BeInCrypto hat mit Vincent, einem Gründungsmitglied des NFT-Marktplatzes GhostMarket gesprochen. Dabei ging es nicht nur um die Vision einen interoperablen Marktplatz für NFTs zu schaffen, sondern auch um das Potenzial, dass die NFTs mit sich bringen. Kurzum: Wir haben keine Ahnung, was die NFT-Zukunft noch für uns bereithält.
GhostMarket ist ein Cross-Chain Non-Fungible Token (NFT)-Marktplatz. Die Plattform bietet NFT-Handel durch Smart Contracts auf mehreren integrierten Blockchains an. Ferner können Künstler eigene NFTs auf GhostMarket prägen.
Vincent ist seit sechs Jahren im Bereich Blockchain und Krypto tätig. Zunächst hat er sich den Space als Investor angesehen, bis er sich näher mit der Technologie dahinter beschäftigt hat.
„Und es stellte sich heraus, dass die Technologie wirklich interessant ist. Vor allem die Smart Contracts.“
Während Vincent die letzten 15 Jahre als Netzwerkingenieur gearbeitet hat, wurde sein Krypto-Hobby immer mehr zum Beruf. Vor drei Jahren beschloss er dann tiefer in die Welt der Blockchain-Projekte einzutauchen.
„Ich hatte kein bestimmtes Stellenangebot, also habe ich im Grunde mein eigenes geschaffen. Ich war sehr enthusiastisch und habe mir alles angesehen, was mit NFTs zu tun hatte. Entsprechend ergab es einfach Sinn, einen NFT-Marktplatz aufzubauen.“
Vor etwa einem Jahr veröffentlichte Vincent mit drei Freunden dann die erste Beta-Version von GhostMarket.
„Es war zunächst hauptsächlich für uns als Nebenprojekt und seit März oder April dieses Jahres sind wir aber dabei die Plattform in ein richtiges Business umzuwandeln, um zu skalieren, um Geld zu sammeln, um mit den Großen konkurrieren zu können. So hat es im Grunde angefangen.“
Cross-Chain als Erfolgsrezept
Wer sich heute im Bereich Krypto-/NFT-Marktplätze umsieht, dem wird ein Problem aufgefallen sein: Interoperabilität. Beziehungsweise das Fehlen dieser. Entsprechend hat das GhostMarket-Team sich über die Skalierung in Bezug auf die Interoperabilität zwischen den verschiedenen Blockchains schon sehr früh Gedanken gemacht. Schließlich ist nicht zwangsläufig davon auszugehen, dass Ethereum die ungeschlagene Nummer 1 bezüglich des DeFi- und NFT-Marktes bleibt – wie wir am jüngsten Aufstieg von Solana sehen.
„Wichtig war also, dass wir Cross-Chain agieren. Als wir damit anfingen, war das noch Neuland. Mittlerweile sehen wir aber viele ähnliche Projekte, die Cross-Chain arbeiten. Aber in unserem Fall haben wir alles vom ersten Tag an so konzipiert, dass es ein Blockchain-unabhängiger Marktplatz ist. Wir sind es also eher unkonventionell angegangen und haben eben nicht auf Ethereum gestartet, um später weitere Blockchains zu integrieren. Wir haben uns von Anfang an für den Cross-Chain-Ansatz entschieden.“
Somit steht jetzt die Infrastruktur für die Eingliederung vieler weiterer Blockchains auf GhostMarket. Und genau das hat sich das Team auch zum Ziel gesetzt – monatlich eine weitere Blockchain auf der Plattform zu integrieren.
„Wenn die Leute also nach diesem speziellen Feature suchen, wir haben es. Wir können diese Funktionen zur Verfügung stellen. Und genau da stehen wir grade: zwischen Wachstum und Bekanntheit. Wir haben also eine Menge cooler Funktionen und so weiter, aber die Leute kennen uns noch nicht genug. Und sobald Leute auf unser Projekt stoßen, sind sie von der Interoperabilität beeindruckt.“
NFTs: Das Bindeglied zwischen traditioneller Welt und Blockchain
Um den NFT-Hype kommt heute keiner mehr drum herum. Denn hier gehen teilweise Millionenbeträge für einfache Pixelbilder über die digitale Ladenfläche. Vincent erklärt zur Welt der NFTs:
„Ich denke, es ist ein perfekter Anwendungsfall, um die traditionelle Welt und die Blockchain zu verbinden. Es gibt einige Unterkategorien in der NFT-Welt, wie Musik, Kunst oder Gaming. Aber wir kennen eben noch nicht das ganze Ausmaß und im Grunde haben wir es hier mit einer Revolution zu tun. Vor allem, wenn wir heute sehen, wie NFTs die Interaktionen im Gaming-Bereich verändert haben.“
Des Weiteren erklärt Vincent, wie NFTs den Zugang zu Veranstaltungen verändern kann, indem die Blockchain für Einfachheit sorgt.
„Bis dahin gibt es also sowieso viele neue und unmögliche Konzepte, die sich gerade öffnen. Und ich glaube, wir fangen gerade erst an und sind noch lange nicht am Ende der vielen Möglichkeiten.“
Allerdings geht Vincent auch davon aus, dass wir noch weit entfernt von der Mainstream-Adoption sind.
„Die Leute haben immer noch Probleme zu verstehen, was die Blockchain ist. Ihnen zu erklären, was ein digitales Sammlerstück ist, ist noch schwieriger. Vor allem, wenn es um Einzelheiten geht. Gehört ein NFT zu einer Blockchain? Wo befinden sich die Metadaten? Jemand, der nicht involviert ist, es ist zunächst eine Menge Zeug zu lernen.“
Vincent vergleicht diesen Prozess mit dem des Internets:
„Es ist nicht dasselbe, aber auf einem bestimmten Niveau gibt es Ähnlichkeiten. Werfen wir einen Blick zurück auf die Anfänge des Internets in den 1990er Jahren. Warum brauchen wir das Internet? Wieso sollte ich einen Computer nutzen? Es ist ein Mentalitätswandel.“
Wie weit wir noch vom Mainstream entfernt sind…
Wir haben mit Vincent auch über den aktuellen Stand der Adoption gesprochen. Seit einigen Monaten sehen wir einen Wandel in den Branchen, die Adoptionsraten steigen.
„Wir sehen einzelne Unternehmen im NFT-Bereich durchstarten. Sei es als Marketinginstrument, als wertvolles Tool oder was auch immer. Aber ich sehe momentan noch keines der ganz großen Unternehmen einsteigen. Auch wenn diese involviert sind, fehlen noch die handfesten Ergebnisse. Also sind wir immer noch in der ersten Phase der Adoption.“
Langfristig möchte Vincent dazu beitragen, dass der NFT-Bereich viele neue Möglichkeiten eröffnet, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.
„Eines Tages können wir dann sagen, wir waren dabei und haben geholfen diese Technologie zum Mainstream zu machen. Darauf wäre ich sehr stolz. Da sind wir natürlich noch nicht, da wir noch am Anfang stehen, aber das ist ein Ziel.“
Danke, Vincent!
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