Die jüngste Enthüllung von Coinbase über das Risiko des Verlustes von Kundengeldern im Falle eines Konkurses der Börse hat deutlich gemacht, dass die Verbraucher bei der Auswahl von Krypto-Plattformen vorsichtig sein müssen.
Coinbase CEO Brian gab den Nutzern einen Einblick, was mit ihren Assets passieren könnte, sollte die Börse Konkurs gehen. Er betonte dabei die starken Unterschiede zwischen Krypto-Börsen und traditionellen Aktienmaklern.
Gemäß Rule 15c3-3 der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) müssen Börsenmakler die Kundengelder auf einem von den Maklergeldern getrennten Konto halten. Wenn die Bestände des Kunden durch Diebstahl oder Verbrechen verschwinden, sind Bestandskonten in der Regel mit einer Versicherung ausgestattet. Diese ersetzt die verlorenen Bestände in Höhe von bis zu 500.000 US-Dollar. Zusätzlich können Kunden ihre Konten im Falle eines Konkurses des Unternehmens woanders hin transferieren.
Durch die Verkündung von Coinbase wurde deutlich, dass einige Kryptobörsen die Gelder der Kunden und die eigenen Gelder vermischen.
“Ich glaube nicht, dass es für einen privaten Krypto-Nutzer eine vernünftige Möglichkeit gibt, darauf zu vertrauen, dass sein Broker oder Handelsplatz sein Vermögen auf konkursferne Art und Weise verwahrt. Es sei denn, er erhält eine sehr spezifische Offenlegung darüber, dass dies der Fall ist”, sagte Tyler Gellasch, ein früherer SEC Mitarbeiter, und heutiger Leiter der Healthy Markets Association.
Das gebührenfreie Maklerunternehmen Robinhood Markets erklärte in einer Mitteilung an die SEC, als es einen Börsengang beantragte, dass es der Ansicht sei, dass die Vermögenswerte der Kunden im Falle eines Konkurses vom Unternehmen getrennt bleiben sollten. “Diese Ansicht wurde noch nicht vor Gericht geprüft. Dadurch besteht ein gewisses Risiko, Kryptos auf einer Plattform zu halten“, sagte ein Sprecher von Robinhood.
Die Börsen halten sich bedeckt
Der CEO von Coinbase beschwichtigte die Nutzer auf Twitter und versicherte, dass 256 Milliarden US-Dollar an Nutzergeldern sicher seien. Währenddessen lehnten es die Kryptobörsen FTX US und Gemini ab, sich dazu zu äußern, ob Nutzergelder in Gefahr seien. Binance.US und Kraken antworteten ebenfalls nicht auf die Anfrage.
“Ich glaube nicht, dass die Kunden die rechtliche Natur der Beziehungen verstehen… Tatsächlich lullen die Börsen die Kunden mit der Formulierung ein, dass die Coins dem Verbraucher “gehören”. Die rechtliche Behandlung im Falle eines Konkurses sieht wahrscheinlich aber anders aus“, sagt Adam Levitin, der Jura-Professor an der Georgetown University ist.
Kunden könnten lediglich “Centbeträge” zurückerhalten
Die Investoren würden im Falle eines Konkurses der Börse als “allgemeine, ungesicherte Gläubiger” gelten. Das heißt, sie würden als letzte ausgezahlt werden, falls nach der Bezahlung der vorrangigen Gläubiger noch Mittel übrig bleiben.
“Die Kunden sollten davon ausgehen, dass sie im Falle eines Konkurses der Plattform mit erheblichen Verzögerungen bei der Rückzahlung rechnen müssen. Und am Ende kommen dann möglicherweise nur wenige Cent zurück”, sagte Dan Awrey, Professor an der Cornell Law School.
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