Der FTX-Gründer Sam Bankman-Fried und seine Anwälte protestieren weiterhin gegen seine Inhaftierung vor dem Beginn seines Prozesses in der nächsten Woche. Allerdings macht ein Richter seine Hoffnungen auf zumindest vorübergehende Freiheit erneut zunichte.
Bezirksrichter Lewis Kaplan lehnte am Donnerstag einen Antrag von Bankman-Frieds Anwälten ab, ihrem Mandanten mehr Bewegungsfreiheit zu gewähren. Gleichzeitig bereitet er sich gemeinsam mit seiner Verteidigung für den am Dienstag beginnenden Prozess vor.
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FTX-Gründer Sam Bankman-Fried scheitert erneut
Bei der Entscheidung des Richters handelt es sich um das zweite Mal innerhalb weniger Wochen, dass Sam Bankman-Fried mit einem Antrag auf Freilassung aus der Untersuchungshaft scheiterte. Am vergangenen Donnerstag lehnte es ein Bundesberufungsgericht ab, die Aufhebung der Kaution für Bankman-Fried vom 11. August aufzuheben.
Einem Bericht von CBS News zufolge erklärte Bankman-Frieds Anwalt, Mark Cohen, dem Richter, dass die Inhaftierung seines Mandanten im Metropolitan Detention Center in Brooklyn eine effektive Zusammenarbeit ausschließe.
Cohen und Bankman-Fried müssen angeblich Dokumente und Akten prüfen, Beweise analysieren und Strategien besprechen. Das ist so gut wie unmöglich, während der FTX-Gründer in einem Gefängnis sitzt, das nicht einmal seine Ernährungsbedürfnisse befriedigen kann, so das Anwaltsteam.
Laut dem Bericht von CBS News bestanden in der Frage der Fluchtgefahr erhebliche Differenzen zwischen Cohen und Kaplan. Cohen argumentierte, sein Mandant stelle überhaupt kein Risiko dar.
Doch Kaplan widersprach Berichten zufolge aufs Schärfste. Er argumentierte, angesichts der schlechten Aussichten für Bankman-Fried wisse man nicht, was er tun werde:
“Ihr Mandant könnte im Falle einer Verurteilung mit einer sehr langen Haftstrafe rechnen. Wenn die Dinge langsam trostlos aussehen – vielleicht spürt er das jetzt -, wenn das passiert und er die Möglichkeit hat, würde vielleicht die Zeit kommen, dass er versucht zu fliehen.”
Richter Kaplan spricht das Gesetz aus
Darüber hinaus sagte der Richter, dass das Gefängnis Zugeständnisse an Bankman-Fried gemacht habe. Es habe ihm ermöglicht, die Beweismittel nach Belieben zu studieren. Außerdem habe es vor seiner Inhaftierung nicht an Zeit gefehlt, um ihn auf den neuesten Stand zu halten.
Bankman-Frieds Verhaftung auf den Bahamas erfolgte bereits im Dezember 2022, kurz nach dem Crash der Krypto-Börse FTX. Richter Kaplan hob seine Kaution jedoch erst am 11. August auf, da Sam Bankman-Fried Zeugen manipulieren könnte.
In dieser Zeit lebte Bankman-Fried bei seinen Eltern in Kalifornien. Dort genoss er große Freiheit und konnte sogar den Besuch eines New Yorker Journalisten empfangen.
Die ausführliche Geschichte von Sam Bankman-Fried erschien in der dieswöchigen Ausgabe des New Yorker Magazins. Der Artikel enthält intime Details über seine Beziehung zu seinen politisch aktiven Eltern.
Dabei handelt es sich um eine der letzten Schüsse im Rahmen eines umfangreichen Medienangriffs. Die Medien verschonten keinen Bereich von Bankman-Frieds persönlichen, familiären oder sogar medizinischem und psychologischem Lebensaspekt und gaben zahlreiche Details preis.
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