Die Kurse der Kryptowährungen befinden sich seit Ende 2021 im freien Fall und nun sind die Auswirkungen auch bei den Stellenangeboten zu spüren. In der Welt der Technologie und Kryptowährungen scheint sich momentan nur noch Binance behaupten zu können.
Zurzeit ist die internationale Wirtschaftslage schwierig: die Inflation steigt, es zeichnet sich eine allgemeine Wirtschaftskrise ab, in Europa herrscht weiterhin Krieg und auch die Angst vor einer Überregulierung von Kryptowährungen steigt.
Stablecoins sollten eigentlich, wie der Name bereits andeutet, stabil sein. In letzter Zeit sorgten die Stablecoins allerdings eher für noch mehr Angst statt für Sicherheit.
Stellenkürzungen: Krypto Plattformen geraten in Schwierigkeiten
Aufgrund der momentanen Unsicherheiten ist der Bitcoin Kurs in einem Bereich zwischen 28.000 US-Dollar und 32.750 US-Dollar festgefahren. Zu der ohnehin schwierigen Lage kommen jetzt auch noch Stellenkürzungen im Krypto-Sektor.
Zunächst sorgte Coinbase für Aufsehen, als das Unternehmen ankündigte, neue Einstellungen vorübergehend zu stoppen und kürzlich zugewiesene Stellen zu streichen. Obwohl Coinbase die beliebteste Kryptobörse in den Vereinigten Staaten ist, schränkt der aktuelle Bärenmarkt die Umsetzung der Roadmap des Unternehmens stark ein.
Diesbezüglich sagte der Chief of Staff, L.J. Brock: “Als Reaktion auf die aktuellen Marktbedingungen und die fortlaufenden Bemühungen zur Priorisierung des Geschäfts werden wir unseren Einstellstopp sowohl für neue als auch für Nachbesetzungen auf absehbare Zeit verlängern und eine Reihe von angenommen Angeboten zurückziehen.”
Zur gleichen Zeit machte auch Gemini, eine weitere große Kryptobörse, eine ähnliche Ankündigung wie Coinbase. Gemini will das aktuelle Personal um 10 % reduzieren. Die Milliardärs-Zwillinge Cameron und Tyler Winklevoss teilen ihre Belegschaft auf traditionelle Märkte und den Kryptomarkt auf. Dies ist ein Versuch, sich wieder mehr auf die wichtigsten Themen des Unternehmens zu konzentrieren.
Frank Corva, Senior Analyst und Blockchain Analyst bei Finder sagte: “Diese Entlassungen und Einstellstopps haben wahrscheinlich mehr mit der Tatsache zu tun, dass sowohl der Krypto-Markt als auch die traditionellen Märkte rückläufig sind und die finanziellen Bedingungen überall verschärft werden. Trader und Beschäftigte in der Krypto-Branche können jetzt nur abwarten, da sowohl die Krypto-Märkte als auch die Krypto-Industrie weiterhin in den Seilen hängen.”
Der Bärenmarkt bringt den Tech-Sektor in Schwierigkeiten
Für viele Unternehmen ist die momentane Situation heikel. Auch Tesla und CEO Elon Musk wollen aufgrund der düsteren Wirtschaftsaussichten die Belegschaft um ein Zehntel reduzieren.
Musk ist überzeugt davon, dass eine bevorstehende Rezession die Vereinigten Staaten und auch den Rest der Welt bedroht. Daher forderte er Tesla dazu auf, keine neuen Mitarbeiter mehr einzustellen. Musk wies außerdem alle Tesla-Teams an, das Homeoffice einzustellen und ins Büro zurückzukehren oder den Job zu kündigen. 2021 hatte Tesla rund 100.000 Mitarbeiter, daher könnten Vertragsbeendigungen von großer Bedeutung sein.
Binance als einzig überlebendes Krypto-Unternehmen?
Binance hingegen scheint eine ganz andere Situation zu erleben. Das Unternehmen erzielt mit dem Markteintritt in Frankreich und Italien weiterhin gute Ergebnisse, sowohl wirtschaftlich als auch rechtlich. Binance gab an, immer noch 900 offene Stellen weltweit besetzen zu können.
Die Situation ist weit entfernt von der anderer Krypto-Plattformen, die unter dem Krypto-Winter leiden. Während Coinbase und Gemini ihre Belegschaft runterfahren müssen, verfolgt Binance stattdessen eine offensive Strategie, um die Belegschaft mit zusätzlichen Mitarbeitern zu füllen.
Auf Twitter veröffentliche Binance US einen Post bezüglich der Neueinstellungen. Die Ankündigung stammt vom 3. Juni und wurde veröffentlicht, als sich die Entscheidungen von Coinbase und Gemini zum Einstellungsstopp abzeichneten.
Der Mitbegründer von CoinGecko, Bobby Ong, zeigte sich überrascht von den gegensätzlichen Strategien von Binance, Gemini und Coinbase.
“Wir befinden uns erst seit einigen Monaten in einem Bärenmarkt und die Kryptobörsen fangen jetzt schon damit an Mitarbeiter zu entlassen und Stellenangebote zurückzuziehen. Wie schlecht sind deren Finanzen und die Belegschaft dann verwaltet? Ihr gehört zu den profitabelsten Sektoren im Bereich der Kryptowährungen, mit Gewinnen in Milliardenhöhe bis 2021.”
Wie Bobby Ong verdeutlichte, ist die Situation überraschend, wenn man die gute wirtschaftliche Lage von Binance bedenkt.
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