Apple veröffentlichte gestern die Aktualisierungen der App Store Review Guidelines. Diese bieten Anleitungen und Regeln für Apps, die Kryptowährungen und nicht fungible Token (NFT) anbieten.
Unter anderem verbietet Apple die Verwendung von NFTs zum Entsperren von Inhalten und Funktionen in Apps.
Insbesondere betreffen die Regeländerungen von Apple die In-App-Käufe. Außerdem stellt Apple klar: NFTs dürfen zwar angezeigt werden, aber keinerlei Funktion oder Handel außerhalb des App Stores bieten.
Weil Apple jegliche Nutzeraktivitäten und Käufe im eigenen System einzuschließen versucht, schlägt der CEO von Epic Games Alarm.
Apples Regeländerungen treffen Entwickler und Nutzer von NFTs
Aufgrund der großen Marktmacht beeinflusst das Regelwerk des App Stores den Erfolg von Apps maßgeblich. Fallen Angebote durch das Raster, können viele Apple Nutzer nicht mehr auf die Applikationen zugreifen. Daher stehen die Rahmenbedingen des Technologie-Giganten stets im Blickfeld der Techbranche.
Durch die Aktualisierungen der App Store Richtlinien verbietet Apple die Verwendung von NFTs zum Entsperren von Inhalten und Funktionen in Apps:
“Apps dürfen keine eigenen Mechanismen verwenden, um Inhalte oder Funktionen freizuschalten, wie z. B. Lizenzschlüssel, Augmented-Reality-Marker, QR-Codes, Kryptowährungen und Wallets für Kryptowährungen usw.”, heißt es in den Apple Updates.
NFTs können demnach zwar eingesehen, aber deren Funktionalitäten nicht genutzt werden. Aber gerade die Funktionalität macht den Mehrwert und die Fortschrittlichkeit vieler NFT-Projekte aus.
Entwickler dürfen Käufe im App Store nur anbieten, um Dienstleistungen im Zusammenhang mit nicht fungiblen Token (NFTs) zu verkaufen. Darunter fallen zum Beispiel das Prägen, Auflisten und Übertragen von NFTs. Wichtig ist dem Technologie-Giganten, Nutzeraktivitäten und Geldströme in den eigenen Reihen zu halten. So heißt es:
“Apps können Benutzern ermöglichen, NFT-Sammlungen zu durchsuchen, die anderen gehören, vorausgesetzt, dass die Apps keine Schaltflächen, externen Links oder andere Handlungsaufforderungen enthalten, die Kunden zu anderen Kaufmechanismen als dem In-App-Kauf leiten.”
Damit bekräftigt der Konzern auch seine langjährige Politik, Links zu alternativen Zahlungsmethoden zu verhindern. Kryptowährungen sind generell keine Zahlungsalternative.
Zuletzt widmet sich Apple den Kryptobörsen, die ihre Applikationen im App Store an den Kunden bringen wollen: Zentrale Exchanges wie Binance oder Coinbase dürfen ihre Apps samt Dienstleistungen in Ländern und Regionen anbieten, in denen die App über entsprechende Lizenzen verfügen.
Was das für Nutzer und Entwickler bedeutet
Eigentlich gilt Apple als technologischer Vorreiter, statt als Stolperstein für visionäre Projekte. Zum Beispiel bietet Apple Non Fungible Token als Apple Watch Ziffernblatt an. Nach außen hin erkennt Apple neue Trends und fördert diese. So scheint auch der Weg ins Metaverse geebnet.
Doch die neuen Regelungen weisen monopolistische Grundzüge auf, die technologischem Fortschritt im Wege stehen. Wegen der Aktualisierungen der Richtlinien können Nutzer die NFTs zwar handeln und anschauen, doch die Token dürfen keine Features, Inhalte oder Funktionen innerhalb der App freischalten. Damit entzieht Apple zahlreichen NFTs den Sinn.
Denn nicht selten besteht die Hauptanwendung der einzigartigen Token darin, Inhalte oder Mehrwerte für die Tokenhalter freizugeben. So auch die bekannten Moonbirds und Bored Apes: Inhaber genießen exklusiven Zugang zu bestimmten Kommunikationskanälen, Waren und anderen speziellen Vergünstigungen.
Und auch die App-Entwickler sind von den Rahmenbedingungen Apples abhängig, weil sie Entwicklern mitteilen, was sie im App Store veröffentlichen dürfen und was nicht. Ein Verstoß gegen solche Richtlinien kann zur Ablehnung oder Entfernung der App führen. Damit schwindet ein riesiger Markt.
Schon vor einem Monat enttäuschte Apple die Entwickler von NFT Geschäftsmodellen mit der Ankündigung, 30 % Gebühren einzubehalten, wenn App Nutzer auf andere Handelsplattformen auch nur hinweisen. Demnach sind Start-ups angewiesen, ihre NFTs über In-App-Käufe anzubieten. Dies wiederum zwingt die Entwickler dazu, Funktionalitäten in Apps einzuschränken.
Tim Sweeney, der CEO von Epic Games, meint: Apple „muss gestoppt werden“, weil der Schritt „eine weitere im Entstehen begriffene Technologie zerstört, die mit seinem grotesk überteuerten In-App-Zahlungsdienst konkurrieren könnte.”
Einen Sprung in die Tiefen der Auswirkungen Apples neuester Anpassungen wagt Jason L. Baptiste, der CEO von ydylife und Founder von onswipe. Seiner Ansicht nach ist Apple “die größte Bedrohung für Web 3”.
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