Die Vorstöße weltweiter Regulierungsbehörden, vorne weg die der Vereinigten Staaten, bereiten dem Kryptomarkt zunehmend Schwierigkeiten. Zusammen mit der aktuellen makroökonomischen Lage ergibt sich für Trader ein äußerst tückisches Umfeld.
In dieser instabilen, von Unsicherheit geprägten Situation liegt der Schlüssel zur Lösung daher in einem entsprechenden Risiko-Management.
Markttiefe der 10 wichtigsten Kryptos sinkt
Zu den Hauptvorwürfen der SEC gegenüber Krypto Börsen gehört der Handel mit nicht registrierten Wertpapieren. Zu diesen zählt die Aufsichtsbehörde unter anderem Solana (SOL), Cardano (ADA) und Filecoin (FIL).
Zunächst richteten sich die Vorwürfe nur gegen Bittrex, inzwischen jedoch auch gegen Binance und Coinbase. In den Klagen wird ein signifikantes Wachstum des Handelsvolumens von Altcoins gegenüber den traditionellen Favoriten, wie Bitcoin und Ethereum, angeführt. Im Kaiko-Quartalsbericht heißt es dazu:
“Das Wachstum des vierteljährlichen Handelsvolumens [bei Binance.US] war erstaunlich. In nur drei Quartalen stieg es von fünf Milliarden auf 42 Milliarden US-Dollar und schließlich sogar auf 106 Milliarden USD. Interessanterweise war das Handelsvolumen der Altcoins während des gesamten Bullenmarktes größer als das von BTC und ETH zusammen. Für US-Börsen ist das höchst ungewöhnlich.”
Infolge der SEC-Klagen nahmen US-amerikanische Börsen all jene Altcoins aus dem Angebot, die als nicht registrierte Wertpapiere eingestuft wurden. Dies wiederum führte zu einem drastischen Rückgang der Liquidität auf allen Krypto-Handelsplattformen.
Als wesentlicher Maßstab für Liquidität litt insbesondere die Markttiefe unter diesen Entwicklungen. Dies war vor allem bei Binance.US zu beobachten, obgleich Binance sich seit dem etwas erholen konnte.
Leider bestätigen auch die On-Chain-Daten dieses beunruhigende Bild: In Sachen Markttiefe verzeichneten die zehn wichtigsten Kryptos auf Bittrex, Binance.US sowie OKCoin erschreckende Rückgänge.
Während diese bei Bittrex um “nur” 68 % gesunken ist, verzeichneten Binance.US und OKCoin seit Jahresbeginn einen Absturz von unglaublichen 85 %.
Sinkende Liquidität auf dem Kryptomarkt kann allerdings auch ein Symptom für andere Probleme sein. So war beispielsweise OKCoin vorübergehend dazu gezwungen, USD-Einlagen aufgrund der jüngsten Bankenkrise auszusetzen. Anschließend hatte das Unternehmen erhebliche Schwierigkeiten, die Liquidität wiederherzustellen, da die Suche nach einem neuen Partner erfolglos war.
Bitcoin-Reserven auf Börsen nähern sich zwei Millionen BTC
Im zweiten Quartal 2023 sank die weltweite Bitcoin-Liquidität um mehr als zehn Millionen USD – eine besorgniserregende Entwicklung.
Als die großen Market-Maker Jane Street und Jump dazu entschieden, ihre Liquiditätsoperationen in den USA zu beenden, verstärkten sie den ganzen Trend zusätzlich.
Laut Ki Young Ju, CEO von CryptoQuant, treibt die rückläufige Liquidität beider Handelsparteien (Kauf und Verkauf) die Krise der Krypto Börsen zusätzlich an. Dies wird insbesondere an den beiden größten Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung sowie an den wichtigen Stablecoins deutlich:
“Die Liquidität der Verkäufer [ist] zwar rückläufig, aber die der Käufer erfährt einen noch stärkeren Rückgang. Innerhalb eines Jahres sind die Reserven von BTC, ETH und Stablecoins an den Börsen um 20 %, 40 % bzw. 52 % gefallen.”
Diese Umstände bergen erhebliche Risiken für Händler, da eine geringe Liquidität Marktmanipulation begünstigt. Einflussreiche Teilnehmer:innen können einfacher für Kursschwankungen sorgen und dadurch von Pump-and-Dump-Strategien profitieren.
Zudem sind Händler mit “Slippage” konfrontiert, ein Phänomen, bei dem der geplante und der tatsächliche Preis stark divergieren, wodurch erhebliche Verluste entsptehen. Mit geringer Liquidität geht oft auch eine mangelnde Nachfrage seitens Käufer sowie Verkäufer einher. Daher können Händler beim Schließen ihrer Positionen auf Schwierigkeiten stoßen.
Risikomanagement – der Schlüssel zum erfolgreichen Krypto-Trading
Es gibt für nahezu jedes Problem eine Lösung, da ist auch der Krypto-Handel keine Ausnahme. Um die Gefahren einer geringen Liquidität zu mindern, können Händler verschiedene Maßnahmen ergreifen. So bietet beispielsweise der Handel an Börsen mit hohem Handelsvolumen und engen Spreads mehr Stabilität.
Die Überwachung der Markttiefe und der Auftragsbücher hilft ebenfalls, die Liquidität bewerten zu können. Außerdem hilft die Verwendung von Limit-Aufträgen anstelle von Marktaufträgen, den Slippage zu minimieren. Schließlich kannst du auch durch eine Diversifizierung der Handelsaktivitäten über mehrere Kryptobörsen vermeiden, dass die Liquiditätsengpässe einer Plattform dir zum Verhängnis werden.
All diese Herausforderungen sind also nicht unüberwindbar. Händler sollten allerdings informiert bleiben, zuverlässige Plattformen nutzen und intelligente Handelsstrategien anwenden.
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