Das Crypto Valley gilt als eine der „kryptofreundlichsten“ Regionen der Welt. Doch was tut sich konkret innerhalb des Blockchain Ökosystems? Das „Crypto Valley Roundup“ soll Einblick gewähren und beleuchtet ausgesuchte Ereignisse im Zweimonatstakt.
Durch die Ansiedlung der ersten Blockchain Unternehmen ab dem Jahr 2013 im Raum Zug wurde in Anlehnung an das „Silicon Valley“ schon bald der Begriff „Crypto Valley“ geboren. Die Schweiz konnte dank Politik und Regulation bereits früh die nötige Rechtssicherheit für ein blühendes Ökosystem rund um Blockchain und Kryptowährungen schaffen.
Der Regulator, welcher die nötige Rechtssicherheit für eine Branche vorgibt, ist bereits seit 2015 aktiv. Das ist international gesehen sehr früh für den Blockchain-Bereich. Nicht zuletzt dessen erfreute sich der Raum über neue Firmenansiedlungen und stetige Weiterentwicklung. Mittlerweile ist das Ökosystem in verschiedene Branchen vorangeschritten und auch geografisch ist das Crypto Valley weit über den Raum Zug angewachsen. Höchste Zeit also, einen genaueren Blick in das Geschehen zu werfen.
Keine Banklizenz für Bitcoin Suisse
Schon im Juli 2019 reichte Crypto Valley Urgestein Bitcoin Suisse bei der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) ein Gesuch für die Schweizer Banklizenz ein. So könnte ihr Angebot weiter ausgebaut und ihre Position als Krypto-Finanzdienstleister gestärkt werden. Doch die FINMA äußerte Bedenken bezüglich ihres Geldwäscherei-Abwehrdispositivs.
Als Reaktion hat sich der Bitcoin Suisse Verwaltungsrat dazu entschieden, den Antrag vorerst zurückzuziehen. Eine erneute Gesuchstellung behalten sie sich jedoch vor. Das Unternehmen hätte bereits die entsprechenden Projekte für die Verbesserung des Geldwäscherei-Abwehrdispositivs eingeleitet. Diese bräuchten laut eigenen Aussagen jedoch länger als erwartet.
Schweizer Privatbanken betreten die Branche
In den letzten Wochen haben gleich zwei Privatbanken ihr Krypto-Angebot ausgebaut. Neben dem Handel mit Krypto-Assets und Verwahrungsdiensten bietet Maerki Baumann nun auch Anlageberatung für digitale Vermögenswerte an. Scheinbar mehren sich die Fragen rund um Kryptowährungen, ein Trend der im letzten Jahr bei traditionellen Anlegern zunahm. Der Beratungsprozess lehnt sich dabei an allen relevanten Bestimmungen des Schweizer Finanzdienstleistungsgesetzes (FIDLEG) sowie der Finanzmarktrichtlinie der Europäischen Union (MiFID) an.
Die Neue Privatbank (NPB) hingegen ist eher neu in der Krypto-Welt. Letzten Monat kündigte die Zürcher Privatbank an, dass sie die umfassenden Krypto-Finanzdienstleistungen der InCore Bank implementieren werden. Die NPB sah dabei ein zunehmendes Interesse an digitalen Vermögenswerten bei privaten und institutionellen Kunden. Laut CEO Markus Ruffner handelt es sich schließlich um ein vielversprechendes Diversifikations-Asset. In der Schweiz werden also vermehrt klassische Finanzdienstleistungen auf Kryptowährungen ausgeweitet.
Steuerzahlungen mit Bitcoin im Kanton Zug
Mitte Februar kündigte der Kanton Zug an, die Kryptowährungen Bitcoin (BTC) und Ether (ETH) für kantonale Steuerzahlungen zu akzeptieren. Dieser entscheidende Schritt wurde bereits vor einigen Monaten bekanntgegeben, doch nun wird er in die Praxis umgesetzt. Entscheiden sich Steuerzahler die Rechnungen mit Bitcoin oder Ether zu begleichen, können sie dies der Steuerverwaltung mitteilen. Sie erhalten anschließend einen QR-Code per E-Mail.
Es liegt nahe, dass dieses Gesetz in Zug angenommen wurde. Die ersten Blockchain-Unternehmen haben sich bereits 2013 in im innerschweizer Kanton niedergelassen. Seitdem wird die Gegend gerne als Herz des Crypto Valleys bezeichnet. Die Schweiz hat so eine einzigartige Umgebung geschaffen, in der Blockchain und Kryptowährungen schon früh blühen konnten.
Emittent für Krypto-ETPs erreicht eine Mrd. USD AuM
21Shares AG, ein Schweizer ETP-Emittent für Krypto-Assets, hat vor einem Monat offiziell die eine Milliarde US-Dollar Marke in Assets under Management (AuM) über seine diversifizierten 12 Krypto-ETPs erreicht. In etwas mehr als zwei Jahren hat das Unternehmen einen 200-fachen Anstieg ihrer Vermögenswerte erlebt und ist der ausgewählten Elite der ETF/ETP-Emittenten mit einem verwalteten Vermögen von über eine Milliarde US-Dollar beigetreten.
Wesentlich dazu beigetragen hat der parabolische Lauf einiger Kryptowährungen. Bitcoin ist beispielsweise von 5.000 auf 60.000 US-Dollar angestiegen – in einem einzigen Jahr. Der außergewöhnliche Preisanstieg hat weltweit die Nachfrage von institutionellen Anlegern in dieser alternativen Assetklasse weiter angetrieben. So konnten sich auch Finanzinstrumente wie ETFs und ETPs, die für traditionelle Investoren leichte Diversifikation ermöglichen, an neuer Nachfrage erfreuen.
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