Der Begründer des World Wide Web, Tim Berners-Lee, wird häufig auch als “Vater des Internets” bezeichnet. Kürzlich erklärte er, dass das dezentrale Internet, das er mit dem Project Solid bauen will, keine Blockchain-Technologie benötigt.
Auf der letzten Konferenz der Website The Next Web sagte Tim Berners-Lee, dass das von ihm geförderte dezentrale Internet keine Blockchain benötigt. Der Vater des Internets hat eine eigene Vision für den Nachfolger des Internets: ein dezentraler Aufbau, der Nutzern die Kontrolle über die Daten gibt.
Berners-Lee plädiert seit Langem für die Notwendigkeit, das World Wide Web zu dezentralisieren. Im Rahmen der The Next Web Konferenz wurde Berners-Lee gefragt, ob das Web 3.0 seinen Wünschen entspricht. Die Antwort war einfach, aber entschieden: “Nope”.
Passend dazu: Blockchain einfach erklärt.
Vater des Internets: die Ziele des Project Solid
Berners-Lee arbeitet bereits seit mehreren Jahren am “Project Solid“. Das Projekt basiert auf Standard-Webtools und offenen Spezifikationen, während das Web 3.0 auf der Blockchain aufgebaut ist.
Bei dem Projekt von Berners-Lee werden personenbezogene Daten in dezentralen Datenspeichern, den sogenannten Pods, gespeichert. Diese können überall gehostet werden, wo der Nutzer es wünscht. Die Nutzer können selbst entscheiden, welche Anwendungen Zugriff auf die Daten erhalten. Die Idee des Projekts ist es, Nutzern mehr Interoperabilität, eine höhere Geschwindigkeit, bessere Skalierbarkeit und mehr Datenschutz zu bieten.
“Wenn du versuchst all das auf einer Blockchain aufzubauen, wird es nicht funktionieren.”
Laut Berners-Lee hat Solid zwei unterschiedliche Ziele. Zum einen soll Solid Unternehmen daran hindern, die Daten für unerwünschte Zwecke zu missbrauchen, Wähler zu manipulieren und Clickbaits zu erzeugen. Zum anderen will Solid den Nutzern Möglichkeiten bieten, um von den Daten zu profitieren.
Auf diese Weise könnten beispielsweise Gesundheitsdaten zur Verbesserung der Behandlung und zur Unterstützung medizinischer Forschung zwischen vertrauenswürdigen Anbietern geteilt werden.
“Ich wollte in der Lage sein, Probleme zu lösen, wenn ein Teil der Lösung in meinem Kopf ist und der andere Teil in deinem. Du bist auf der anderen Seite des Planeten und wir sind beide mit dem Internet verbunden. Das war meine Idee für das World Wide Web. Das Internet entwickelte sich allerdings eher zu einem Mittel zur Veröffentlichung von Inhalten. Aber noch ist nicht alle Hoffnung verloren.”
Ausflüge in die Krypto-Welt
Tim Berners-Lee ist kein Unbekannter in der Krypto-Welt. Im Juli 2021 wurde ein NFT mit dem originalen Quellcode des World Wide Web für 5,43 Millionen US-Dollar verkauft.
Das versteigerte NFT enthält die Originaldatei mit den Zeitstempeln, die der Erfinder Tim Berners-Lee 1989 während der Arbeit in den CERN-Laboratorien schrieb. Das Unternehmen lehnte die Idee von Berners-Lee damals als zu vage ab, um sie weiterzuverfolgen.
Obwohl CERN die Idee nicht akzeptierte, blieb Berners-Lee weiterhin optimistisch und schrieb die Implementierung von drei Sprachen und Protokollen selbst. Am Ende waren es 9.555 Zeilen Code, aus denen später das Internet entstehen sollte.
Haftungsausschluss
Gemäß den Richtlinien des Trust Project werden in diesem Artikel Meinungen und Perspektiven von Branchenexperten oder Einzelpersonen vorgestellt. BeInCrypto ist um eine transparente Berichterstattung bemüht, aber die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die von BeInCrypto oder seinen Mitarbeitern wider. Die Leser sollten die Informationen unabhängig überprüfen und einen Fachmann zu Rate ziehen, bevor sie Entscheidungen auf der Grundlage dieses Inhalts treffen.