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Bitcoin im Wert von 1,78 Mrd. USD konfisziert: Imbissmitarbeiterin mit Geldwäschevorwürfen konfrontiert

3 min
Aktualisiert von Leonard Schellberg
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IN KÜRZE

  • Die britische Polizei hat 1,4 Mrd. Pfund in Bitcoin von Jian Wen beschlagnahmt, die unter dem Verdacht steht, für einen Kriminellen Geld gewaschen zu haben.
  • In dem Prozess geht es um komplexe Geldwäschemethoden, bei denen Bitcoin in Schmuck und andere Wertgegenstände umgetauscht wurden.
  • Wens genaue Beteiligung am Hauptverbrechen bleibt ungeklärt, während der Prozess weiterhin mysteriöse Fragen aufwirft.
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Die britische Polizei konfisziert 1,4 Milliarden Pfund in Bitcoin von der ehemaligen Imbissmitarbeiterin Jian Wen. Die Frau mit chinesischen Wurzeln steht unter dem Verdacht, für eine flüchtige Kriminelle, Zhimin Qian, fünf Milliarden Pfund aus einem Investitionsbetrug gewaschen zu haben.

Qian soll ihre kriminellen Taten zwischen 2014 und 2017 in China begangen haben und anschließend ins Vereinte Königreich geflohen sein. Die erbeuteten Gelder wandelte sie vorher offensichtlich in Bitcoin um.

Was hat Wen mit den Bitcoin zu tun?

Am Londoner Gericht Southwark Crown Court spielt sich derzeit ein mysteriöser Prozess ab. Es geht um Kryptowährungen in Milliardenhöhe, eine geflüchtete chinesische Kriminelle, eine unscheinbare Imbissmitarbeiterin und eine große Betrugsmasche.

Wie die Financial Times am 31. Januar berichtete, beschlagnahmte die britische Polizei im Sommer 2021 bei einer Hausdurchsuchung umgerechnet etwa 1,78 Milliarden US-Dollar in Bitcoin. Dieser Betrag soll aus einem chinesischen Investitionsbetrug stammen und durch die ehemalige Takeaway Mitarbeiterin Jian Wen gewaschen worden sein.

Die Fadenzieherin hinter dieser Operation, Zhimin Qian, tauschte die Erlöse damals offenbar in BTC um, bevor sie China verließ. Anschließend machte sie sich mit einer falschen Identität, einem Pass von St. Kitts und Nevis unter dem Namen Yadi Zhang, nach Großbritannien auf.

Im Sommer 2021 durchsuchte die Polizei ein sechsstöckiges Haus in London, in dem Qian vermutet wurde. Dabei stießen sie auf Krypto Wallets mit mehr als 61.000 Bitcoin im Wert von 1,4 Milliarden Pfund. Wen hatte Zugang zu der gesamten Summe, beteuert aber dennoch, nichts über Qians Betrug gewusst zu haben.

Laut eigener Aussage kannte sie Qian nur beruflich, steht nun aber dennoch vor Gericht und muss sich für drei Anklagen wegen Geldwäsche zwischen Oktober 2017 und Januar 2022 verantworten. Die mysteriösen Umstände und ihre Verbindung zu den Bitcoin werfen viele Fragen auf.

Staatsanwältin zweifelt die Aussage an

Laut Sky News zweifelt Staatsanwältin Gillian Jones an Wens Aussage und gab zu bedenken, dass die Behauptungen der Angeklagten inkonsistent seien. Während Wen anfangs angab, die 3.000 Bitcoin seien Ergebnis eigener Mining Aktivitäten gewesen, sprach sie später von einem großzügigen Geschenk.

Jones spekuliert, dass es ihr lediglich um die Vertuschung der tatsächlichen Herkunft ging. Demnach musste Zhang einen Weg finden:

“[…] die Kryptowährung in Bargeld bzw. Eigentum, Schmuck oder andere hochwertige Gegenstände zurücktauschen”.

Sie und Wen hätten sich daher als internationale Schmuckhändlerinnen ausgegeben, die mit Diamanten und Antiquitäten in Ländern wie Japan, Thailand und China handelten. Zusammen seien sie ausgiebig durch Europa gereist, verkauften Bitcoin und kauften feinen Schmuck, darunter Uhren im Wert von bis zu 69.900 Pfund von Van Cleef & Arpels. Sie sollen auch den Kauf von Immobilien in Zürich besprochen haben, bevor Wen schließlich versuchte, Immobilien in London zu kaufen.

Laut Jones gehörte sogar ein Herrenhaus in Hampstead mit sieben Schlafzimmern und einem Swimmingpool im Wert von 23,5 Millionen Pfund dazu. Auch ein Haus mit acht Schlafzimmern, einem Kino und einem Fitnessraum für 12,5 Millionen Pfund habe sie versucht zu erwerben. Allerding sei keiner der Käufe zustande gekommen, weil die Herkunft der Bitcoin nicht geklärt werden konnte.

Herrenhaus aus Bitcoin Betrug
Das Herrenhaus im Wert von 23,5 Million Pfund | Quelle: Sky News

Obgleich die Anschuldigungen schwer wiegen, halten die Ermittler es für möglich, dass Wen nicht direkt am Hauptverbrechen beteiligt war. Nun liegt es an der Jury zu entscheiden, ob sie wirklich unschuldig handelte oder bewusst in kriminelle Machenschaften verwickelt war.

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Leonard Schellberg
Leonard Schellberg stieß im Jahr 2021 auf das Thema Kryptowährungen. Nachdem er sich ein fundiertes Wissen über den breiten Kryptomarkt angeeignet hatte, entwickelte er eine besondere Begeisterung für die Möglichkeiten der Distributed Ledger Technologie und Smart Contracts. Darüber hinaus hegt er ein großes Interesse für das globale Finanzsystem, Makroökonomie und Krypto-Trading. Noch während Leonard im Frühling 2022 seinen Bachelor in Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaften an der...
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