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Krypto-Plattform Bitzlato angeklagt: Geldwäsche in Höhe von 700 Millionen US-Dollar steht im Raum

2 min
Aktualisiert von Toni Lukic
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IN KÜRZE

  • Geldwäscheverdacht in Millionenhöhe bei Krypto-Börse Bitzlato.
  • Der Gründer wurde in Miami festgenommen.
  • Die Nutzer protestieren gegen die Schließung.
  • promo

Die US-Behörden bezichtigen die Kryptowährungsbörse Bitzlato mit Sitz in Hongkong der Geldwäsche. Dabei soll es sich angeblich um Beträge von rund 700 Millionen US-Dollar handeln.

Laut dem US-Justizministerium habe das Unternehmen mit dem mittlerweile geschlossenen, ehemals größten Darknet-Marktplatz “Hydra Market” Zahlungen abgewickelt. Außerdem erhielt Bitzlato mehr als 15 Millionen US-Dollar an Ransomware-Erlösen.

US-Staatsanwälte werfen Bitzlato vor, keine ordnungsgemäße KYC-Verfahren genutzt zu haben, um die Identität der Benutzer gesetzeskonform zu überprüfen. Infolgedessen entstand dort ein Sammelpunkt für kriminelle Gelder. Laut der Anklage mache es zudem Geschäfte mit Nutzern aus den USA, obwohl sie Kunden von dort offiziell nicht akzeptiere. Inwieweit Nutzer Bitzlato missbrauchten, um die westlichen Sanktionen zu umgehen, welche Russland nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine auferlegt wurden, ist noch ungeklärt.

Bitzlato Gründer in Miami festgenommen

Die US-Behörden nahmen den Gründer und Mehrheitseigentümer von Bitzlato, Anatoly Legkodymov, am Dienstagabend in Miami fest. Herr Legkodymov ist ein 40-jähriger russischer Staatsbürger, der nach Angaben des Justizministeriums in Shenzhen, China, lebt. Legkodymov soll im US-Bezirksgericht Süd-Florida angeklagt werden, da er beschuldigt wird, illegale Geldgeschäfte betrieben zu haben. Bei einer Verurteilung droht ihm nach Angaben des Justizministeriums eine Höchststrafe von fünf Jahren Haft.

Laut Gerichtsakten erklärte sich Joel DeFabio, ein Bundesanwalt für Strafrecht in Miami, mit der Vertretung von Herrn Legkodymov bereit.

US-Justizministerium zeigt sich bestärkt

Die stellvertretende Generalstaatsanwältin Lisa O. Monaco teilte mit:

“Heute hat das Justizministerium der Kryptokriminalität einen schweren Schlag versetzt. Über Nacht arbeitete die Abteilung international mit wichtigen Partnern zusammen, um Bitzlato zu stoppen und ihren Gründer zu verhaften.”

Parallel zur Verhaftung des Gründers ergriffen die französischen Strafverfolgungsbehörden und das Financial Crimes Enforcement Network des US-Finanzministeriums weitere Maßnahmen. Sie schlossen in Zusammenarbeit mit Europol und Partnern in Spanien, Portugal und Zypern die digitale Infrastruktur von Bitzlato und beschlagnahmten Vermögenswerte. Die Website von Bitzlato zeigt, dass sie von den französischen Behörden beschlagnahmt wurde.

Es unterstützten weitere Institutionen bei der Aufklärungsarbeit, darunter das National Cryptocurrency Enforcement Team, die Nationale Cyberspace Command, die Zoll- und Grenzschutzbehörde, die Transportation Safety Administration und das New York City Police Department. Auch die niederländischen und belgischen Behörden waren beteiligt.

Bitzlato-Nutzer reagieren bestürzt

Wenige Minuten nach der Ankündigung des Justizministeriums beschwerten sich Nutzer in einer russischsprachigen Telegram-Gruppe über die Schließung der Börse und das Vorgehen der US-Behörden. Ein Nutzer postete wie folgt:

“Sie haben erst Hydra geschlossen, nun Bitzlato. Die USA engen Russland von allen Seiten ein.”

Ein anderer Benutzer kommentierte:

“Ist das überhaupt legal? Was haben die gewöhnlichen Nutzer damit zu tun, dass der Besitzer dort Geldwäsche betreibt? Beschlagnahmen die USA auch einfach deren Geld oder was?”

Der weitere Verlauf des Prozesses bleibt abzuwarten.

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Hannes Demske
Hannes Demske ist studierter Betriebswirt, Börseninvestor und Unternehmer. Seit 2017 investiert er aktiv in Aktien und Kryptowährungen. 2020 gründete er seine eigene Investmentfirma und seinen Börseninformationsdienst, über den er Recherche, Analyse und journalistische Tätigkeiten rund um das Kapitalmarktgeschehen und zwei Börsenbriefe anbietet. Viel Spaß beim Lesen und Lernen.
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