BeinCrypto im Interview mit András Györfi. Der Erschaffer der weltweit ersten Statue des Bitcoin-Erfinders Satoshi Nakamoto sprach über sein jüngstes Werk und dessen bevorstehende Aufstellung. Enthüllt wird die Statue am 16. September in Budapest.
Inspiriert von der Bedeutung der Blockchain und den künstlerischen Qualitäten von nicht-fungiblen Token (NFTs), erschuf András Györfi eine Statue zu Ehren des Bitcoin-Erfinders Satoshi Nakamoto. Denn András Györfi findet, dass physische Dinge in einer zunehmend digitalisierten Welt immer an Bedeutung gewinnen werden:
„Das digitale Zeitalter erhöht den Wert physischer Dinge in vielerlei Hinsicht.“
Warum Satoshi Nakamoto eine Statue verdient hat
András Györfi ursprüngliches Berufsziel war Biologe. Er brach das Studium im ungarischen Szeged jedoch ab, um Unternehmer zu werden. Zeitgleich baute er sich ein zweites Standbein im Journalismus auf.
„Man weiß nie wie die Projekte laufen. Manchmal sind sie erfolgreich und manchmal scheitern sie. Der Job im Journalismus hält mich auch in schlechten Zeiten über Wasser.“
2012 hörte Györfi erstmals von Bitcoin & Co. Heute bedauert er es, damals gezögert zu haben. 2017 zeigte ihm ein Freund ein Diagramm mit spektakulären Renditen durch Litecoin. In diesem Moment wusste Györfi, dass er einsteigen muss. Denn das Thema ließ ihn nicht mehr los. Kurze Zeit später veröffentlichte er das erste Buch über Kryptowährungen auf Ungarisch. Aktuell ist Györfi als Redakteur beim ungarischen Krypto-Portal Kripto Akadémia tätig. Die Idee für die Statue kam ihm diesen März, als er während Corona-Lockdowns zu Hause saß und über NFTs las.
Es war die künstlerische Natur des Tokens, die Györfi inspirierte. Er fing an darüber nachzudenken – über das große Potenzial und die Bedeutung der Blockchain-Technologie für die Welt. Doch vor allem musste er an den Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto denken. Dabei kam ihm die Frage in den Sinn:
„Warum hat Nakamoto eigentlich keine Statue? Er verdient doch eine Statue?!“
Da Györfi nicht über künstlerisches Wissen verfügte, begab er sich auf die Suche nach einem geeigneten Bildhauer. Fündig wurde er in einem ehemaligen Kollegen, der im Kunstmanagement arbeitete. Durch ihn kam Györfi in Kontakt mit Réka Gergely und Tamás Gilly, einem jungen Paar aus der Kunstszene.
Da sich Nakamoto nie öffentlich „als Erfinder des Bitcoin“ geoutet, sollte die Statue seine Anonymität berücksichtigen
Die Bildhauer konnten sich schnell mit dem Ansatz anfreunden, brauchten aber deutlich mehr Input. So entstand die Idee von einer spiegelnden und reflektierenden Oberfläche des Gesichts der Statue.
„Auf diese Weise wird symbolisch dargestellt, dass wir alle Satoshi sind.“
Ein weiterer Wunsch von Györfi war, dass das Bitcoin-Logo auf der Statue zu sehen ist. Ursprünglich wollte er, dass die Statue einen Filzhut trägt und eine Karte mit dem Bitcoin-Logo in das Hutband gesteckt wird. Seine Teamkollegin Gabriella Debreczeni-Rasko brachte ihn jedoch davon ab. Sie hatte eine viel bessere Idee:
„Nakamoto sollte einen Hoodie tragen!”
Der Bau der Statue des Bitcoin-Erfinders
Da das Portfolio keine menschlichen Motive enthielt und hauptsächlich aus abstrakten Figuren bestand, hegte Györfi anfangs Skepsis gegenüber dem Bildhauerpaar. Dies änderte sich jedoch, als er das erste Model der Statue aus Ton sah.
Derzeit wird aus diesem Model eine Gussform angefertigt, in die ein Bronzeverbund mit Aluminium gegossen wird. Heraus kommt die fertige Statue. Obwohl sie überwiegend aus Bronze ist, wird der Aluminiumanteil beim Polieren sichtbar, was dem Gesicht die spiegelnde Oberfläche verleiht. Der Sockel der Statue besteht hingegen aus kroatischem Kalkstein.
Um das Projekt zu finanzieren, starte Györfi einen Spendenaufruf in Bitcoin (BTC). Aufgrund der hohen Transaktionsgebühren wurden bald darauf auch Spenden in Binance Coin (BNB) akzeptiert. Durch die Crowdsourcing-Kampagne wurden für das Statue-Projekt insgesamt 11.000 Dollar gesammelt.
Ein besonderer Platz im Graphisoft Park
Während die Statue gerade noch geschaffen wird, offenbarte Györfi, dass sie im Budapester Graphisoft Park aufgestellt wird. Zur Enthüllung möchte Györfi Nakamoto höchstpersönlich einladen. Doch auch wenn dieser nicht erscheint: Györfis Gästeliste beinhaltet jede Menge prominente Namen wie Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin, Cardano-Gründer Charles Hoskinson und den CEO der Krypto-Börse Binance, Changpeng Zhao.
Obwohl der Graphisoft Park nicht der erste Ort war, dem Györfi für die Statue vorschwebte, ist die Platzierung nun doch sehr passend für das Tech-Thema. Denn gegründet wurde der Park vom Unternehmer Gábor Bojár, dessen Firma Graphisoft in den 1980er Jahren zu den ersten gehörte, die computergestütztes Design (CAD) in der Architektur einsetzten. Auch gibt es im Park bereits eine Statue des Apple-Gründers Steve Jobs, die sich laut Györfi in Sichtlinie zur Satoshi-Statue befinden wird. Eine weitere Statue vom Erfinder des Rubik’s Cube, Ernő Rubik, ist ebenfalls im Park zu finden.
Neben Györfi freuen sich auch die Parkbetreiber:
„Die Parkbetreiber wissen um die große Bedeutung der Kryptowelt. Die Statuen gefallen ihnen gut, da sie Besuche anziehen.“
Eine Statue als Vermächtnis des Bitcoin-Gründers
Doch auch Györfi Kindheit in Ungarn spielte eine Rolle für den Bau der Statue.
„Früher gab es noch keine Videospiele. Deshalb mussten wir in Parks zum Spielen.“
Die europäischen Denkmäler beeindruckten Györfi schon immer:
„Eine Statue ist etwas Besonderes. Denn sie strahlt eine gewisse Würde aus. Damit verfügt sie über einen immens großen Wert.“
Und auch kommende Generationen werden begeistert sein:
„Selbst junge Generationen sind von Statuen beeindruckt. Denn sie spielen noch immer eine große Rolle im kollektiven Bewusstsein“, so Györfi.
Er hofft, dass sich die Menschen seine Statue auch noch in Jahrzehnten gerne anschauen werden. Auch möchte er, dass sie ein Teil der Budapester Kulturgeschichte wird.
Doch besonders hofft Györfi darauf, dass sie gesehen wird:
„Ich wünsche mir, dass die Satoshi-Nakamoto-Statue die Berühmteste auf der ganzen Welt wird!“
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