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Bitcoin-Talk mit Marc Fuchs: Mel Gibson und Aktien

4 min
Aktualisiert von Alexandra Kons
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IN KÜRZE

  • „Wie wäre es denn, wenn wir statt eines Dramas einen Thriller sehen könnten?“
  • „Das könnte der Startschuss für einen Corporate Standard sein.“
  • „Rette sich wer kann!“
  • promo

Marc Fuchs ist Wirtschaftspsychologe, Podcaster und Bitcoin-Enthusiast. Und er nimmt sich einmal wöchentlich Zeit, um unsere (und vor allem eure!) Fragen zu beantworten. Marc ist seit einigen Jahren im Bereich Investment und Krypto aktiv. Sein Fokus liegt darauf, dem Bitcoin zu ein wenig mehr Bekanntheit durch besseres Verständnis zu verhelfen. Aus gegebenem Anlass möchte ich von Marc wissen, welches Krypto-Drama er verfilmen würde. Schließlich arbeitet Hollywood an einem Streifen über das OneCoin-Drama. Marc, was sagst du zu der Verfilmung?
Dass wir in naher Zukunft ein Drama über einen Betrug im Krypto-Space sehen werden, überrascht mich eigentlich wenig. Generell werden solche „Dramen“ gerne dazu genutzt, vergangene Geschehnisse in einen Rahmen zu packen, der gewissen Interessen mehr dient, als der ursprüngliche Hergang. Und da Krypto, insbesondere aber Bitcoin, offensichtlich nicht im Interesse von Finanzelite und Regierungen liegt, muss natürlich ein Drama her.
Marc erklärt, dass die Hollywood-Verfilmung vor allem aufzeigen soll, wie viel Kriminalität vermeintlich im Space vorhanden ist.
Wir dürfen nicht vergessen, dass mit Filmen auch ganz konkret Meinungen geformt werden und das potentiell viele Gefahren birgt, ein kollektives Missverständnis zu kreieren. Ich kenne die konkreten Inhalte des Films natürlich noch nicht, weshalb meine Aussagen noch hypothetischer Natur sind. Aber wie wäre es denn, wenn wir statt eines Dramas einen Thriller sehen könnten? Vielleicht sogar einen Thriller, der positiv angehaucht ist?
Und Marc hat auch schon eine Vision:
Ich denke, das ist der Weg, den ich gehen würde. Vom Negativen zum Positiven. Mein vorgeschlagener Titel: Bitcoin – Der Coup gegen einen übermächtigen Feind. Hauptrolle Mel Gibson.

Marc, die Großinvestoren kommen!

Nun zu einem ganz anderen Thema, das aber nicht weniger aktuell ist. Zuletzt haben wir Square und MicroStrategy in Bitcoin einsteigen sehen. Welcher Großinvestor wird als nächstes in Bitcoin investieren und was passiert dann mit Bitcoin?
Welcher Player als nächstes öffentlich groß einsteigen wird, vermag ich leider nicht vorherzusagen. Das ist auch nicht unbedingt der wichtige Punkt: Vielmehr geht es darum, DASS Corporates anfangen, öffentlich Stellung zu Bitcoin zu nehmen und ihre Vermögen in diese Richtung bewegen. Mit der Entscheidung von MicroStrategy wurde ein wichtiger Punkt erreicht. Zero to One.
Für Marc ist genau jetzt der Moment, an dem der Stein ins Rollen kommt.
Interessant zu sehen ist auch, dass sowohl MicroStrategy als auch Square detailliert dokumentiert haben, wie sie den Einstieg in Bitcoin umgesetzt haben. Diese Informationen sind nun frei zugänglich und können vielen Unternehmen dabei helfen, den Schritt in Angriff zu nehmen.

Bitcoin, die Großinvestoren kommen!

Da nun MicroStrategy und Square den Anfang gemacht haben, könnten durchaus weitere Unternehmen den Schritt wagen. Marc erklärt:
Ich denke, es liegt eine interessante Zeit vor uns, denn das könnte der Startschuss für einen Corporate Standard sein. Es wird sicherlich viele Unternehmen geben, die bereits länger mit den Gedanken spielen, aber noch aus unterschiedlichen Gründen zögern. Mit diesem First-Move inklusive detaillierte Dokumentation könnten nun viele Unternehmen folgen.
Die Situation ist klar: Die ersten Großinvestoren haben sich für BTC als Wertspeicher entschieden. Noch hatte dies keine allzu großen Auswirkungen auf Bitcoin. Marc erklärt, was uns aber in der Zukunft erwarten könnte:
Für Bitcoin bedeutet das meiner Meinung nach Folgendes: Zum einen steigt damit natürlich die Sichtbarkeit und es fließen große Mengen an Kapital in Bitcoin. Die dadurch entstehende Nachfrage sorgt dann wiederum für einen steigenden Preis. Zum anderen führt es dazu, dass extreme, unfaire Regulierungen oder sogar Verbote schwieriger umzusetzen sein werden. Angenommen wir werden in naher Zukunft viele weitere Unternehmen sehen, die sich in Bitcoin engagieren, würde man mit zu harten Einschnitten auch diese Unternehmen treffen, was mit negativen Folgen für die Wirtschaftsleistung einhergehen kann.
Wer ein wenig tiefer in das Thema eintauchen möchte, sollte sich die neuste Podcast-Folge von Marc und seinem Business Partner Jan anhören. Zur Folge geht es hier entlang:

Marc, kommt die Abkopplung?

Ein Leser möchte von Marc wissen, wann oder ob sich die Bitcoin Preisentwicklung vom traditionellen Aktienmarkt/Börsenmarkt abkoppeln wird und warum.
Das ist eine gute Frage, auf die ich nur schwer eine konkrete Antwort finden kann. Ich habe bereits vor Monaten an anderer Stelle schon einmal erläutert, dass es gut möglich ist, dass die Korrelation hauptsächlich durch die situative Liquiditätslage bestimmt ist. Soll heißen: Ist Liquidität im Markt, gehen die meisten Assets bergauf. Sehen wir einen Einbruch an klassischen Märkten, kann es schon mal knapp mit der Liquidität werden.
Hier liegt vor allem der Fokus auf Long-Positionen mit Margin, also geliehenem Geld. Zum Covern muss hier gegebenenfalls Liquidität von anderen Assets dienen.
Dafür eignet sich neben Gold auch Bitcoin hervorragend, da beides extrem liquide Assets sind. Also in Kurzfassung: Der Aktienmarkt beispielsweise sinkt, Liquidität zum Füllen der Marginanforderungen wird fällig und muss beschafft werden, wodurch Bitcoin abverkauft wird.

Watch out: Hyperinflation

Ob und wann diese Abhängigkeit nun ein Ende finden wird, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu erklärt Marc:
Allen voran die Maßnahmen der Geld- und der Fiskalpolitik. Ich gehe von folgendem Szenario aus: Die Notenpresse wird weiterhin heiß laufen, in der Hoffnung, die Märkte zu stabilisieren. Dies führt als logische Konsequenz von einer Inflation, über eine galoppierende Inflation hin zu einer Hyperinflation. Bedingt durch die Inflationen können die Kurse von Aktien, Immobilien etc. möglicherweise noch weiter steigen.
Und nach der Inflation…
…kommt eine Stagnation, die durch die Konsequenzen in der Realwirtschaft entsteht (Inflation vernichtet sowohl Vermögen von Privatpersonen als auch Unternehmen, wodurch Absätze sinken und Unternehmen leiden). Möglicherweise sehen wir diese Stagnation bereits in diesem Moment. Die negativen Auswirkungen in der Realwirtschaft werden dann zunehmend eine Abwärtsspirale in Gang setzen, wodurch Aktien, Immobilien und Co. crashen werden. Dieser Vorgang könnte noch ein letztes Mal einen Einfluss auf den Bitcoin Preis haben, bevor dann die Funktion als Store of Value anfängt Früchte zu tragen und die Entkopplung beginnt. Wir sehen dann wahrscheinlich nicht nur die Entkopplung, sondern einen sich selbstverstärkenden Rush auf Bitcoin (und auch Gold) getreu nach dem Motto: Rette sich wer kann!
Danke, Marc! Wir freuen uns auf „Bitcoin-Talk mit Marc Fuchs“ in der nächsten Woche: Fragen an Marc gerne in unserer Telegramm-Gruppe teilen.  
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Alexandra Kons
Alex hat ihren Bachelor in Orient- und Asienwissenschaften an der Friedrich-Wilhelms Universität Bonn absolviert, danach Deutsch als Fremdsprache am Goethe Institut studiert und ihren Master in Arabistik an der Freien Universität Berlin absolviert. Seit 2017 ist sie als Krypto-Journalistin tätig.
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