Laut der Krypto-Analysefirma Messari nahm die Korrelation zwischen Tech-Aktien, Bitcoin und Krypto-Assets in den letzten Monaten deutlich zu. Eignet sich Bitcoin also doch nicht als krisensicherer Vermögensspeicher (“Store of Value”)?
Bitcoin scheint seine Eigenschaft als Store-of-Value-Asset bzw. Inflationsschutz verloren zu haben. Die Bitcoin Kurs Performance des dritten Quartals 2022 zeigt, wie stark das Asset mit US-Tech-Aktien korreliert.
Der Messari-Analyst Kunal Goel veröffentlichte am 4. Oktober 2022 einen Chart auf Twitter, der das Ausmaß der Korrelation demonstiert. Sowohl der Nasdaq 100 als auch der Bitcoin Preis fielen im letzten Quartal deutlich. Die Kurse beider Assets fielen mehr weniger gemeinsam auf neue Jahrestiefststände.
In einem Bericht über die diesjährige BTC-Performance meinte Goel:
“Bitcoin hat seine Rolle als Inflationsschutz und Wertaufbewahrungsmittel auf dem Markt weitgehend verloren, nachdem er gegenüber den Höchstständen um 72 % gefallen ist.”
Krypto-Markt folgt dem Aktienmarkt- und umgekehrt
Doch auch bereits seit Anfang 2022 gleichen sich der Bitcoin Kurs und der Nasdaq 100 stark: Man kann die beiden Kurse fast perfekt übereinanderlegen.
Am ersten Januar 2022 stand der BTC Preis noch über 46.000 US-Dollar. Aktuell wird ein Bitcoin bei ca. 20.000 US-Dollar gehandelt. Das entspricht einem Kursrückgang von 57 % seit Anfang des Jahres.
In denselben neun Monaten fiel der Tech-Aktienindex Nasdaq100 von 16.500 Punkten auf unter 11.000 Punkte (-33,5%), wie Daten von Tradingview zeigen.
Die jährlichen Verluste sind zwar bei BTC größer, da das Asset volatiler ist. Allerdings traten die Hoch- und Tiefpunkte der beiden Kurse mehr oder weniger zeitgleich auf.
Goel erklärte weiter, dass der BTC Kurs seit dem letzten Allzeithoch vom November 2021 (69.000 US-Dollar) um 72 % gefallen ist – und das in einem makroökonomischen Umfeld, bei dem die Anleger Risiken meiden:
“Anstelle des Kursverlaufs eines Vermögensspeichers ähnelt der Kursverlauf von BTC dem einer US-amerikanischen Beta-Tech-Aktie.”
Bitcoin ist zu unreif, um ein Inflationsschutz zu sein
Das Narrativ, Bitcoin sei eine Absicherung gegen Inflation, hat im Laufe des Jahres immer mehr an Gewicht verloren. Institutionelle Verkäufe und die Kapitulation großer Krypto-Lending-Plattformen verschärften die Lage auf dem Krypto-Markt und verstärkten dessen Volatilität. Goel schlussfolgerte:
“Daher ist Bitcoin noch nicht zu einem Asset mit einem niedrigeren Risikospektrum “gereift”, auch wenn einige Institutionen auf den Markt kamen.”
Einen Rückgang von mehr als 70 % gab es übrigens schon mehrmals beim BTC Kurs zu beobachten. In den letzten drei Marktzyklen ging der BTC Preis sogar um knapp 90 % (vom vorherigen Allzeithoch) zurück.
Des Weiteren leidet auch der Gold Kurs unter den aktuellen Abverkäufen auf den Märkten. Im ersten Quartal 2022 befand sich der Gold Preis noch bei der 2.000-US-Dollar-Marke. Am Ende des dritten Quartals 2022 lag der Gold Kurs dann bei 1.630 US-Dollar – ein Rückgang von rund 18 %.
Gold blieb damit zwar stabiler als Bitcoin und der Nasdaq 100. Allerdings stellen derartige Abverkäufe auch die Rolle von Gold als krisensicheres Asset infrage. Bitcoin konnte hingegen in den letzten Tagen gegenüber Fiatwährungen punkten.
Bitcoin Kurs erneut über 20.000 US-Dollar
Der BTC Preis wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung laut CoinGecko bei 20.145 US-Dollar gehandelt und ist in den letzten sieben Tagen um 5,4 % gestiegen. Damit schaffte es der BTC Kurs erneut über die psychologische Marke anzusteigen, unter der BTC die letzten Tage rangierte. Darüber hinaus konnte der Bitcoin Kurs die letzten 24 Stunden ein Wachstum von 2,6 % verzeichnen.
Kurzfristig gesehen bahnt sich noch kein Ende für die aktuelle Konsolidierungsphase an. Die Tatsache, dass sich Bitcoin im Vergleich zum Euro und Britischen Pfund relativ stabil halten konnte, ist jedoch ein erstes Indiz für eine mögliche Trendumkehr der Kryptowährung.
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