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Bitcoin-Analyse: Verluste erreichen Rekordwerte, kommt die Trendwende?

3 min
Aktualisiert von Alexandra Kons
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IN KÜRZE

  • Der realisierte Verlust im Bitcoin-Netzwerk hat ein Niveau erreicht, das mit dem Ende früherer Bärenmärkte vergleichbar ist.
  • Das Verhältnis zwischen realisiertem Gewinn und Verlust ist heute auf dem niedrigsten Stand aller Zeiten.
  • Ein Vergleich mit 2014 und 2018 legt nahe, dass der Boden unter 26.700 US-Dollar liegen könnte.
  • promo

In der heutigen Analyse sehen wir uns zwei On-Chain-Indikatoren, nämlich die realisierten Verluste und den Net Realized Profit/Loss Indikator an, um zu sehen, in welcher Phase des Bärenmarktes sich Bitcoin aktuell befinden könnte.

Die realisierten Verluste sind aktuell mit denen von 2014 und 2018 vergleichbar, bei denen der Bitcoin die damaligen Böden erreichte. Hat der Bitcoin Kurs den Boden bereits erreicht oder könnte dies bald geschehen?

Bitcoin: Realisierte Verluste

Die realisierten Verluste sind die Verluste (in US-Dollar) aller bewegten Coins, die vor der letzten Bewegung zu einem höheren Preis eingekauft wurden.

Der einfache 7-Tages-Moving-Average (gleitender Durchschnittswert) erreichte am 18. Mai 2022 das zweithöchste Niveau aller Zeiten. Nur bei dem Crash vom Mai 2021, als der Bitcoin Kurs innerhalb von wenigen Tagen von 59.000 USD auf 30.000 fiel, erreichte dieser Moving Average einen höheren Wert.

Auch wenn der aktuelle Kursrückgang deutlich geringer ist (von 40.000 USD auf 26.700 USD), ist die Höhe der realisierten Verluste vergleichbar.

Bitcoin Realisierte Verluste Juli 2020-Mai 2022 Chart
Quelle: Glassnode

Lass uns nun einen Blick auf einen längerfristigen Chart werfen. Dort finden wir weitere Anhaltspunkte, warum sich der Bitcoin Kurs in der Nähe des Bodens befinden könnten. In einem Tweet vom 18. Mai 2022 veröffentlichte der On-Chain-Analyst @therationalroot einen Chart, für den die realisierten Verluste und Gewinne mit der Marktkapitalisierung gewichtet wurden.

Danach zeichnete er eine schwarze horizontale Linie ein, bei der die realisierten Verluste einen Hochpunkt erreichten und der Bitcoin Kurs gleichzeitig die damaligen Tiefpunkte erreichte. Es sieht so aus, als ob die aktuelle Kapitulation der Marktteilnehmer mit dem Ende des Bärenmarkts vom Dezember 2018, dem Covid-Crash vom März 202 und dem zuvor erwähnten Crash vom Mai 2021 vergleichbar ist.

Bitcoin Realisierte Gewin/Verluste Chart
Quelle Twitter

Allerdings betont der Analyst, dass die aktuelle makroökonomische Situation diesmal eine andere ist und sich die aktuelle Abwärtsbewegung deshalb weiter fortsetzen könnte. Zum Schluss fragte er seine Follower: “Werden die Bitcoiner dieses Mal dem Test standhalten?”

BTC: Netto Realisierte Profit/Verluste

Lass uns nun den Net Realized Profit/Loss-Indikator anschauen, um weitere Erkenntnisse über die aktuelle Marktsituation von Bitcoin zu erhalten. Auf dem längerfristigen Chart unten kannst du die Netto Profite bzw. Verluste (Profite-Verluste) aller bewegten Coins sehen.

Der 7-Tages-SMA des Indikators erreichte vor kurzen ein neues Allzeittief bei -1,28 Milliarden USD. Wenn wir uns allerdings die bisherigen Daten ansehen, dann erkennen wir, dass der Bitcoin Kurs deshalb nicht unbedingt in der Nähe des nächsten Bodens sein muss.

Beispielsweise erreichte der Indikator die vorherigen Allzeittiefs im Februar 2018 und im Mai 2021 (die blauen Kreise). In beiden Fällen folgte danach ein starker Rückgang des Bitcoin Preises.

Danach erreichte der BTC Preis tiefere Level, auch wenn der Indikator selbst danach nicht mehr gefallen ist. Für einige Monate entwickelte sich eine bullische Divergenz (die blauen Linien).

Bitcoin Realisierte Gewin/Verluste Chart mit 7-Tages-SMA
Quelle: Glassnode

Darüber hinaus folgte nur im zweiten Fall eine Bodenbildung zu einem neuen Allzeithoch, nämlich im Juli 2021. Beim ersten Fall erreichte der Bitcoin Preis danach tatsächlich einen Makro-Tiefpunkt bei 6.000 USD, jedoch keinen Boden. Nach einem kurzfristigen Aufwärtstrend crashte der Bitcoin Preis und erreichte dann im Dezember 2018 bei 3.000 USD den Boden.

Realisierte Verluste in Bitcoin

@SwellCycle, ein weiterer populärer Krypto-Analyst, veröffentlichte ebenfalls einen Chart auf Twitter, bei dem er ähnliche Vergleiche mit den Bärenmarkt-Tiefpunkten von 2014 und 2018 zog. Er zeigte, dass die realisierten Verluste (in Bitcoin, nicht in US-Dollar) mit den Böden des Bitcoin Preises auf zwei verschieden Art und Weisen in Verbindung stehen.

Am Ende des Bärenmarkts von 2014, brauchte es nur eine Abwärtsbewegung bzw. Welle der realisierten Verluste, bevor der BTC Kurs dann den Boden erreichte. 2018 gab es insgesamt zwei solcher Abwärtsbewegungen, bevor der Bitcoin Kurs dann den damaligen Boden erreichte. Aktuell gab es nur eine solche Abwärtsbewegung.

BTC Chhart
Quelle: Twitter

Wird es eine zweite solche Welle geben und der Bitcoin Kurs noch tiefer als 26.700 USD fallen? Der Analyst antwortete: “Wenn ich mir das genauer ansehen, dann würde ich sagen, dass sowohl das Szenario von 2014 als auch 2018 eine ähnliche Wahrscheinlichkeit aufweisen.”

Sollte sich das Szenario von 2014 also wiederholen, dann hat der Bitcoin Kurs den Boden bereits erreicht. Sollte dasselbe wie 2018 geschehen, dann werden wir noch eine Welle von realisierten Verlusten sehen. Außerdem würde der Bitcoin Kurs dann noch tiefer fallen. Dieses Szenario passt zudem zu der Analyse der realisierten Netto-Gewinne bzw. – Verluste, da sich seit dem letzten Tiefpunkt des Indikators noch keine bullische Divergenz entwickelte.

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Jakub Dziadkowiec
PhD und Assistenzprofessor an einer internationalen Universität in Lublin, Polen. Hat 10 Jahre lang Naturphilosophie und Sportwissenschaft studiert. Er ist Autor von 4 Büchern und zwei Dutzend wissenschaftlicher Artikel. Jetzt nutzt er seinen Verstand zum Nutzen der Krypto-Community. Enthusiast der technischen Analyse, Bitcoin-Krieger und ein starker Befürworter der Idee der Dezentralisierung. Duc in altum!
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