Ein “Ethereum-Wal” (Besitzer großer Mengen ETH) entfernte 84.131,76 ETH aus dem DeFi-Protokoll von Curve Finance, weshalb der stETH Kurs auf 0,9671 ETH fiel. Bei einer Fortsetzung der Entkopplung könnten zahlreiche DeFi-Investoren liquidiert werden und ein Dominoeffekt wie bei dem Celsius-Crash folgen.
Der Ethereum-Wal transferierte seine stETH von Curve an die Adresse 0xf44Ac73b957B28207504Ee2fd5d51eCbfeF7d8fF. Auf dieser Adresse befinden sich nun etwas mehr als 85.000 ETH (umgerechnet rund 100 Millionen US-Dollar (!)).
Entkopplung gefährdet DeFi-Kreditnehmer
Wie Daten von Dune Analytics zeigen, crashte der stETH Preis kurz nach der Abhebung des Wales auf 0,9671 Ethereum, erholte sich dann aber wieder auf 0,9790 ETH. Eigentlich sollte die in dem DeFi-Protokoll gestakten stETH im 1:1 Verhältnis gegen ETH eintauschbar sein. Allerdings hängt der Wechselkurs auch von dem Angebot und der Nachfrage der Trader ab.
Die Entkopplung des stETH und ETH Preises könnte Nutzer betreffen, die planen, nach dem Ethereum-Shanghai–Upgrade ihre stETH von derBlockchain abzuheben.
Darüber hinaus verursacht die Entkopplung möglicherweise Probleme für DeFi-Nutzer, die Ethereum als Kollateral in DeFi-Produkten verwenden. Fällt der stETH Kurs nämlich unter einen gewissen Schwellenwert, dann liquidieren die DeFi-Protokolle die Positionen der Trader, d.h. die Trader verlieren die in den Protokollen hinterlegten Sicherheiten.
Die Geschichte von stETH und der Celsius Crash
Vor dem Merge, bei dem der Konsensmechanismus der Blockchain von Proof-of-Work auf Proof-of-Stake wechselte, konnten Ethereum-Nutzer 32 ETH auf der Beacon Chain hinterlegen. In diesem Fall hatten die Nutzer die Möglichkeit zu Validatoren auserkoren zu werden und sogenannte “Staking Rewards” (Staking Prämien) zu verdienen.
Allerdings konnten auch kleinere Investoren einen Teil dieser Prämien verdienen, indem sie ihre ETH in Pools wie dem Rocket Pool oder Lido stakten. Als Belohnungen bot ihnen der Staking Pool stETH an. Dabei handelt es sich im Wesentlichen eine Art Schuldschein, den die Staker im 1:1 Verhältnis gegen ETH eintauschen können, sobald das Shanghai Upgrade ETH-Abhebungen ermöglicht.
Nachdem die Krypto-Kreditplattform Celsius Mitte des Jahres die Ethereum-Einlagen seiner Kunden für den Liquitiy Pool von Lido verwendet hatte, verschärften sich die Liquiditätsschwierigkeiten des Unternehmens. Celsius nutze die stETH als Sicherheit, um sich Gelder auf dem DeFi-Lending-Protokoll Aave zu leihen.
Einige Ethereum-Nutzer waren besorgt, dass sich die Abhebung der ETH nach dem Merge noch für längere Zeit hinauszögern könnten. Viele Lido-Nutzer zogen deshalb ihre ETH von Lido ab, weshalb Lido nicht über genügend Liquidität verfügte, um die Abhebungsanfragen von Celsius im Verhältnis 1:1 zu erfüllen. Daraufhin stoppte Celsius die Abhebungen der Kundengelder auf seiner eigenen Plattform. Dies führte zu einer Kettenreaktion im Krypto-Ökosystem. Die Insolvenz von Celsius löste eine der größten diesjährigen Abverkaufswellen auf dem Krypto-Markt aus.
Wann können Staker ihre Ethereum abheben?
Die Ethereum-Entwickler lancierten die Beacon Chain bereits im Jahr 2022, um potenziellen Stakern genügend Zeit zu geben, ihre ETH zu sperren und damit Validatoren zu werden. Seit dem Merge sichern diese Validatoren das dezentrale Netzwerk ab. Laut der Ethereum Foundation befinden sich derzeit über 15 Millionen ETH im Staking der Beacon Chain. Außerdem beträgt die Zahl der Validatoren fast eine halbe Million.
Die Ethereum-Entwickler arbeiten derzeit an der Entwicklung des Shangdong-Testnet. Das Testnet wird es den Stakern ermöglichen, die Abhebungen ihrer ETH vor dem Shanghai Hard-Fork zu testen.
Du willst mit Gleichgesinnten über aktuelle Nachrichten und Entwicklungen sprechen? Dann tritt hier unserer Telegram-Gruppe bei.
Haftungsausschluss
In Übereinstimmung mit den Richtlinien des Trust Project verpflichtet sich BeInCrypto zu einer unvoreingenommenen, transparenten Berichterstattung. Dieser Artikel zielt darauf ab, genaue und aktuelle Informationen zu liefern. Den Lesern wird jedoch empfohlen, die Fakten unabhängig zu überprüfen und einen Fachmann zu konsultieren, bevor sie auf der Grundlage dieses Inhalts Entscheidungen treffen.