Videospielunternehmen sind der Meinung, das Metaverse sollte ein Ort sein so, an den die Menschen gehen, um Spaß zu haben – nicht um zu arbeiten.
Phil Spencer, der CEO von Microsoft Gaming, tätigte diese Aussage, als er auf der WSJ Tech Live Konferenz nach dem Metaverse gefragt wurde. Dabei spielte er auf das Metaverse von Meta an.
Auch wenn es sich bei diesem bisher nur um eine gemeinsame, immersive virtuelle Umgebung handelt, dominiert Metas Platform immer noch den aktuellen Diskurs um das Metaverse.
Bislang waren die Menschen von der unterdurchschnittlichen Grafik und der begrenzten Innovationskraft von Metas Horizon Worlds allerdings nicht gerade beeindruckt – geschweige denn von den virtuellen Arbeitsräumen.
Spencer bezeichnet dieses Angebot als “ein schlecht gemachtes Videospiel”, in dem die Nutzer natürlich zögern würden, Zeit zu verbringen.
Eigentlich haben Videospielentwickler die bemerkenswerte Fähigkeit, ansprechende digitale Räume zu schaffen, die Menschen in ihren Bann ziehen. Spencer fragt sich daher, warum die Verbraucher “an einem Metaverse teilnehmen sollten, das wie ein Konferenzraum aussieht”.
Metaverse: Der Schwerpunkt sollte Entertainment sein
Trotz des eher weniger fulminanten Metaverse von Meta bleibt das noch recht junge Konzept faszinierend. Shuntaro Furukawa, der Präsident des japanischen Spielegiganten Nintendo, teilte diese Meinung Anfang des Jahres in einem Interview.
Das populäre Spiel Animal Crossing – New Horizons des Unternehmens bietet bereits typische Metaverse-Elemente an. In der neuesten Version der Serie sind Spieler beispielsweise in der Lage, zusammenarbeiten, um eine Reihe von Aufgaben in einer gemeinsamen, simulierten Umgebung zu erledigen.
Furukawa zufolge hat Nintendo jedoch momentan keine unmittelbaren Pläne bezüglich der Entwicklung einer Metaverse-Strategie. Das ändert sich jedoch, wenn das Unternehmen (das für sein einfaches, intuitives Spieldesign bekannt ist) einen Weg findet, einem Metaverse seine eigene Note zu geben:
“Als Unternehmen, das Unterhaltung anbietet, liegt unser Hauptaugenmerk auf Möglichkeiten, unseren Kunden neue Überraschungen und Spaß zu bieten.”
Auch für den CEO von Sony, dem Unternehmen hinter dem Konkurrenten PlayStation, steht die Unterhaltung im Mittelpunkt der Entwicklung. Kenichiro Yoshida sagte:
“Es gibt zwar Metaversen, die auf Bereiche wie Kommunikation und Blockchain/NFT-basierte Transaktionen ausgerichtet sind. Aber als kreatives Unterhaltungsunternehmen ist es Sonys oberste Priorität, ein Metaverse rund um das Thema Entertainment zu schaffen.”
Yoshida erklärte weiter, dass das Unternehmenskonglomerat mit seinem vielfältigen Technologieangebot in einer einzigartigen Position sei, um zur Entwicklung des Metaverse beizutragen. In diesem Kontext erwähnte er neben dem Echtzeit-CG-Rendering auch die Fortschritte, die Sony im Bereich VR/AR erzielt.
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Phil Spencer: Gaming-Unternehmen werden Meta dominieren
Eine weitere Gaming-Plattform hat bereits damit begonnen, einen spielerischen Ansatz für das Metaverse zu verfolgen: Zilliqa. Das Team der Blockchain-Plattform kündigte an, 2023 eine auf Web 3 ausgerichtete Gaming-Konsole und einen entsprechenden Gaming-Hub auf den Markt zu bringen. Die Konsole soll zusammen mit mehreren integrierten Web 3-Features, wie beispielsweise Krypto-Wallets und Mining, erscheinen. Darüber hinaus arbeitet Zilliqa daran, Kryptowährungen in Spielen als Belohnungen für das Erfüllen von Aufgaben anzubieten.
In Anbetracht derartiger neuen Entwicklungen der Videospielbranche erscheint eine langfristige Dominanz der Metaverse-Version von Meta zunehmend unwahrscheinlich. Spencer von Microsoft glaubt, dass stattdessen Videospielentwickler eine führende Rolle bei der Entwicklung des neuen digitalen Raumes einnehmen werden:
“Es wird am Ende viel mehr nach Videospielen aussehen als einige der Modelle, die ich bisher für das Metaverse gesehen hab.”
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