Krypto-Winter oder zweiter DeFi-Sommer?
Spencer Noon, Chef von dtc.capital, beschwört auf Twitter einen zweiten Bull Run für DeFi, der die Zuwächse, welche wir im Sommer gesehen haben, nochmals in den Schatten stellen soll.Historisch gesehen performten Krypto-Assets in den Wintermonaten eher schwach. Viele schreiben dies dem chinesischen Neujahrseffekt zu. Nach dieser Vermutung lösen viele HODLer ihre Positionen auf, um Geschenke für Weihnachten oder eben das chinesische Neujahr zu kaufen, wodurch der Markt mit Bitcoins geflutet wird. Da Krypto-Assets stark miteinander korrelieren, stürzen Altcoins meist noch stärker ab. Dass sich dies in diesem Jahr wiederholen wird, ist jedoch keinesfalls garantiert, zumal es sich bei dem Neujahrseffekt lediglich um eine umstrittene Vermutung handelt. Dazu kommt, dass sich in diesem Jahr einiges verändert hat. Im Mai durchlief Bitcoin sein drittes Halbierungsereignis. Der von vielen vorausgesagte Bull Run war jedoch weit verhaltener, als das bei den vergangenen zwei Halvings der Fall war. Bitcoin hat damit auch im nächsten Jahr noch viel Luft nach oben. Weiterhin sahen wir in diesem Jahr den Einfluss durch institutionelle Investoren und natürlich den DeFi-Sektor. Letzterer könnte auch als Auffangbecken dienen, falls es tatsächlich zu einem Kursrutsch kommen könnte. In diesem Fall ist zu erwarten, dass viele Anleger sich in Stablecoins flüchten und diese auf DeFi-Plattformen anlegen werden. Ein weiterer Faktor ist die kommende US-Präsidentschaftswahl, wie Spencer Noon anmerkt:Despite a month that saw most tokens fall 50% or more, #DeFi is *still* at ATHs with its most important indicators:
— Spencer Noon (@spencernoon) October 22, 2020
– TVL: $12.41B
– ERC20 Stablecoins: $14B
Don't listen to the degens who burned out. Phase 2 of this #DeFi bull market will make this summer look like nothing.
Der wahrscheinliche Wendepunkt für die zweite DeFi-Bullenphase wird die Wahl sein, wo es verschiedene Ausgänge gibt, die sich vorteilhaft auf riskante Assets auswirken würden. Bis dahin bleiben [Yield] Farmer auf BTC sitzen, da dies wenig Aufwand benötigt und praktisch eine Stablecoin ist, verglichen mit dem, was sie im Sommer tradeten.
Ethereum 2.0 Staking verzögert sich
Eine zusätzliche Unbekannte, welche sich in diesem Jahr aufgetan hat, war der erwartete Start von Ethereum 2.0. Der Start des Stakings könnte viele ETH sofort aus dem Umlauf nehmen und somit einen enormen Preisdruck nach oben schaffen. Sollte es jedoch Probleme mit dem ETH2 Mainnet geben, so könnte dies Ethereum in eine nie dagewesene Krise stürzen. Die derzeitigen TVL-Höhenflüge können sich größtenteils auf das Wiedererstarken von Ethereum zurückführen lassen, da ein sehr großer Teil der angelegten Assets ETH sind. Die zukünftigen Kurse von ETH werden daher einen großen Einfluss darauf haben, wo für das TVL die Reise hingeht. Während Ben Edgington vor Kurzem noch ankündigte, dass der Staking Contract schon in wenigen Tagen live gehen könnte, zeigte sich Danny Ryan, Forscher bei der Ethereum Foundation, etwas weniger optimistisch. Bei seinem Auftritt in dem Unbanked Podcast schätzte er den Start des Staking Contracts auf Mitte November. Glaubt man Edgington, so dauert es von diesem Zeitpunkt an noch etwa sechs Wochen bis die Beacon Chain letztendlich startet. Es ist daher weiterhin fraglich, ob Ethereum diesen wichtigen Meilenstein noch in diesem Jahr erreicht, oder ob wir uns noch bis Anfang 2021 gedulden müssen.Marktbericht
DeFiPulse berichtet derzeit ein Total Value Locked (TVL) von 12,43 Mrd. USD (+1,3 %). Der DeFiPulse Index steht bei 82,35 (+0,8 %). Die größten DeFi-Plattformen sind derzeit Uniswap (2,66 Mrd., +3,0 %), Maker DAO (2,13 Mrd., +0,2 %), Aave (1,14 Mrd., +1,6 %), Compound (1,09 Mrd., +3,7 %) und Harvest Finance (1,03 Mrd., -0,2 %). Laut Messari haben DeFi Tokens im gewichteten Schnitt -0,8 % verloren. Die größten Gewinner waren yAxis (+19,6 %) und Hegic (+12,8 %). Die größten Verlierer waren IDEX (-8,8 %) und Aave (-7,0 %). Stand: 25. Oktober 2020, 0:03 Uhr.Haftungsausschluss
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