Der internationale Währungsfonds ist eine über 70 Jahre alte politische Organisation, die sich für die Stabilität der Finanzsysteme in der Welt einsetzt. Der IWF äußerte sich in einem Blog-Post über die Adaption der Kryptowährungen. Kryptowährungen waren 2018 noch eine recht unbedeutende Assetklasse. Inzwischen beeinflusst der Bitcoin bzw. der BTC Kurs jedoch die Aktien- und Finanzmärkte und die internationale Politik.
Der IWF bezeichnete Bitcoin und Krypto deshalb als “integralen Bestandteil der digitalen Asset-Revolution”. Der IWF möchte außerdem neue Richtlinien für die Krypto-Adaption einführen.
Bitcoin und Tether beeinflussen die Aktienmärkte
Vor der Pandemie und der damit einhergehenden inflationären Politik bewegten sich der SP 500 (einer der größten US-amerikanischen Aktienindizes) und der Bitcoin Kurs noch völlige unabhängig voneinander. Doch dieser Trend änderte sich seit Anfang 2020.
Aufgrund der Pandemie, der zunehmenden Adaption und dem Einstieg institutioneller Investoren konnte sich die Krypto-Marktkapitalisierung seit 2020 mehr als verzwanzigfachen und Kryptowährungen in der Finanzwelt eine wichtige Rolle einnehme, so der IWF. Viele börsennotierte Unternehmen, wie z.B. Tesla oder Coinbase, haben inzwischen direkt oder indirekt mit Kryptowährungen zu tun. Die Analysten berechneten, dass es seit Beginn der Pandemie eine zunehmende Korrelation zwischen dem BTC Kurs und dem Kurs-Verlauf des SP 500 gibt. Steigt bzw. sinkt der BTC Kurs, dann steig bzw. sinkt auch der SP 500 tendenziell, und umgekehrt. Der IWF erklärte außerdem, dass Stablecoins wie Tether sogar Auswirkungen auf das Geschehen der Aktienmärkte haben.
Der IWF schrieb bezüglich der Korrelation, dass “die Bitcoin-Volatilität in der Pandemie etwa ein Sechstel der S&P 500 Volatilität verursachte”. Darüber hinaus konnte Bitcoin sogar die S&P 500 Renditen beeinflussen. Ein Bitcoin-Crash könnte laut dem IWF also sogar zu einem Aktienmarktcrash führen.
Umgekehrt stellte der IWF ähnliche Effekte fest:
“Die Auswirkungen in umgekehrter Richtung, d.h. vom S&P 500 auf Bitcoin, sind im Durchschnitt ähnlich groß, was darauf hindeutet, dass die Stimmung auf dem einen Markt in nicht unerheblichem Maße auf den anderen übertragen wird.”
IWF möchte Richtlinien für die Krypto-Adaption
Der IWF betrachtet diese Entwicklung jedoch auch sehr kritisch. Denn die Stabilität der Aktienmärkte hängt auch von der Stabilität des BTC Preises ab.
“Die zunehmenden und beträchtlichen gemeinsamen Bewegungen und Spillover-Effekte zwischen Krypto- und Aktienmärkten deuten auf eine wachsende Verflechtung zwischen den beiden Anlageklassen hin, die die Übertragung von Schocks ermöglicht, die die Finanzmärkte destabilisieren können.”
Der IWF erklärte, warum Kryptowährungen und Bitcoin inzwischen auch eine entscheidende Rolle in der internationalen Politik spielen:
“Unsere Analyse deutet darauf hin, dass Krypto-Vermögenswerte nicht mehr nur am Rande des Finanzsystems stehen. In Anbetracht ihrer relativ hohen Volatilität und ihrer Wertigkeit könnte ihre zunehmende Korrelation bald Risiken für die Finanzstabilität mit sich bringen, insbesondere in Ländern, in denen Kryptowährungen weit verbreitet sind.”
Auch die Stabilität der Länder, die BTC als Zahlungsmittel verwenden, wie z.B. El Salvador könnten laut dem IWF aufgrund des Zusammenspiels des Aktienmarktes und der Bitcoin-Volatilität gefährdet sein. Im Schlussteil des Blogposts schlug der IWF vor, internationale Richtlinien für die Krypto-Adaption zu etablieren, um Länder vor solchen möglichen negativen Auswirkungen zu schützen. Außerdem forderte der IWF die beteiligte Institutionen dazu auf, Informationen über Kryptowährungen zu sammeln und auszuwerten.
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