IN KÜRZE

  • Miner schlaten ab für mehr Gewinn im Stromnetz
  • Heißester Monat in Texas: August
  • Eine MWh kostet bis zu 9000 US-Dollar
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Die Mining-Firma Layer1 hat ein geniales Geschäftsmodell gefunden. Das Beste daran ist, dass sie auch bezahlt wird – egal, ob sie Strom in das öffentliche Netz einspeist. Allein für die  Bereitschaft, in Spitzenzeiten auszuhelfen, kassiert Layer1 Millionenbeträge.
West-Texas ist ein heißes Pflaster. Die heißesten Tage kommen im August. Dann könnte das texanische Stromnetz unter der Last von Millionen Klimaanlagen zusammenbrechen. Der Bedarf an Strom ist dann extrem hoch. Er steigt von 120 US-Dollar pro MWh auf 9.000 US-Dollar pro MWh. Hier hat die Mining-Firma Layer1 eine Nische gefunden. Sie wird auch bezahlt, wenn sie gar keinen Strom einspeist. Obwohl die Spitzenpreise dann nur etwa eine Stunde gelten, kann der Lieferant viel Geld verdienen.  Der Analyst Hugh Wynne vom Forschungsunternehmen SSR schätzt: Stromerzeuger in Texas können in den Spitzenzeiten von 1 Prozent der Stunden etwa 15 Prozent des Jahresumsatzes erzielen. Zum Vergleich: In Kalifornien liegt der Wert nur bei 3 Prozent.

Teure Reserve

Nun stellt sich heraus, dass sich große Bitcoin-Miner eine goldene Nase verdienen können. Der Spezialist ist Layer1. Er  hat sogenannte „Anfrage-Antwort“-Verträge abgeschlossen: Bei immensem Strombedarf fährt Layer1 alle  Maschinen runter. Die freiwerdende Strommenge wird direkt in das von Klimaanlagen überforderte Netz eingespeist. „Wir fungieren als Reserve für das texanische Energienetz“, sagt Alexander Liegl, CEO von Layer1. „Wenn das Stromnetz unterversorgt ist, können wir sofort abschalten.“

Die Bereitschaft zählt

 Das Beste daran ist, dass sie dafür bezahlt werden – egal, ob eine Netzüberlastung auftritt oder nicht.  Nur für die Bereitschaft, die Bitcoin-Produktion einzustellen, erhebt Layer1 eine jährliche Prämie:  19 US-Dollar pro Megawattstunde ihres erwarteten Strombedarfs – oder etwa 17 Millionen US-Dollar.  “Es mag so aussehen, als würden Netzbetreiber wie Layer1 viel für etwas bezahlen, das möglicherweise gar nicht passiert“, so Ed Hirs, Dozent für Energiewirtschaft an der Universität von Houston. „Aber das ist eine viel billigere Option als ein Standby-Kraftwerk zu bauen.“ Bereits vor zwei Jahrzehnten kaufte der Industrielle Charles Hurwitz im pazifischen Nordwesten leistungsstarke Aluminiumhütten auf. Und er verdiente mehr Geld mit dem Wiederverkauf von Elektrizität als mit der Herstellung von Metall.  In der Tat ist das Netzmanagement ein Bereich, der heiß genug ist: Denn der  italienische Energieriese Enel 2017 Enernoc mit Sitz in Boston kaufte für 250 Millionen USD und Itron ITRI Comverge für 100 Millionen USD. Es entstanden Entitäten wie Layer1, die Delurey als “Prosumer” bezeichnet – produzierende Verbraucher.  
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Manfred Weber
Manfred interessiert sich schon seit einigen Jahren für den Krypto-Raum und setzt seine intensive Erfahrung im journalistischen Bereich mit unterschiedlichen Schwerpunkten um.
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