In den letzten Tagen hat der Broker Robinhood einen heftigen Imageschaden erlitten. Robinhood ist einer der ersten Broker, die keine Transaktionsgebühren verlangen und wollte laut eigenen Angaben den „Aktienmarkt demokratisieren“.
Nachdem ein Hedge-Fond massive Verluste aufgrund des GameStop-Shortqueezes erlitten und Robinhood das Kaufen der Aktie verboten hatte, wird der CEO des Brokers Vlad Tenev wohl bald erleben, was die Demokratisierung des Aktienmarkts wirklich bedeutet.
Am 18. Februar wird Tenev vor Maxine Waters und dem HFSC (House Financial Services Committee) aussagen. Menschen aus allen Branchen und Richtungen haben eine solide Untersuchung gefordert.
Demokraten und Republikaner sind sich einig
Am Donnerstag, dem 28. Januar, haben sowohl Republikanische als auch Demokratische Politiker die Entscheidung von Robinhood, seinen Nutzern den Kauf von GME Aktien zu untersagen, scharf kritisiert. Die Nutzer konnten die Aktie verkaufen, was ausschließlich für den Hedge-Fond gut war, der die Aktie zu dem Zeitpunkt geshortet hatte.
Für den Republikaner Ted Cruz als auch die Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez ist die mögliche Vereinbarung des Hedge-Fonds und der Exchange ein Omen für das, was noch auf uns zu kommen könnten. Maxine Waters, Chair der HFSC, sagte am 31. Januar 2021
Ich mache mir darüber Sorgen, dass das Verbot von Robinhood etwas damit zu tun haben könnte, dass es einen Interessenskonflikt zwischen der Börse und dem Hedge-Fond, der die Shorts platziert hatte, gegeben hat.
Die Trading-Firma hatte zuvor zwar in dem Redditforum von WallStreetBets (WSB) angekündigt, dass sie einige bekannte Trading-Paare deaktivieren wird. Allerdings gab sie damals und bis jetzt keine Gründe für das Vorgehen an.
Tenev hatte erklärt, dass es zu wenige Bestände auf der Robinhood-Exchange gab, die für die Abwicklung der Trades notwendig gewesen wären. Das liefert aber keine Erklärung dafür, wieso die Trader ihre Aktien immer noch verkaufen konnten.
Die Nutzer der Plattform gehen davon aus, dass Melvin Capital, einer der größten Shortseller von GME, sich mit der Exchange zuvor abgesprochen hat.
Wird Robinhood das Geld den Armen geben?
Ursache für den GME-Pump war eine Gruppe verärgerter Redditors, die sich über die aktuellen Marktmanipulationen aufregten. Viele hatten genug davon, dass nur eine Seite davon profitiert. Deshalb haben sie sich dazu entschieden, selbst zu handeln und deshalb die GME-Aktie auf Robinhood gepumpt.
Daher kam es zu einem noch nie gesehenen GME-Aktien-Pump. Dieser sorgte dafür, dass Melvin Capital im Januar 53 % seiner Investments verloren hatte.
Der digitale Aufstand ist ein Beispiel für aktuelle Zeit, in der sich Internet-Nutzer zusammentun, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Doch wie wird sich das Verhalten der Internet-Nutzer auf Hedge-Fonds und auf das Trading auf den Exchanges auswirken? Es bleibt spannend.
Geschrieben von Harrison Seletsky, übersetzt von Maximilian M.
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