Bitcoin, die bei der Krypto-Börse Mt. Gox im Jahr 2014 verloren gingen, werden ab dem 10. März 2023 an ihre Besitzer zurückerstattet. Könnte das den Kurs beeinflussen?
Mt. Gox war eine der ersten Börsen im Krypto-Space. Die Börse war immer wieder Ziel von Hackern. Von 2011 bis 2014 gab es mehrere Sicherheitsprobleme, die im Februar 2014 im Diebstahl von rund 850.000 BTC gipfelten. Im selben Jahr schloss der Handelsplatz seine Website und meldete Konkurs an.
Die Gläubiger der Kryptobörse Mt. Gox stehen nun kurz davor, nach einem zehnjährigen Liquidationsprozess einen Teil ihres Geldes zurückzuerhalten. In der Kryptoszene wird befürchtet, dass dadurch ein erheblicher Verkaufsdruck entstehen könnte. Immerhin sind die ursprünglichen Besitzer deutlich im Plus! So notierte der BTC-Kurs am 01. Februar 2014 bei ca. 600 USD.
Wer ist Mt. Gox?
Mt. Gox steht für “Magic: The Gathering Online Exchange”. Die Börse wurde ursprünglich 2009 als Handelsplatz für Sammelkarten des Fantasy-Spiels “Magic The Gathering” vom Ripple-Gründer JedMcCaleb gegründet. Im folgenden Jahr 2010 stieg die Börse auf BTC um und wurde schnell eine der wichtigsten Krypto-Handelsplattformen.
Mitte des Jahres 2013 wurden mit ca. 60 Prozent über die Hälfte des weltweiten Bitcoin-Handelsvolumens über Mt. Gox abgewickelt. Damit war diese weit bedeutsamer als zum Beispiel der Marktführer Binance heute! Aufgrund wiederholter Probleme der Börse mit Ausfällen, Betrug und Hacks folgte letztendlich der Insolvenzantrag im Jahr 2014.
Laut den Betreibern wurden beim Hack 2014 insgesamt 750.000 BTC von Anlegern und 100.000 BTC der Börse selbst entwendet. Der damalige Wert lag bei rund 470 Millionen USD. Der Heutige bei immerhin rund 20 Milliarden USD! Mark Karpeles, der damalige CEO von Mt. Gox wurde nach seiner Festnahme im Jahr 2015 später zu einer Bewährungsstrafe von 30 Monaten verurteilt – jedoch vom Vorwurf der Veruntreuung freigesprochen.
Bitcoin – Fällt der Kurs wegen Mt. Gox?
Die BTC von Mt. Gox werden den Kurs wahrscheinlich nicht destabilisieren: Das glauben zumindest Analysten der Schweizer Großbank UBS.
Die Early Adopters, die so früh BTC gekauft haben, sind wahrscheinlich weiterhin von der Kryptowährung überzeugt. Daher stünden die Chancen gut, dass sie ihre zurückgegebenen Bitcoins behalten würden, heißt es in dem Bericht. Die verbreiteten Befürchtungen, dass große Mengen an BTC auf den Markt kommen, seien daher übertrieben.
Auch von den 850.000 Bitcoins, die 2014 von der Börse verschwunden sind, wird nur ein Teil an die Besitzer zurückgegeben und könnte so wieder auf den Markt kommen. Laut Bloomberg hält der japanische Anwalt Nobuaki Kobayashi, der als Treuhänder den Rückerstattungsprozess abwickelt, 142.000 BTC sowie 143.000 in Bitcoin Cash (BCH) und 69 Milliarden japanische Yen (510 Millionen US-Dollar). Dies entspricht etwa 20 Prozent des beim Hack erbeuteten Wertes.
Sollte jedoch eine anderweitige frühzeitige Pauschaloption mit Fiat-Rückzahlungen in Anspruch genommen werden, müssten möglicherweise BTC verkauft werden. Laut der Züricher Neuen Zeitung könnte dies natürlich Auswirkungen auf den Preis haben. Gerade weil die Liquidität für BTC in letzter Zeit abgenommen haben soll, könnten größere Verkaufsvolumina eventuell weniger gut absorbiert werden.
Alles halb so schlimm?
Vermutlich werden jedoch viel weniger BTC auf den Markt kommen, da viele Early Adopters wahrscheinlich laut UBS immer noch an Krypto glauben. Jüngsten Berichten zufolge entscheiden sich alleine zwei der größten Gläubiger, die zusammen einen Anteil von 20 Prozent an den Forderungen halten, für die Auszahlung in Kryptowährung.
Somit würden zwar neue BTC auf den Markt kommen, aber der Verkaufsdruck wäre weniger hoch, als die ursprüngliche Summe befürchtet lässt. Trotzdem bleibt es spannend, was am oder nach dem 10. März passiert. Vielleicht ergeben sich zeitnah neue Kaufoptionen.
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