In dieser Folge der Be[In]Crypto Video News Show lässt Gastgeberin Juliet Lima Gold und Bitcoin gegeneinander antreten, um herauszufinden, welches die bessere Geldform ist.
Was ist Geld?
Um die Debatte zwischen Kryptowährungen und Gold wirklich zu verstehen, müssen die Menschen zunächst deren Verwendung als Geld verstehen. Damit etwas als Geld bezeichnet werden kann, muss es die folgenden Eigenschaften mit sich bringen:
- Haltbar– Ist es haltbar? Lässt es sich nur schwer zerstören?
- Transportabel – Wie leicht ist es? Kannst du es einfach mit dir herumtragen?
- Austauschbar – Ist es mit einer anderen Einheit gleicher Menge austauschbar?
- Überprüfbar – Kannst du garantieren, was es ist? Ist es authentisch?
- Teilbar – Kann es leicht in größere oder kleinere Einheiten aufgeteilt werden?
- Selten – Ist es scher zu bekommen, schwer herzustellen oder mehr davon zu finden?
Auf Grundlage dieser Kriterien stellt sich jetzt die Frage: ist Gold oder Bitcoin die bessere Geldform?
Haltbarkeit
Was die Haltbarkeit angeht, ist Gold recht robust. Es rostet nicht, da Gold mit den meisten Gasen und Flüssigkeiten, denen es ausgesetzt ist, nicht reagiert. Es gibt Goldmünzen, die nach hunderten von Jahren in alten Schiffswracks gefunden wurden und immer noch gut erhalten waren.
Obwohl Gold höchstwahrscheinlich nicht rostet, ist es relativ weich und kann leicht verkratzen. Deshalb sind die meisten Schmuckstücke aus Gold mit anderen Metalllegierungen gemischt, die das Metall stärken.
Auch Bitcoin ist sehr langlebig. Bei richtiger Lagerung, sprich die privaten Schlüssel zur Wallet gehen nicht verloren, halten Bitcoin so lange, wie das Netzwerk existiert. Das kann möglicherweise so lange der Fall sein, wie Menschen auf der Erde existieren.
Laut Juliet geht der Punkt der Langlebigkeit an Bitcoin. Sie räumt allerdings auch ein, dass die Langlebigkeit von Gold dazu geführt hat, dass es zu seinem heutigen Status als “Goldstandard” aufgestiegen ist.
Transportfähigkeit
Gold ist sehr schwer. Ein typischer Goldbarren wiegt um die 12 Kilogramm. Bitcoin hingegen, der in den meisten Fällen komplett digital ist, ist so leicht, dass er buchstäblich schwerelos sein könnte.
Hier schlägt Bitcoin Gold ganz eindeutig.
Austauschbarkeit
Gold bleibt Gold, egal welche Form es annimmt, sagt Juliet. Jemand könnte Gold stempeln oder gravieren, um ihm eine einzigartige Nummer zu geben. Aber jeder andere könnte das Gold einfach einschmelzen und es hätte wieder seinen Ausgangszustand. Es ist allgemein anerkannt, dass es nur eine Form von Gold gibt, die es zum Goldstandard macht.
Bitcoin hingegen hat ein kleines Problem mit der Austauschbarkeit. Auf einer Blockchain ist alles zurückverfolgbar. Wohin das Geld geht, ist von Adresse zu Adresse einsehbar. Wenn jemand die Person, die das Geld an einer bestimmten Adresse aufbewahrt, nicht mag, könnte er versuchen, die Adresse auf eine schwarze Liste zu setzen. Das passierte bereits mit den Erträgen aus Hacks und anderen fragwürdigen Situationen. Dort versuchten die Behörden den Geldfluss auf Börsen zu stoppen. Es gibt Mixer, um Transaktionen auf der Blockchain zu verschleiern. Aber auch sie stehen unter Druck, vor allem überall dort, wo es einen zentralisierten Aspekt des Dienstes gibt.
Deshalb zieht Juliet in diesem Punkt Gold vor.
Überprüfbarkeit
Obwohl Gold definitiv verifizierbar ist, gibt es einige Möglichkeiten es zu fälschen, wie das Anmalen von Wolfram-Barren. Die Leute sehen etwas Glänzendes und denken es wäre Gold, obwohl es in Wirklichkeit etwas ganz anderes ist. Diese Fälle erfordern dann eine spezielle Ausrüstung, um sicherzustellen, dass es sich nicht um Betrug handelt.
Bitcoin hingegen muss echt sein, wenn es von einem Bitcoin-Netzwerk gesendet wird. Ansonsten hätte es gar nicht erst gesendet werden können. Zweifellos gewinnt hier Bitcoin.
Teilbarkeit
Gold lässt sich leicht teilen. Von großen Goldbarren in kleine Goldmünzen bis hin zu Goldstaub. Eine so feine Unterteilung ist jedoch unpraktisch, da sie nur schwer wieder zusammengesetzt werden kann.
Währenddessen hat Bitcoin eine hervorragende Teilbarkeit auf bis zu acht Dezimalstellen. Diese kleineren Abstufungen werden in Anlehnung an den Erfinder von Bitcoin als Satoshis bezeichnet. Was die Teilbarkeit angeht, gewinnt auch hier wieder der Bitcoin.
Seltenheit
Juliet ist der Meinung, dass die Seltenheit die wichtigste Eigenschaft von Geld ist. Es hätte einfach keinen Wert, wenn es im Überfluss vorhanden wäre oder es einfach wäre mehr davon herzustellen.
Gold erfüllt denn Aspekt der Seltenheit. Es ist schwer, heranzukommen. Deswegen wird Gold seit tausenden von Jahren auch als Geld verwendet. Gold kann nicht einfach gedruckt werden, es muss physisch aus der Erde ausgegraben werden. Es werden umfangreiche Bergbauarbeiten durchgeführt, um neue Vorkommen zu erschließen.
Bitcoin ist allerdings auch selten. Es wird jemals nur 21 Millionen BTC geben. Wenn man bedenkt, dass die Weltbevölkerung aus acht Milliarden Menschen besteht, wird das Verhältnis noch ein wenig deutlicher. Juliet sieht auch hier den Bitcoin als Gewinner. Während Gold immer wieder aus dem Boden geholt wird und das Angebot ständig wächst, gibt es für Bitcoins eine streng festgelegte Anzahl.
Fazit
Auch wenn einige mit Juliets Einschätzung mancher Analysen zwischen Gold und Bitcoin nicht einverstanden sein mögen, ist sie doch der Meinung, dass Gold Eigenschaften hat, mit denen Bitcoin nur schwer mithalten kann.
Die Idee von Bitcoin ist etwas völlig Neues, wenn man es mit der langen Zeit vergleicht, in der es Gold bereits gibt. Und während Gold die Geschichte auf seiner Seite hat, hat Bitcoin vergleichsweise kaum etwas vorzuweisen. Es könnte einen Bug im Code geben, alternativ könnten Regierungen mit entsprechenden Gesetzen gegen Bitcoin vorgehen.
Etwas Ähnliches geschah, als Regierungen im Laufe der Geschichte Gold von ihren Bürgern konfiszierte, wie zuletzt in den Vereinigten Staaten im Jahr 1933. Würden sie das auch wieder versuchen, wenn Bitcoin eine Bedrohung für ihr System darstellt? Wie würden die Menschen reagieren? Und am wichtigsten, wie würde Bitcoin reagieren?
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