Aktuell überprüft das Finanzministerium in den USA erneut eine von vielen Mitgliedern der Krypto-Community kritisierte Regelung, die die Anonymität und Privatsphäre von zahlreichen Börsenkunden gefährdet.
Bald könnten Krypto-Börsen in den USA dazu verpflichtet werden, die Namen und Adresse der Kunden zu speichern, die Krypto-Guthaben an private Wallets schicken. Das US-Finanzministerium plante bereits zuvor, diese und andere strenge Regulierungsmaßnahmen, die stark in die Privatsphäre von Krypto-Nutzer eingreifen, einzuführen.
Das FinCen (Financial Crimes Enforcement Network), eine US-Geldwäscheaufsichtsbehörde, arbeitete bereits 2020 an der neuen Regelung. Die Regelung wird möglicherweise nochmal von dieser überprüft und dann verabschiedet.
Der Ex-Finanzminister Steven Mnuchin war der erste, der sich für diese Regelung einsetze. Befürworter der Regelung argumentierten, dass Kriminelle Krypto-Wallets für ihre Aktivitäten nutzen könnten. Gegner der Regelung der Meinung sind, dass die Kunden der Börsen bzw. die Börsen selbst einen enormen Aufwand betreiben müssen, um die neue Vorschrift überhaupt zu erfüllen.
Neues Krypto-Gesetz könnte 2022 kommen
Ursprünglich sollte die neue Regelung zwei Teile enthalten. Erstens sollen die Krypto-Börsen Krypto-Transaktionen, die mehr als 10.000 US-Dollar groß sind, in einem Transaktionsreport erfassen müssen, wie es auch bei Banken der Fall ist. Bei der zweiten Regel sollen die Börsen die Daten der Kunden, die Krypto im Wert von über 3.000 USD an eine unregistrierte Wallet senden, zwangsweise speichern.
Die Financial Action Task Force argumentierte, dass anonyme Wallets unregulierte Peer-to-Peer-Transaktionen zwischen Personen ermöglichen. Mit diesen könnten Kriminelle illegale Finanzströme der digitalen Währungen vor den Behörden verschleiern. Das FinCEN erhielt Tausende von Stellungnahmen aus der Krypto-Branche. Deshalb wird sie die Frist für die Abgabe von Kommentaren zu dieser Regelung möglicherweise noch verlängern müssen. Bis September 2022 wird es voraussichtlich zu einer Entscheidung kommen. Allerdings könnte sich die Frist noch verschieben, wenn die Behörde noch weitere Einwände oder Stellungnahmen bearbeiten muss.
Werden Kryptowährungen bald wie Fiat-Geld behandelt?
Das FinCEN und die Federal Reserve wollen auch die rechtliche “Definition von Geld” im Rahmen des Bank Secrecy Act anpassen. Für Kryptowährungen sollen die gleichen Regeln gelten wie für Fiatgeld. In dem Dokument steht:
“Die Agenturen beabsichtigen, dass der überarbeitete Vorschlag sicherstellt, dass die Regeln für inländische und grenzüberschreitende Transaktionen mit konvertierbaren virtuellen Währungen gelten, die ein Tauschmittel (wie Kryptowährungen) sind, das entweder einen gleichwertigen Wert wie eine Währung hat oder als Ersatz für eine Währung fungiert, aber nicht den Status eines gesetzlichen Zahlungsmittels hat”.
Die Mitglieder der Krypto-Community werden die staatlichen Überwachungsmaßnahmen nach wie vor nicht gutheißen. Da sich Kryptowährungen jedoch immer schneller verbreiten, könnte die staatliche Überwachung von diesen jedoch in der Zukunft praktisch gesehen kaum umsetzbar sein.
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