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Exklusivinterview: Andreas Antonopoulos über die Bitcoin-Halbierung und die Weltwirtschaft

3 min
Aktualisiert von Tobias W. Kaiser
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IN KÜRZE

  • Andreas Antonopoulos gab uns ein exklusives Interview.
  • Seiner Meinung nach ist die Benutzerfreundlichkeit von Wallets derzeit eine große Hürde.
  • In Mining-Kapitulationen nach dem Halvening sieht er kein Problem.
  • promo

BeInCrypto konnte sich kürzlich mit dem Technologieunternehmer Andreas Antonopoulos treffen, um über die Welt von Bitcoin, Kryptowährungen und mehr zu diskutieren. Dieses Live-Interview wollen Sie nicht verpassen.
Andreas Antonopoulos ist seit 2012 im Krypto-Sektor unterwegs. Seitdem ist er einer der entschiedensten Befürworter von Bitcoin. Er ist weiterhin der Autor des Buchs “Mastering Bitcoin: Programming the Open Blockchain”, welches seit seinem Erscheinen im Jahr 2016 hoch gelobt wird. In einem Live-Interview sprach er mit uns über den derzeitigen Stand der Krypto-Industrie und viele weitere interessante Themen.

Bitcoin wird nationale Währungen wahrscheinlich nicht ersetzen

Viele in der Welt der Kryptowährungen glauben, dass Bitcoin eines Tages nationale Fiatwährungen komplett ersetzen wird. Laut Antonopoulos ist dies ein Fehlschluss. Bitcoin und andere Kryptowährungen geben uns jedoch eine Wahlmöglichkeit.
Die Zeit der monopolistischen Währungssysteme, wo man in ein System hineingeboren wird und diese Währung die einzige ist, die man benutzen kann […], starb am 3. Januar 2009 mit der Einführung von Bitcoin. Wir sprechen jetzt über die Welt der Wahlmöglichkeiten.
Antonopoulos sagt, dass Währungen nun dem Internet ähneln. Sie können sich aussuchen, welche Angebote Sie nutzen wollen. Antonopoulos betont auch, dass wir uns noch in einer frühen Entwicklung befinden. Seiner Meinung nach sind Benutzerschnittstellen heutzutage eine der größten Hürden. Die Lernkurve ist momentan noch zu schwierig. Wallets sollten im selben Licht wie Webbrowser betrachtet werden. Mit anderen Worten: sie sind die Front-End Schnittstelle, die jeder zu sehen bekommt. Wallets haben Probleme, sich selbst über Wasser zu halten, da die meisten Leute erwarten, dass die Entwickler umsonst arbeiten. Das ist und bleibt ein großes Problem. Laut Antonopoulos sind Benutzer-Interfaces und Front-Ends die größte Hürde, welche einer Massenadoption von Kryptowährungen entgegensteht. Dieses Problem wird sich unweigerlich von selbst lösen, wenn die Konkurrenz zwischen den Kryptowährungen und Fiat zunimmt.

Selbst wenn 50% der Miner vom Netz gehen, ist Bitcoin immer noch sicher

Es gibt einige Sorgen, was passieren würde wenn Miner nach der Bitcoin-Halbierung plötzlich kapitulieren. Da das Bitcoin-Mining weniger profitabel sein wird und einige Miner dadurch das Handtuch werfen, kann das die Netzwerksicherheit von Bitcoin stark gefährden. Zumindest befürchten dies einige Analysten. Antonopoulos stimmt dem jedoch nicht zu. BeInCrypto gegenüber gab er an:
Selbst wenn 50% der Mininganlagen morgen früh abgeschaltet werden sollten, wären wir von der Hashrate her zurück auf dem Stand von 2018.
Seiner Meinung nach hätte Bitcoin auch dann immer noch eine absolut gesunde Netzwerksicherheit. Selbst wenn die Hälfte aller Miner pleite gehen würde, wäre ein Zusammenbruch des Netzwerks unrealistisch. Die interessantere Frage, auf die wir schauen sollten, sind laut Antonopoulos die Auswirkungen des Ölpreises auf das Bitcoin-Mining. Da sich der Preis derzeit auf einem historischen Tiefstand befindet, wird elektrischer Strom – und damit auch das Bitcoin-Mining günstiger. Die Mining-Technologie entwickelt sich derzeit langsamer denn je. Eine Mininganlage könnte zwei, drei, oder sogar vier Jahre lang rentabel bleiben. Laut Antonopoulos bedeutet dies, dass der Hauptfaktor im Mining nun der Strompreis ist, welcher zur Zeit günstiger wird. Als Resultat auf den Zusammenbruch des Ölpreises “könnten wir mehr Dezentralisierung im Mining sehen”.

COVID-19 soll uns den “größten Bailout der Weltgeschichte” schmackhaft machen

Antonopoulos hat sich mit seinen Worten nicht zurückgehalten, als wir ihn zur Geldpolitik und der Reaktion von Regierungen auf die andauernde Pandemie befragten. Er sagte:
Es ist im Grunde eine zukünftige Umverteilung zu Lasten der unteren Mittelschicht. Sie werden beraubt, um die reichsten multinationalen Konzerne zu bezahlen. Das ist widerwärtig. Meiner Meinung nach sollte es keine Bailouts geben.
Shareholder, so Antonopoulos, sollten ihr Investment verlieren, denn sie kannten die Risiken. Stattdessen werden sie auf Kosten des Steuerzahlers gerettet. Auf die Frage, was er tun würde, wenn er für die Geldpolitik verantwortlich wäre, sagte er scherzhaft: “Zurücktreten”. Letztlich sind es historische Momente wie diese, die Alternativen zu monopolistischen Fiatwährungen nötig machen. Da unser weltweites Finanzsystem auf dem US-Dollar fußt, bleiben Kryptowährungen nur eine Randerscheinung. Das gibt Banken leider die Macht, Konzernen Bailouts ohne weitere Verpflichtungen anzubieten.

Bitcoin nicht kaufen, sondern verdienen

Antonopoulos hat uns überrascht, als er knapp gesagt hat, dass man Bitcoin nicht kaufen soll. Man soll es verdienen.
Nicht kaufen, sondern verdienen. Wandeln Sie Ihre Arbeit, ihre Dienstleistungen und Produkte in etwas um, was sie für Bitcoin oder andere Kryptowährungen, anstatt nationaler Währungen eintauschen können.
Dieser Rat ergibt Sinn. Menschen, die ihr Geld in Kryptowährung verdienen, haben langfristig bessere Chancen. Noch wichtiger: Wenn sie Kryptowährungen verdienen, befinden Sie sich in einem alternativen Finanzsystem, welches von dem traditionellen System abgekoppelt ist. Genau das ist es, was der Kryptowährungsraum braucht, um heranzureifen und mit monopolistischen Fiatwährungen zu konkurrieren. Er braucht eine eigene interne Wirtschaft. In dem gesamten Interview zeigt Antonopoulos seine Leidenschaft für die Krypto-Industrie. Für ihn dreht sich alles darum, etwas aus dem Nichts aufzubauen. Sehen Sie sich also das vollständige Interview an. Sie werden es nicht bereuen.
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Lucian wuchs in den USA auf und schloss sein Studium mit einem BA in Wirtschaftsgeschichte ab. Als versierter freiberuflicher Journalist ist er darauf spezialisiert, über den Kryptowährungsraum und die digitale „4. industrielle Revolution“ zu schreiben, in der wir uns befinden.
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