JPMorgan Analyst Kenneth Worthington prognostiziert einen signifikanten Abwärtstrend für die Coinbase (COIN) Aktie. Seinen Einschätzungen zufolge läge das Kursziel bei etwa 80 USD – ein Wertverlust von über 35 Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs von etwa 124 USD.
Sollte diese Einschätzung zutreffen, müsste dem Ganzen jedoch ein auslösendes Ereignis vorangehen. Könnten also turbulente Zeiten auf das Unternehmen zukommen?
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JPMorgan Analyst betrachtet Coinbase (COIN) Aufschwung kritisch
In einer aktuellen Einschätzung stufte Worthington die Coinbase Aktie von neutral auf untergewichtet herab. Diese Bewertung unterstreicht seine Skepsis gegenüber den unmittelbaren Auswirkungen der Bitcoin ETFs.
So verglich er die aktuellen Zuflüsse in die neuen Finanzprodukte mit denen, die 2004 in den Gold ETF flossen, nachdem dieser aufgelegt wurde. Dabei stellte eine erhebliche Diskrepanz fest:
“Obwohl erst etwa eine Woche seit dem Start vergangen ist, scheinen die anfänglichen Nettozuflüsse in Bitcoin ETFs weitaus geringer zu sein, als die Krypto Community in den Finanzmedien angepriesen hat. Außerdem sind sie auch geringer als die Zuflüsse in den Gold ETF in der ersten Woche nach Einführung im Jahr 2004. […] Unserer Meinung nach hat ein Großteil der Krypto Industrie die Messlatte für die Einführung von ETFs hoch angesetzt. Obwohl dies durchaus sinnvoll ist, denken wir, dass die Erwartungen einfach zu hoch und unrealistisch sind.”
Die Coinbase Aktie erlebte im vergangenen Jahr einen sprunghaften Anstieg. Dieser wurde größtenteils den optimistischen Prognosen im Zusammenhang mit der Einführung von Bitcoin Spot ETFs zugeschrieben. Allerdings wirft die jüngste Perspektive von Worthington nun einen Schatten des Zweifels auf die vorherigen Erwartungen.
Gleichzeitig verzeichnet der Bitcoin Kurs seit der ETF Genehmigung einen spürbaren Rückgang und fiel kürzlich unter die Marke von 39.000 US-Dollar. Nach Ansicht des JPMorgan Teams könnte dies zu einer nachlassenden Begeisterung für Kryptowährungs ETFs führen. Dies wiederum würde wahrscheinlich zu fallenden Krypto Kursen, geringeren Handelsvolumina und folglich zu weniger Einnahmequellen für Unternehmen, wie Coinbase, führen.
Auf Worthingtons Herabstufung reagierten 27 von FactSet beobachtete Analysten prompt, von denen 11 die rückläufige Prognose teilten. Weitere acht Analysten behielten eine bullische Einschätzung bei, während die restlichen acht eine “Hold”-Position vorschlagen.
Offensichtlich ist die Marktstimmung aktuell stark geteilt. Hinsichtlich der Coinbase Aktie äußerten die Analysten im Durchschnitt ein Kursziel von 126,67 USD, was erstaunlich nah am Schlusskurs des 23. Januars liegt.
Liquidierungen der letzten 24 Stunden übersteigen 300 Millionen USD
Diese neuen Einschätzungen gehen mit einer größeren Korrektur des gesamten Kryptomarktes einher. Der Bitcoin Kurs fiel in den letzten 24 Stunden auf unter 39.000 USD – ein Rückgang von über fünf Prozent. Auch Ethereum fiel um 7,5 Prozent und so sorgten die beiden Kryptowährungen für Liquidationen von über 326 Millionen USD.
Das aktuelle Marktszenario stellt eine komplexe Landschaft für Investor:innen und Marktteilnehmer:innen dar. Während Bitcoin ETFs als Vorbote positiver Impulse für die Kryptoindustrie angepriesen wurden, scheinen die mittelfristigen Auswirkungen dies noch nicht widerzuspiegeln.
Worthingtons Analyse konzentriert sich auf überhöhten Erwartungen und eine anschließende potenzielle Enttäuschung. Andererseits gilt es zu berücksichtigen, dass JPMorgan eine generell ablehnende Haltung gegenüber Bitcoin und Kryptowährungen im Allgemeinen vertritt.
JPMorgan CEO James Dimon fiel in der Vergangenheit wiederholt durch seine abfälligen Kommentare über Bitcoin auf. Erst kürzlich teilte der deutsche Krypto Influencer Hoss_Crypto ein Interview mit Dimon beim World Economic Forum, in dem dieser sein mangelhaftes Wissen über den Sektor zum Besten gab.
JPMorgan vertritt eine eher traditionelle Perspektive auf Finanzen, lehnt Kryptowährungen ab und bietet auch keinen Bitcoin Spot ETF an. Wenn es also um die Bewertung der Blockchain Industrie geht, sind derartige Aussagen kaum überraschend.
In Zeiten fallender Kurse werden schnell Stimmen laut, die den Untergang betroffener Vermögenswertes prophezeien. Schlecht informierte Marktteilnehmer:innen lassen sich davon verunsichern, was wieder einmal zeigt, wie wichtig eigenständige, tiefgreifende Recherche ist.
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