Solana-NFT Marktplatz nicht annähernd so groß wie jener von Ethereum, trotzdem führt Magic Eden diesen an. Das Transaktionsvolumen für das Solana Vorzeigebeispiel beträgt insgesamt 736 Millionen US-Dollar und das bei einem Marktanteil von 45 Prozent. Bei OpenSea sind es 43 Prozent, jedoch auf den gesamten NFT-Markt gesehen. Jedes zweite NFT wird somit über OpenSea verkauft. Da mag es nicht verwundern, dass das gesamte Transaktionsvolumen mittlerweile bei 23 Milliarden US-Dollar angekommen ist. Circa das 31-fache als beim Konkurrenten.
Durch den gerade eher abflachenden Trend bei NFTs gehen auch die Transaktionsvolumina auf den Plattformen nach unten. OpenSea konnte sich unter diesen schlechten Marktbedingungen wirklich hervorheben: Knapp 10 Prozent aller Transaktionsvolumina wurden in den letzten 30 Tagen durchgeführt. Das spricht ganz klar für die bekannteste NFT-Plattform.
Auch unter nicht-Krypto Interessierten ist OpenSea immer noch die bekannteste Plattform. In letzter Zeit promoteten immer wieder Prominente, wie Jimmy Fallon oder Snoop Dogg deren NFTs, welche nur auf OpenSea gekauft werden können. So haben die CryptoPunks und der Bored Ape Yacht Club zusammen schon über 4 Milliarden US-Dollar an Volumen eingebracht. Bei 2 Prozent Transaktionsgebühr entspricht dies 80 Millionen US-Dollar Umsatz. Dazu verglichen sieht die Degenerate Ape Academy auf Magic Eden mit 120 Millionen US-Dollar Volumen sehr blass aus.
Ethereum Proof of Stake kommt 2022
Am 14. März 2022 hat die Ethereum Foundation mit dem letzten Testnetz Kiln einen weiteren Schritt in Richtung Proof of Stake vollbracht. Tim Beiko, ein Ethereum-Entwickler, verkündete die Nachricht auf Twitter und forderte Interessensgruppen dazu auf, Kiln auf Herz und Nieren zu überprüfen.
Ethereum-Gegner argumentieren oft mit dem Fakt, dass Solana viel schneller und damit billiger ist als ETH. Mit dem Upgrade auf Proof of Stake dürfte Ethereum jedoch einen wichtigen Schritt in Richtung Geschwindigkeit vollbringen. Davon profitieren wird auch OpenSea. Extrem hohe Gaspreise werden der Vergangenheit angehören. Die Wettbewerbsfähigkeit zu den anderen Blockchains, wie Solana, Cardano oder Avalanche sollte damit in Zukunft wieder aufrechterhalten bleiben.
Ob dieser Aspekt alleine reicht, um die Marktmacht zu halten, ist ungewiss. Deshalb sind die Entwickler bei Solana auch stets auf der Suche nach neuen Innovationen, die auch in Zukunft dafür sorgen, dass OpenSea unangefochtene Nummer 1 bleibt. Die bekannte Hackerin Jane Manchun Wong, hat dazu angeblich schon Infos zur Implementierung der Solana-Blockchain auf OpenSea.
“OpenSea arbeitet an Solana-Integration als auch an einer Phantom Wallet Funktion.”
Fraglich ist, ob bei einer SOL-Implementierung durch OpenSea, die Plattform Magic Eden noch seine Vormachstellung halten kann.
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