Die Transaktionsgebühren auf der Ethereum-Blockchain sind im Mai stetig angestiegen. Ethereum braucht bessere Skalierungslösungen nun mehr denn je.
Laut einem Bericht von Glassnode lagen die Gesamteinnahmen der Ethereum-Miner durch Transaktionsgebühren kurzzeitig über den Gebühreneinnahmen bei Bitcoin. Dabei fielen bei Bitcoin am 6. Mai 308.000 USD und bei Ethereum 498.000 USD an Transaktionsgebühren an.
Daily #Ethereum network fees surpassed #Bitcoin fees yesterday.
Ethereum fees: $498k
Bitcoin fees: $308kSo far, this has only happened on 141 days (8%).
Compare here: https://t.co/Dm72hMAPT8 pic.twitter.com/TsPd6rLQWj
— glassnode (@glassnode) June 7, 2020
Deutlicher Anstieg der ETH-Transaktionsgebühren
Der Unterschied wird besonders deutlich, wenn man den Anteil der Gebühren am gesamten On-Chain Transaktionsvolumen misst. Dieser lag am selben Tag für BTC bei 0,0064 % und für ETH bei 0,22%. Zwar beinhaltet dies keine Transaktionen von ERC-20 Tokens und anderen Assets auf der Ethereum-Blockchain, sowie die Gaskosten für Smart Contracts. Aber die Tatsache, dass Ethereum nicht einmal ein Sechstel der Marktkapitalisierung von Bitcoin aufweist, jedoch teilweise höhere Transaktionsgebühren einfährt, spricht Bände.
Während die Gebühren für eine einzelne Transaktion in den letzten Monaten um eine Marke von 0,05 USD schwankten, sind diese seit Ende April stark und stetig bis auf einen Wert von 0,30 USD angestiegen. Das letzte mal, als die Gebühren langfristig ein höheres Niveau erreichten, war im Juli 2018.
Ethereum braucht Skalierungslösungen
Der Anstieg der Transaktionsgebühren zeigt deutlich die Grenzen der Skalierbarkeit Ethereums. Die hohe Nachfrage nach der Nutzung des Netzwerks bedeutet, dass Ethereum weitere Kapazität benötigt.
Vorübergehend sollen Layer-2-Lösungen einen Ausweg bieten. Diese wollen Transaktionen auf Off-Chain-Netzwerke auslagern. Die Tokens von zweien dieser Lösungen, Zilliqa und Loopring erhielten in der letzten Woche massive Zuwächse.
Langfristig bemüht sich Ethereum allerdings um eine bessere Skalierbarkeit auf dem Layer 1, also auf der Ebene des Ethereum-Netzwerks selbst. Mit Ethereum 2.0 soll das Netzwerk auf 64 parallel laufende Blockchains (“Shards”) aufgeteilt werden.
Die Phase 0 für Ethereum 2.0 soll in Kürze live gehen. Staker können dann bereits Ether auf die zentrale Beacon Chain übertragen, um Staking-Belohnungen zu erhalten. Es wird allerdings noch einige Zeit dauern, bis der Übergang zu Ethereum 2.0 vollständig ist. Mit den Layer-2-Lösungen hofft die Ethereum-Gemeinde auf einen fließenden Übergang bis dahin.