Dass wir mitten im Bärenmarkt stehen, ist nun auch im hintersten Tal angekommen. Wie du trotz der schlechten Marktlage mit DeFi und Stablecoins gute Zinsen einfährst, erfährst du hier.
Einige Investoren mussten in den letzten Wochen Lehrgeld bezahlen. Es klang alles so schön: 20 % Zinsen auf einen Stablecoin im DeFi-Markt – das versprach Terra Luna. Inmitten eines Bärenmarktes! Wenige Wochen dauerte es nur, bis dieser Traum platzen musste.
Gerade DeFi kann jedoch im Bärenmarkt eine gute Chance sein, sein Vermögen zu vermehren. Dabei musst du beachten, dass nicht alle Stablecoin und Token-Paare, eine gute Risk-Reward-Ratio haben. Risk-Reward bezeichnet den Gewinn, welchen du potenziell mit einem investierten US-Dollar machen könntest. Wir haben uns für dich auf die Suche gemacht!
DeFi – Zinsen durch Lending, Borrowing und Co.
Im DeFi-Bereich soll all das möglich sein, was auch im normalen Bankengeschäft möglich ist. Natürlich ganz ohne den Intermediär, der Bank. Alles dezentral. Das Protokoll legt die Spielregeln auf den zahlreichen Internet-Plattformen fest – organisiert wird das Ganze von Smart Contracts. Nutzer können so beispielsweise deren Geld verleihen, sich Geld ausleihen, Yield Farming oder Liquidity Mining betreiben.
Du hast sicher schon einmal von Aave gehört, spezialisierte Plattform für Kryptoleihgeschäfte.
Auf Aave kannst du dir verschiedenste Kryptos ausleihen, zahlst dafür aber Zinsen. Wenn du dir denkst, das läuft wie bei einer Bank, dann müssen wir dich leider enttäuschen. Damit Nutzer Kryptos erhalten, müssen diese Krypto als Sicherheit hinterlegen. Je nach Token kann diese Sicherheit höher sein als der auszuleihende Betrag. Da der Ausleihzins wesentlich höher ist als der Verleihzins, kommt auch keiner auf die Idee, das System auszuhebeln.
Da die Zinsen für solche Geschäfte zu niedrig ist, wollen wir dich damit nicht weiter belasten. Es spricht einfach nichts dafür, sein Geld für 2 % pro Jahr arbeiten zu lassen. Eine lukrative Ausnahme stellen wir dir weiter unten bei den Beispielen trotzdem vor.
Interessanter wird es in der Kategorie Yield Farming bzw. dessen Unterkategorie Liquidity Mining. Yield Farming bedeutet, dass du beim Benutzen einer Plattform zusätzlich zu den Zinsen noch Plattform-Token bekommst. Bekanntester Vertreter: Compound.
Zwar ist der prozentuale Zins in Compound-Token gerade wirklich niedrig, einige Nutzer konnten am Anfang aber wirklich guten Gewinn damit erzielen – vor allem, weil der Token andauernd gestiegen ist.
…. und jetzt?
Das Herzstück von DeFi ist mittlerweile Liquidität in einem Pool bereitzustellen. So wie du bei einer Bank US-Dollar gegen Euro tauschen kannst, ermöglichen Smart Contracts z.B. einen Ethereum/USDC-Pool. Das heißt Nutzer tauschen einfach Ethereum gegen USDC in diesem Pool. Diese als Liquidity Pools (LP’s) bezeichneten Smart Contracts können aus zwei oder mehreren Token bestehen. Dafür stellen Nutzer in zuvor ETH und USDC dem Pool als Liquidität zur Verfügung.
Diese Nutzer schneiden dann zu einem Prozentsatz von meist 0,3 % an den Transaktionsgebühren von anderen ab. Beispiel:
- LP ETH/USDC beinhaltet 1 Million US-Dollar an ETH und USDC insgesamt
- A tauscht 1 ETH im Wert von 2.000 US-Dollar gegen USDC
- Der Tausch beinhaltet eine Transaktionsgebühr von 0,3 Prozent
- Der Smart Contract zieht 2.000 x 0,3 Prozent, also 6 US-Dollar ab und verteilt diese entsprechend an die Nutzer des 1 Million US-Dollar LP’s
- Nutzer erzielend damit einen jährlichen Zins (APY), dieser hängt vom Transaktionsvolumen ab
Tauschen Nutzer am Tag mehrere Millionen wird das ganze natürlich auch für die die ETH und USDC zur Verfügung stellen interessant. Meistens stellt ein Teil des APY’s die Transaktionsgebühren dar, ein weiterer den APY in Plattform-Token. Wird bei einem Pool ein APY von 40 % versprochen, musst du dich informieren, ob ein Teil in z.B. Sushiswap-Token bezahlt wird. Dieser Teil stammt dann nicht von den Transaktionsgebühren.
Das funktioniert im Bärenmarkt mit Stablecoins?
Wäre Liquidity Mining ganz so einfach, würde es jeder machen. Es gibt einige Risiken, die damit verbunden sind. Die größte Gefahr geht von Impermanent Loss (IL) aus. IL ist der Verlust, den du durch Liquidity Providing erleidest, verglichen mit dem bloßen Halten der Token in deinem Wallet. Hört sich kompliziert an? Absolut nicht! Ein Beispiel:
- Du hast 1 ETH und 2.000 USDC. 1 ETH entspricht genau 2.000 USDC. Nach einem Jahr steigt der Wert von ETH auf 4.000 USDC. Nun hast du 4.000 plus 2.000, also 6.000 USDC.
- Vergleich: Du legst die 1 ETH und 2.000 USDC in einen Liquidity Pool. Angenommen im LP sind nur deine Token, also genau 50 Prozent ETH zu 50 Prozent USDC. 1 ETH entspricht genau 2.000 USDC. Der Wert von ETH würde wie oben kontinuierlich auf 4.000 USDC ansteigen. Da Nutzer vermehrt USDC gegen ETH tauschen, wird das Verhältnis an ETH/USDC im Pool geändert. Andere Nutzer kaufen vermehrt ETH, bedeutet weniger ETH in dem Pool.
Angenommen du hast nach einem Jahr nur noch 0,5 ETH und 2800 USDC. Insgesamt hättest du also 3.000 USDC (0,5 ETH) plus 2800 USDC, also 5.800 USDC. Im Vergleich zu den 6.000 USDC sind dies 200 USDC “Verlust”.
Wie kannst du diesem Verlust entgehen?
Korrelation spielt die wichtigste Rolle
Dreh- und Angelpunkt ist immer die höhere Nachfrage nach einem der beiden Token. Denn damit verschiebt sich das Verhältnis im Pool und es kommt zu IL. Deshalb solltest du nach zwei Token suchen, die eine ähnliche Preisentwicklung haben. Die Korrelationen kannst du dir hier nachforschen.
Je näher diese an 1 liegt, desto näher befindet sich die Preisentwicklung. Du kannst dir aber auch auf Baller deinen IL berechnen.
Wie du siehst, ist DAS wichtigste Kriterium Token zu finden, die sich ähnlich entwickeln. Inkludiert ein Paar einen Stablecoin wirkt eine Entwicklung von 400 % nur noch mit 25 % IL auf deine Position. Die Simulation eines Bärenmarktes wirkt sich noch geringer auf deine Position aus.
Liquidity Pools – DeFi leicht gemacht
Nachdem du nun zu IL Bescheid weißt, bist du bereit über den zweiten wichtigen Faktor zu erfahren. Investiere immer nur in Token, in die du glaubst. Es macht schlichtweg keinen Sinn ETH/USDC bereitzustellen, wenn du glaubst ETH wird untergehen. Ob du jetzt an Wert in dem Liquiditäts-Pool verlierst oder durch Halten spielt keine Rolle. Du verlierst Geld, Punkt.
Ebenso verhält es sich beim Liquidity Mining, wenn du einen Teil vom APY in Plattform-Token bekommst. Dies zeigen wir dir gleich an unserem ersten Tipp:
1. USDC/wNEAR auf Ref Finance mit 20,4 % APY
Zunächst sei gesagt, dass wir an den Token NEAR glauben. Von den 20,36 % APY werden 10 % in REF Token ausbezahlt. Ref Finance ist die größte DeFi-Plattform auf Near. Auch in diese Plattform glauben wir. Deshalb macht es Sinn, den APY von rund 20 % in gemischter Form zu akzeptieren. Sollte der Wert von NEAR oder Ref zwischenzeitlich sinken, bleiben wir ruhig und warten ab. HODL.
2) USDC/AVAX auf TraderJoe mit 39,3 Prozent APY
Ebenso wie wir an NEAR glauben, glauben wir auch an Avalanche (AVAX). Vorteil: TraderJoe zahlt das ganze APY durch Transaktionsgebühren aus. Das heißt, du musst nur in den Avalanche-Token glauben.
3) Fantom auf Aave verleihen mit 12,23 % APY
Noch besser: In diesem Fall musst du nur an Fantom glauben, da die Zinsen in Fantom bezahlt wird. Hierbei handelt es sich um Lending, also Ausleihen.
Diese 3 Tipps stehen exemplarisch für eine weite Palette an Auswahlmöglichkeiten. Jetzt wo du weißt, worauf du achten solltest, stehen dir die Hände frei während dem Bärenmarkt ein wenig Geld zu verdienen.
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