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McAfee im Interview: Kommt der Ghost Stablecoin noch 2020?

5 min
Aktualisiert von Alexandra Kons
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IN KÜRZE

  • Die Dreifaltigkeit des Ghost Ökosystems?
  • Ist finanzielle Privatsphäre die Grundlage der Freiheit?
  • Kommt dieses Jahr noch ein Ghost Stablecoin?
  • promo

Der bekannte Unternehmer John McAfee ist längst nicht mehr nur für sein Engagement im Antivirus-Sektor bekannt. Sondern mittlerweile hat er sich auch im Bereich der Kryptowährungen eingerichtet. Nach dem Vorhaben im Jahr 2019 einen „Epstein didn’t kill himself“-Token auf den Markt zu bringen, hat der Yoga-Fan am 23 Juni 2020 seinen Privacy Coin namens Ghost präsentiert.
Wir haben dem Ghost-Erschaffer im Interview einige Fragen zur Zukunft des weltweiten Finanzsystems und die Rolle der Kryptowährungen in dieser Vision gestellt. Außerdem geht es im Detail um das Ghost-Ökosystem, welches umfassenden Schutz der individuellen Person verspricht. Ferner verrät uns der Krypto-Creator, dass es dieses Jahr noch kryptografischen Zuwachs in Form einer Ghost Stablecoin geben soll.

Ein Hoch auf die Privatsphäre, aber wo versteckt sich diese?

John McAfee, wie wird sich der Ghost Coin vermutlich in den nächsten fünf Jahren entwickeln, was sind die Ziele? Er erklärt uns:
„Ich denke, die Privatsphäre ist die Grundlage aller Freiheiten, ohne Privatsphäre hat man nichts. Ich meine, was ist, wenn jeder weiß, wo du bist, was du tust oder was du denkst? Dann wird sich jemand, eine Regierung oder wahrscheinlich jemand anderes, dieses Wissen zunutze machen, um dich zu kontrollieren. Ich meine, der Stein der Weisen aller Diktatoren, der heilige Gral war es, alles über jeden zu wissen, dann hatten sie die absolute Kontrolle, nicht wahr? Wir müssen also eine Privatsphäre haben, aber die Leute sagen, warum sich schützen, wenn man nichts zu verstecken hat? Ok, aber leider hat jeder von uns etwas zu verbergen, es ist nur die Frage, vor wem.“
Der King of the Jungle erklärt, dass unsere gesamte Gesellschaft von der Privatsphäre geprägt ist:
„Bei engen Freunden wirst du noch offener mit deiner Privatsphäre umgehen. Und mit deinem Ehepartner bist du völlig offen oder wir sind es nicht. Sieh mal, das ist das Problem. Jede einzelne Person in deinem Leben, in jeder Beziehung, hat einen Filter für die Privatsphäre.“

Die Grundlage der Freiheit ist die finanzielle Freiheit

Die Folgen mangelnder Privatsphäre könnten laut McAfee eine recht unangenehme Form der Gesellschaft sein. Der Milliardär befürchtet Umzüge randalierende Massen und Auseinandersetzungen zwischen Ehepartnern. Für McAfee fängt die Privatsphäre allerdings bei den Finanzen an. Er erklärt uns:
„Das größte Problem der Privatsphäre ist jedoch die finanzielle Privatsphäre. Denn aus der finanziellen Privatsphäre entsteht alle andere Privatsphäre, wenn man darüber nachdenkt. Ihre finanzielle Freiheit ist grundlegend für alles. Ich meine, ohne den US-Dollar, den japanische Yen, den britischen Pfund oder den europäischen Euro könnten wir die Miete nicht bezahlen, können niemand seine Kinder zur Schule schicken, keine Versicherung abschließen oder Essen kaufen, nichts. Man ist von der Währung abhängig.“

Was bietet das Ghost-Ökosystem den Krypto-Fans?

Und da kommen Kryptowährungen wie Ghost ins Spiel. Ghost soll einige Vorteile gegenüber dem Privacy Coin Monero haben. Monero ist mittlerweile äußerst beliebt, wenn es darum geht anonyme Zahlungen zu tätigen. McAfee kritisiert allerdings, dass Monero immer noch auf Krypto-Börsen angewiesen ist, die eben keinen vollständigen Identitätsschutz bieten. Entsprechend gehört zum Ghost-Ökosystem auch eine Privacy Krypto-Börse namens Ghost Exchange.
Startet John McAfee durch?
Ein Bild von BeInCrypto.com
Der begeisterte McAfee erklärt dazu:
„Wir haben eine Münze der Privatsphäre, wir haben eine Exchange der Privatsphäre, die Ghost Exchange, sie ist dezentralisiert. Niemand kontrolliert sie. Ich kontrolliere sie nicht, mein Team kontrolliert sie nicht, du kannst sie nicht kontrollieren, sie ist dezentralisiert. Wir haben sie aufgebaut, hier ist sie.“
Der mittlerweile im Exil lebende US-Amerikaner erläutert, dass für die Nutzung der Ghost Exchange die Preisgabe persönlicher Daten nicht notwendig ist:
„Die Regierung besteht darauf, dass wir die Technologie lähmen, wir geben eine Kryptowährung für den Datenschutz, aber nicht wirklich, weil wir eine Hintertür haben, die wir für die Regierung einsetzen mussten. Und wir müssen wissen, wer du bist, weil sie das sagen. Nein. Ich will nicht wissen, wer du bist. Ich gebe dir etwas, damit du frei und anonym sein kannst.“

Und Teil 3 des geistreichen Ökosystems…

Zu der Ghost Coin und der Ghost Exchange gesellt sich nun auch die Ghost eSIM, die am 3. Juni ihren Beta-Testlauf hat. Schließlich soll die Nutzung von Smartphones ein großes Manko sein, wenn es um den Schutz der Privatsphäre geht. John McAfee erklärt:
„Und dann ist die dritte Sache unser größtes Problem mit der Privatsphäre: unsere Smartphones, die wir benutzen. Wenn Sie heute ein Smartphone haben, wissen die Regierungen jede Sekunde, wo Sie sich befinden. Sie arbeiten mit allen Telefongesellschaften zusammen, dein Telefon wird in einem beliebigen Dreieck registriert. […] Und Google hilft beim Rest des Weges, indem es sagt, an welches Netz du angeschlossen bist, welche IP-Adresse du benutzt.“ Bei der Ghost eSIM handelt es sich um eine emulierte SIM-Karte, die gänzlich ohne persönliche Datennachweise zu erhalten ist. Momentan beschränkt sich der Service auf 37 Staaten. Darunter die USA und ausgenommen von Portugal alle europäischen Länder. Wichtig für die Ghost eSIM-Interessierten zu wissen ist, dass lediglich die eSIM-kompatiblen, neueren Smartphones für diesen Dienst geeignet sind.“

Geht das, gänzlich außerhalb des Fiat-Systems leben?

McAfee erzählt uns:
„Und ich kann Ihnen versprechen, dass wir, wie Leute wie ich, kein Bankkonto haben. Meine Frau Janice, die hier bei mir sitzt, wir haben keine Kreditkarten, alles ist Krypto. Es gibt nichts, was man damit nicht kaufen kann. Häuser, Autos, Schuhe, Essen, Kleidung, alles. Ich gebe eine Sache zu, es ist schwieriger, denn man muss suchen und die meiste Zeit muss man online einkaufen. Wir fanden ein Restaurant in einer kleinen Stadt in Tennessee mit einem großen Schild, auf dem Bitcoin stand. Wir waren nicht hungrig, aber wir hielten dort an und aßen und bezahlten mit Bitcoin, nur um das mal zu machen. Also weißt du, wir sind weg vom Fiat-Währungsnetz, wir sind weg vom Einspeisungsnetz, wir sind weg vom überwachten und kontrollierten Währungsnetz.“
Der Krypto-begeisterte Unternehmer führt an, dass die Regierungen versuchen könnten genau diesen Lebensstil illegal zu machen. Sein Ratschlag ist, diese ungerechten Gesetze zu ignorieren. Mit einem interessanten Vergleich:
„Sie haben Marihuana in den Vereinigten Staaten 75 Jahre lang illegal gemacht. Ich denke, es hielt niemanden davon ab, es zu rauchen.“

Und welche geisterhaften Projekte stehen in der Zukunft an, Mr. McAfee?

John McAfee weiß zu berichten, dass es noch vor Ende des Jahres eine Ghost DAI Stablecoin geben wird. So sollen gänzlich anonyme Transaktionen zu einem festen Währungswert vereinbar sein. Zu dem Ursprung für die Idee zur Ghost Stablecoin erklärt McAfee:
„Nun, ich denke, das ist wahrscheinlich eine gute Idee, ich bin von mir aus darauf gekommen, trotzdem ist es ein Joint Venture, aber ich glaube tatsächlich, dass der Ghost Stablecoin bald auch im Darkweb sein wird. […] Ich glaube, das ist die beste Idee, die ich je hatte. Letzte Woche erwachte ich aus einem Traum und sagte: “Stablecoins mit Datenschutz, Stablecoins mit Datenschutz”. Ich kann mich nicht mehr an den Traum erinnern, um 3 Uhr morgens und ging auf Skype, weckte meinen Hauptentwickler auf.“
Für alle Liebhaber der Ghost Coin könnte der Launch der Ghost Stablecoin ein interessanter Zuwachs zum kryptografischen Währungsportfolio sein. Und nun noch eine abschließende Frage: Wann heißt es wieder „McAfee for president?“
„Ich bin zu alt, ich habe es schon zweimal gemacht, und es macht mir zu viel Arbeit. Aber ich wollte nicht Präsident werden, ich wollte nur das lächerliche politische System in Amerika zeigen. Ich meine, ich weiß nicht, ob irgendjemand in der übrigen Welt zuschaut, aber wir stellen Präsidentschaftskandidaten der beiden größten Parteien auf. Einer von ihnen, Joe Biden, ehrlich gesagt, kann sich nicht an seinen Namen erinnern und muss jeden Tag daran erinnert werden, ja, Mr. Biden, Sie kandidieren für das Präsidentenamt, vergessen Sie das nicht… Oh, ich kandidiere für das Präsidentenamt? Ja, Sie sind Präsidentschaftskandidat. Und der andere, der orangefarbene Mann, wie um Himmels Willen sind wir auf diese beiden Männer gekommen?“
Danke, John McAfee!
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Alexandra Kons
Alex hat ihren Bachelor in Orient- und Asienwissenschaften an der Friedrich-Wilhelms Universität Bonn absolviert, danach Deutsch als Fremdsprache am Goethe Institut studiert und ihren Master in Arabistik an der Freien Universität Berlin absolviert. Seit 2017 ist sie als Krypto-Journalistin tätig.
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