Wird Bitcoin der neue Ethereum “Killer”? Mit der Einführung des auf dem Taproot basierenden BRC-20 Token-Standards entwickeln sich die technischen Eigenschaften der Kryptowährung weiter. Der BRC-20 Token-Standard ist eine entscheidende Entwicklung, die die Schaffung von fungiblen Vermögenswerten auf der BTC-Blockchain ermöglicht. Darüber hinaus beabsichtigen die Entwickler:innen damit, den populären Ethereum ERC-20 Token-Standard zu ersetzen.
Allerdings müssen die Entwickler:innen der BRC-20-Token noch einige Herausforderungen meistern, wie z. B. die fehlenden Unterstützungen für Smart Contracts und nicht-fungible Token (NFTs), die bereits integraler Bestandteil der ETH-Blockchain sind.
Das Taproot-Upgrade, eine neuere Entwicklung der BTC-Blockchain, bietet erhebliche Verbesserungen der Privatsphäre- und Smart-Contract-Funktionen der Kryptowährung. Doch trotz der derzeitigen Limitierungen des BRC-20-Token-Standards wirkt das Potenzial des Taproot-Upgrades für die Unterstützung von BTC Smart Contracts vielversprechend.
Bitcoin vs. Ethereum: Was sind die Unterschiede?
Bitcoin und Ethereum sind die führenden Akteure auf dem Krypto-Markt. Jedes Netzwerk verfügt über einzigartige Merkmale und Fähigkeiten.
Ethereum, das derzeit zweitgrößte Kryptowährungsnetzwerk nach Marktkapitalisierung, ist mehr als nur eine digitale Währung. Es handelt sich um ein umfassendes Blockchain-Ökosystem mit einer eigenen nativen Währung, Ether.
Ethereum dient nicht nur als Tauschmittel, sondern ermöglicht auch die Entwicklung dezentraler Anwendungen (dApps) und die Erstellung von NFTs. Trotz all dieser fortschrittlichen Funktionen erntete die Kryptowährung bereits viel Kritik. Kritiker:innen vergleichen Ethereum vor allem immer wieder mit Bitcoin, dessen beabsichtigen Zweck und seiner technischen Struktur.
Bitcoin konnte seit 2009 seine Position als führende und größte digitale Währung der Welt behaupten. Er hat seine Vormachtstellung nicht aufgrund einer Reihe von fortschrittlichen Funktionen beibehalten, sondern wegen seiner Einfachheit und seines Versprechens, eine überlegene Form des Geldes zu sein.
Mit einem limitierten Angebot von 21 Millionen Coins konnte sich BTC als einzigartiges und wertvolles digitales Asset etablieren. Außerdem kontrastiert die Kryptowährung mit dem limitierten Angebot die traditionellen und inflationären Fiatwährungen.
Die Dezentralität und die Blockchain-Technologie
Bitcoin und Ethereum teilen jedoch auch einige Gemeinsamkeiten. Dazu zählen unter anderem die Dezentralisierung, kryptografische Verschlüsselungen, quelloffene Software sowie native Währungen.
Darüber hinaus operieren beide Kryptowährungen auf ihren eigenen Blockchains und ermöglichen ihren Nutzer:innen die Erschaffung von Wallets, um Coins verwahren und Transaktionen abzuschließen. Beide hängen zudem von einem globalen Netzwerk von Node-Computern ab, die die Transaktionen hinzufügen und verifizieren und die Sicherheit des Netzwerks gewährleisten.
Trotz ihrer Ähnlichkeiten gibt es bei den Funktionalitäten und Anwendungsfällen von Bitcoin und Ethereum einige gegensätzliche technische Entwicklungen. BTC wurde ursprünglich als überlegene Form des Geldes kreiert. Ethereum hingegen hebt sich durch komplexere Eigenschaften, wie das Management von Token und Smart-Contracts von anderen Kryptowährungen ab.
Einige Kritiker:innen argumentieren, dass diese zusätzlichen Funktionen eine Gefahr für die Integrität der ETH-Blockchain darstellen. Doch nun, mit den jüngsten technischen Fortschritten für Bitcoin, wie die BRC-20 Token und das Taproot-Upgrade, könnte die größte Kryptowährung das von Ethereum dominierte Spielfeld betreten.
Bitcoin: Ordinals und die Virtual Machine
Die technische Evolution der BTC-Blockchain wird sich auch nach der Einführung der BRC-20-Token weiter fortsetzten. Zwei weitere Schlüsselentwicklungen stehen derzeit noch aus, um die technischen Möglichkeiten der Blockchain deutlich auszubauen: Ordinals und die Bitcoin Virtual Machine.
Bei den Bitcoin Ordinals handelt es sich um eine einzigartige Ergänzung für die BTC-Blockchain, die die Fungibilität ihrer Token verbessert. Die Einführung der Bitcoin Virtual Machine (BVM) verspricht, einen signifikanten Wandel der Funktionalität des BTC-Ökosystems herbeizuführen. Erstere ermöglicht es, eine ähnliche Umgebung wie die Ethereum Virtual Machine zu schaffen.
Dadurch entsteht die Möglichkeit, Smart-Contract-Funktionen auf der BTC-Blockchain einzuführen, womit sich deren mögliches Anwendungsfeld vergrößert. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass das komplette Potenzial des Systems mit dem aktuellen Entwicklungsstand bei weitem noch nicht ausgeschöpft werden kann.
Außerdem befindet sich die Entwicklung der Smart-Contract-Funktionalität von Ethereum auf einem wesentlich professionelleren Niveau als die von Bitcoin. Der Ethereum ERC-20 Standard, mit seinen fortschrittlichen Smart-Contract-Fähigkeiten und Unterstützung für Features wie NFTS, bleibt nach wie vor die wesentlich adaptivere Softwareplattform.
Das Lightning Network: Hohe Geschwindigkeiten und günstige Transaktionen
Einer der wohl bedeutendsten technischen Verbesserungen für das Bitcoin-Ökosystem ist das Lightning Network.
Die Layer-2-Lösung verbessert die Geschwindigkeit und die Kosten von Transaktionen auf dem BTC-Netzwerk von Grund auf. Damit adressiert das Lightning Network einer der wohl am längsten andauernden Herausforderungen des Netzwerks: Die Skalierbarkeit.
Dafür nutzt das Lightning Network sogenannte Off-Chain Paypment-Kanäle, die Transaktionen extrem schnell und kostengünstig abwickeln.
Die innovative Lösung ermöglicht es damit, wesentlich mehr Transaktionen pro Sekunde als das zugrundeliegende BTC-Netzwerk zu verarbeiten. Somit bietet es ein effizienteres und skalierbareres Zahlungssystem als die ursprüngliche Blockchain selbst.
Darüber hinaus sind im Vergleich zu Ethereum die Transaktionen über das Lightning Network wesentlich günstiger und schneller. Das Lightning Network löst also für Bitcoin Skalierungsprobleme, die auch das ETH-Netzwerk seit langem betreffen.
Während das Ethereum-Team bereits an der Entwicklung eigener Skalierungslösungen, wie das Sharding und Layer-2-Lösungen arbeitet, zeigte sich das Lightning Network als stabile und zuverlässige Zahlungslösung.
Trotz der Vorzüge des Lightning Networks ist es wichtig, auch die Stärken des ETH-Netzwerks anzuerkennen. Mit seiner großen Bandbreite an Anwendungen, angefangen vom DeFi-Bereich bis hinzu NFTs, sollte das ETH-Netzwerk nicht unterschätzt werden.
Darüber hinaus bietet der Proof-of-Stake-Konsensmechanismus von Ethereum eine wesentlich höhere Energieeffizienz sowie einige Vorteile für die Transaktionsgeschwindigkeit.
Wird Bitcoin der neue Ethereum-Killer?
Der Kampf zwischen Bitcoin und Ethereum ist bei weitem noch nicht vorbei. Während der Bitcoin in den letzten Jahren mehrere entscheidende Entwicklungsschritte vollzog, bleibt Ethereum mit seiner Vielfältigkeit und großen Bandbreite an Anwendungen ein beeindruckender Konkurrent.
Die Einführung der BRC-20 Token, Ordinals und des Lightning Network erweitern die Möglichkeiten des BTC-Netzwerks. Dennoch ist der ERC-20 Standard mit seinen zahlreichen Anwendungen bei der Smart-Contract-Entwicklung nach wie vor führend.
Die Zukunft der beiden Marktgiganten hängt von der Fähigkeit der Entwickler:innen und Teams ab, die Schwächen des eigenen Systems anzugehen und gleichzeitig von den Stärken zu profitieren.
Wird Bitcoin der neue Ethereum-Killer? Nur die Zeit wird es zeigen. Die Krypto-Landschaft ist sehr dynamisch und das Rennen mit zahlreichen technologischen Entwicklungen am Horizont bei weitem noch nicht vorbei.
Häufig gestellte Fragen
Ist es besser, Bitcoin oder Ethereum zu halten?
Ist Bitcoin besser als Ethereum?
Sollte ich 2023 Ethereum oder Bitcoin kaufen?
Was ist der Unterschied zwischen dem BRC-20 und dem ERC-20 Token Standard?
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