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DAOs im Filmbusiness – Part 3: KinoDAO von Scorsese Producer Niels Juul’s

5 min
Aktualisiert von Alexandra Kons
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IN KÜRZE

  • Über Crowdfunding konnte man doch immer zumindest einen Indiefilm finanzieren. Und natürlich gibt es auch jetzt zahlreiche web3 Seiten, die mithilfe der Blockchaintechnologie Filme finanzieren wollen.
  • Camila Russo, Autorin von "The Infinite Machine", hat eine Krypto-Crowdfunding-Kampagne für die Verfilmung ihres Buches über die Entstehung von Ethereum gestartet.
  • KinoDAO wurde mit dem Ziel gegründet, dies zu ändern, indem Filmproduktionen mit Web3 Technologien und Protokollen zusammenbringt.
  • promo

BlockbusterDAO war also nicht das richtige zu Hause, um unseren Film zu produzieren. Also schauen wir uns doch mal nach den guten Möglichkeiten aus dem Web2 um – Crowdfunding. Über Crowdfunding konnte man doch immer zumindest einen Indiefilm finanzieren. Und natürlich gibt es auch jetzt zahlreiche Web3 Seiten, die, mithilfe der Blockchain-Technologie, Filme finanzieren wollen. Und meist mithilfe von NFTs.

Zuerst dachte ich an MOVIECOIN. MovieCoin bietet eine dezentralisierte Plattform zur Filmfinanzierung, die die Einstiegshürde für Fans senkt und Möglichkeiten für Regisseure und Produzenten bereitstellt, ihre Filme zu finanzieren. Kurz gesagt: Moviecoin.com dezentralisiert und demokratisiert die Welt der Filmfinanzierung und gibt Filmemachern und Konsumenten mehr Kontrolle. Und wenn Russel Crowe das für seinen Film “Prizefighter” macht, scheint da ja was dran zu sein. Doch ein Blick auf MovieCoin reicht, um festzustellen, dass diese Form des Crowdfundings nicht wirklich interessant für unseren John-Vitalik-Wick-Actionkracher ist:

MovieCoin verspricht also die DEMOKRATISIERUNG des Filmbuisness

So lesen wir bei MovieCoin: “Investoren brauchen nicht mehr $100.000+, um an der Filmfinanzierung teilzunehmen. Indem Sie mit $MOVIE investieren, senken Sie die Einstiegshürde für Investoren in die Filmindustrie um das 10.000-fache.”

Das ist natürlich soweit richtig, denn Investoren können schon NFTs erwerben, die 100 € oder weniger kosten. Dann gehört einem allerdings nur ca. 0.016 % des Films, wenn es sich um ein ca. 100.000.000 € Budget handelt. Und damit ich als Filmemacher auch mein Budget von 100.000.000 € zusammenbekomme, brauche ich also ca. 1.000.000 Investoren, die sich NFTS für 100 € zulegen. Was auch bedeutet, dass man 1.000.000 NFTs braucht. Die Herstellung so vieler NFTs kosten natürlich ebenfalls nicht unbedeutende Summen. Und man darf den Minting Prozess und so nicht vergessen. Also wird unser Budget weiter steigen.

Um also einen größeren Film wie den unseren herzustellen, scheint eine Finanzierung mit MovieCoin nicht zu funktionieren. Tatsache ist jedoch, dass es einige Beispiele gibt, wo Filme mithilfe der Blockchain-Technologie finanziert wurden. Schauen wir uns doch einmal an, wie andere Produzenten an die Sache herangehen.

Niels Juul, der Produzent von “Irishman”, Martin Scorseses Netflix Gangsterepos, hat ebenfalls eine DAO – KinoDao – (zusammen mit NFT Studios) gegründet, nachdem er von der SEC (Securities and Exchange Commission) einen Brief bekommen hat. Denn NFTs für Filme sind laut der SEC Commodities und dürfen somit nicht einfach verkauft werden.

Das wirft natürlich ein ganz neues Licht auf die Situation.

NFTs dürfen also nicht einfach so zur Herstellung eines Films verkauft werden. Interessant.

Nach der Beauftragung einer Anwaltskanzlei kam NFTStudios zu dem Schluss, dass die beste Option die Gründung einer DAO wäre, einer dezentralen, autonomen Organisation, die Governance-Token (in diesem Fall sind die Token NFTs) verwendet, um kollektive Entscheidungen zu treffen.

KinoDAO ist nun also eine Filmproduktionsfirma, die von NFT Studios ins Leben gerufen wurde und die Struktur einer “dezentralen autonomen Organisation” oder “DAO” gegründet. Der Zugang zur DAO erfordert den Besitz von NFTs (nicht-fungible Token), die von der DAO ausgegeben werden, wobei das Stimmrecht durch die Zuteilung des DAO’s nativen Governance Token, $KINO.

Das klingt jetzt schon mal interessant, allerdings handelt es sich auch hier eher um die Finanzierung eines Indipendent Films mit Midbudget. So steht im Whitepaper:

“In den letzten Jahren ist das unabhängige konventionelle Filmschaffen und seine Finanzierung sowohl langsam als auch mühsam geworden, da viele Produktionen vom geistigen Eigentum und der Drehbuchentwicklung bis zum Kinostart fast ein Jahrzehnt benötigen. Viele hochkarätige Projekte scheitern aus verschiedenen Gründen, vor allem aber wegen einer veralteten und langwierigen Prozess, Projekte auf den Markt zu bringen.”

KinoDAO wurde mit dem Ziel gegründet, dies zu ändern, indem Filmproduktionen mit Web3 Technologien und Protokollen zusammenbringt. Das Ziel von KinoDAO ist es nicht, die Filmindustrie zu bekämpfen, sondern das bestehende Paradigma weiterzuentwickeln:

“Senkung der Produktionskosten, Verkürzung der Drehzeiten, Verringerung der Franchise-Müdigkeit durch vielfältige Inhalte, und einer dezentralisierten Gemeinschaft die Möglichkeit geben, eine aktive Rolle bei der Gestaltung der Filme zu übernehmen, die sie sehen möchte, und unabhängige Filmemacher zu befähigen.”

Juul erzählt in einem Interview: “Ich kenne so viele großartige Drehbücher, die da draußen liegen und nicht für 10, 15, 20 Millionen Dollar verfilmt werden, weil die Studios sich auf Marvel-Sachen und Franchise-Sachen konzentrieren.”

Und genau das wollen wir eigentlich herstellen: ein Franchise. Wir träumen doch von Sequels, Action, Blockbuster, dicker Premiere.

Doch nicht nur bei Blockbuster-Filmen stößt man zurzeit auf Probleme. Während des Cannes-Film-Festivals sind viele Filmemacher, die sich film3 verschrieben haben, zusammengekommen. So hat Phil McKenzie, Co-Founder FF3 in einem Interview gesagt:

“Wir haben alle sehr viel gelernt. Die Leute mochten das Konzept, die Plattform und die Vision wirklich, aber die Benutzerfreundlichkeit und die Zugänglichkeit sowie einige unserer Marketingmaßnahmen und Schwerpunkte müssen wir wirklich ändern.”

Denn leider wurde es wesentlich schwerer und unerwarteter auf diese Art eine Filmfinanzierung zu stemmen.

CALLADITA – Short Film Teaser from Miguel Faus on Vimeo.

Regisseur Miguel Faus, der eine NFT-Crowdfunding-Kampagne für die Verfilmung seines Kurzfilms “Calladita” gestartet hat, stimmt dem zu. Er sagte:

“Derzeit ist es schwierig, jemanden, der noch nie Kryptowährungen besessen hat, dazu zu bringen, seine erste NFT zu kaufen.”

Dann gibt es noch Decentralized Pictures. Gegründet von dem Produzenten Roman Coppola und Mitgliedern von Francis Ford Coppolas Produktionsfirma American Zoetrope hat der DAO bereits einen Zuschuss von 300.000 US-Dollar von dem Regisseur Steven Soderbergh erhalten. Der Mitbegründer von Decentralized Pictures, Mike Musante, beschrieb das Projekt als “immergrünen, sich selbst erhaltenden Filmfonds” und erklärte, dass allerdings auch die gewonnenen Daten von Interesse sind.

Diese könnten aus dem Abstimmungsprozess der DAO gewonnenen werden und so die Entwicklung zukünftiger Filme beeinflussen. “Wir glauben, dass wir große Mengen an Meinungsdaten erhalten können, die wir dann analysieren können und die uns helfen, Entscheidungen darüber zu treffen, welche Projekte wir finanzieren“, sagte er in einem Interview.

Camila Russo, Autorin von “The Infinite Machine”, hat eine Krypto-Crowdfunding-Kampagne für die Verfilmung ihres Buches über die Entstehung von Ethereum gestartet

Passenderweise wurde die Finanzierung auf Ethereum durchgeführt, wobei NFTs den Besitzern die Möglichkeit boten, das Filmset zu besuchen, im Film mitzuspielen und Einladungen zur Filmpremiere zu erhalten. Seitdem hat sich die Scott Free Productions des “Alien”-Regisseurs Ridley Scott verpflichtet, das Projekt zu produzieren. Was so viel bedeutet wie – Scott Free muss andere Finanzierungswege finden, um dieses Projekt stemmen zu können.

Quelle: It Is Spoken That The 73st Cannes Film Festival Will Be Canceled In June – Somag News

Nach diesem kurzen Ausblick von der Französischen Riviera sinkt meine Hoffnung, dass man einen wahren Blockbuster über Web3 finanzieren kann.

Doch Moment mal…

Hat Vitalik nicht auch “Stoner Cats” synchronisiert? Eine Animationssendung, die komplett im Web3 entstanden und finanziert wurde. Sollten wir vielleicht mal darüber nachdenken, einen Animationsfilm zu machen? Mit dieser Idee begebe ich mich auf die Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten für Animationsfilme und dabei bin ich auf etwas sehr Spannendes gestoßen: Gamifying the movie buisness.

Und wie das gehen könnte, zeige ich im nächsten Artikel auf. Part 4. Gamifying the movie buisness.

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Marc Schaumburg
Marc Schaumburg ist seit Jahren leidenschaftlicher TV-Manager und seit 2017 Blockchain-Enthusiast. Er glaubt, dass Blockchain in naher Zukunft die gesamte Bewegtbildbranche grundlegend verändern wird. Er hat einen starken Fokus auf die Integration von Blockchain-Anwendungen im Unterhaltungssektor, kryptobasiertes Fundraising für unabhängige Produktionen und grüne Blockchain-Projekte. Die Blockchain-Technologie ist die disruptive Kraft, die das Filmgeschäft (und alle anderen Branchen)...
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