Netflix wagt einen neuen Vorstoß und plant, Experten für künstliche Intelligenz (AI) einzustellen – Hollywood hingegen tritt in den Streik. Müssen Autoren und andere Künstler jetzt um ihre Jobs fürchten?
Im Jahr 2023 scheint es, als wären alle Augen auf ein einziges Thema gerichtet: künstliche Intelligenz. Während die einen von dieser zukunftsweisenden Innovation begeistert sind, äußern andere ernsthafte Bedenken über ihre Auswirkungen auf die Menschheit.
Netflix erweitert AI-Team
In den vergangenen Monaten kursierte bereits einiges an beeindruckendem von AI-produzierten Filmmaterial in den sozialen Medien. Offensichtlich war es nur eine Frage der Zeit, bis diese neuen Werkzeuge auch die Traumfabrik Hollywood heimsuchen würden.
Jetzt ist es so weit: Netflix hat Stellen für verschiedene Funktionen im Bereich maschinelles Lernen und AI mit einer jährlichen Vergütung von bis zu 900.000 US-Dollar ausgeschrieben.
Einige dieser Positionen sind:
- Wissenschaftler für maschinelles Lernen
- Datenwissenschaftler
- Produktmanager
- Technischer Direktor
- Forschungswissenschaftler
Das Unternehmen möchte neue Talente einstellen, um den Hebel der hauseigenen Plattform für maschinelles Lernen (ML) zu erhöhen. Sogar Spiele will Netflix mithilfe von dieser Technologie entwickeln. So heißt es in der Stellenausschreibung:
“Das Game Studio baut ein Forschungs- und Entwicklungsteam im Inkubationsstil auf. Es hat die Aufgabe, unsere Investitionen in die Entwicklung neuer Arten von Spielen zu leiten, die ohne die fortschreitende Entwicklung von AI/ML-Technologien bisher nicht möglich waren.”
Warum protestiert Hollywood gegen AI?
SAG-AFTRA, die weltweit größte Gewerkschaft für Darsteller und Fernsehsender, protestiert gegen diesen neuen Wandel. Im Vordergrund dieses Protests steht die Sorge um die Arbeitsplätze von Autoren, Schauspielern und anderen Berufsgruppen in der Unterhaltungsindustrie.
Wie ChatGPT bereits unter Beweis stellte, ist AI in der Lage, beeindruckende Vorlagen für Filmplots, Artikel, Gedichte und Essays zu generieren.
Dabei drängt sich ein nicht unerhebliches Problem in den Vordergrund: der Schutz der Urheberrechte. Die Technologie arbeitet auf Grundlage von eingespeisten Informationen, d. h. sie verwendet häufig urheberrechtlich geschützte Inhalte. Der kreative Output von Schriftstellern, Malern, Komikern, Musikern oder anderen Künstlern wird also genutzt, um neue Inhalte zu erzeugen.
Man könnte nun argumentieren, dass Künstler sich ebenfalls veröffentlichter Werke bedienen, um kreativen Input zu erhalten. Oft werden Harmonien für neue Lieder von bereits bestehenden genutzt und lediglich der Rhythmus etwas angepasst. Oder eine Filmproduktion nutzt die Dramaturgie anderer Werke und setzt diese dann in einen neuen Kontext. Es stellt sich also die Frage: Wann liegt tatsächlich eine Verletzung der Urheberrechte vor?
Die nächste rechtliche Frage bezieht sich natürlich auf den Datenschutz. Inwiefern ist es rechtens, wenn große Technologieunternehmen sich der benötigten Informationen bedienen, um ihre Sprachmodelle zu trainieren?
Doch die jüngsten Ereignisse könnten schon bald etwas Licht ins Dunkel bringen. Erst kürzlich reichte die Komikerin Sarah Silverman eine Sammelklage gegen OpenAI und Meta wegen Verletzung der Urheberrechte ein.
Ein solcher Fall könnte, ähnlich wie der Rechtsstreit zwischen Ripple und der SEC, als Präzedenzfall dienen und richtungsweisend für die gesamte Branche sein.
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