Umbrella Network implementiert sein Oracle mit Solana in eine weitere Blockchain. In Zukunft sollen weitere Chains folgen. Wie du dir ein Oracle vorstellen kannst und was dies für die weitere Entwicklung im Kryptospace bedeutet, verdeutlichen wir dir zusammen mit John und Austin.
“Angenommen, einige Landwirte in Amerika haben ihre Felder mit einer Versicherung vor Umweltschäden geschützt. Nun tritt tatsächlich der Fall ein, dass ein Unwetter die ganze Ernte vernichtet und die Landwirte ohne Einkommen da stehen. Genau an diesem Punkt setzt unser Oracle an.”
John Chen, CEO von Umbrella Network, erklärt uns zusammen mit Austin Federa, Head of Communications von Solana, wie uns Oracles in Zukunft zu einem besseren Leben verhelfen könnten. Smart Contracts und Oracles brauchen dabei einander. Ein Smart Contract auf der Blockchain ist ein Programm, welches bestimmte Funktionen erfüllt. Im Prinzip sind dies wenn – dann Funktionen.
Beispiel:
Du und ich wetten 1 ETH, dass du morgen alle BeinCrypto-Artikel liest. Ich bin der Meinung, du bist gar nicht so interessiert an unseren Artikeln und wette dagegen. Dafür zahlen wir beide jeweils 1 ETH in einen Pool ein. WENN du morgen wirklich alle BeinCrypto-Artikel liest, DANN bekommst du den gesamten Pool ausbezahlt – also 2 ETH. Smart Contracts stellen den größten Fortschritt der Blockchain-Technologie dar. Wie aber kommt der Smart Contract an die Information, dass du alle Artikel gelesen hast?
Ob du alle Artikel wirklich gelesen hast, beantwortet der Smart Contract mit Daten vom Oracle. Dieses ist nämlich die Stelle, welche sich externe Daten von außerhalb der Blockchain holt. In unserem Fall würde das Oracle die Daten von einem Dritten abfragen, der dir beim Lesen zugesehen hat. Größter Nutzen von einem Oracle ist also, dass es reale Daten auf die Blockchain bringt. Ein Smart Contract alleine kann das nicht.
Ist die Zeit von Chainlink abgelaufen?
“Unsere Vorstellung über das, was möglich ist, wird sich ändern. Die Idee auf einem Netzwerk zu bauen, dass fast nichts kostet, bringt uns voran. Um im DeFi-Bereich innovationsfähig zu bleiben, brauchen wir ein hohes Angebot an Oracles.”
Austin Federa, Head of Communications bei Solana, sieht das Angebot am Oracle-Markt als Fortschritt. Seiner Meinung nach benötige es mehrere Anbieter in diesem Bereich, um ein hohes Maß an Innovation zu garantieren. Er findet es schade, dass es jahrelang nur Anbieter auf der Ethereum Virtual Machine (EVM) gab. EVM ist eine Art dezentraler Computer, auf welchem selbst Smart Contracts oder Apps geschrieben werden. Ethereum, Polygon, die Binance Smart Chain oder auch Avalanche sind allesamt EVM-Blockchains. Entwickelt wurde EVM von Ethereum selbst.
Chainlink als bekanntestes und größtes Orakel gab es zu Beginn lediglich auf der Ethereum-Chain. Seit diesem Jahr umfasst Chainlinks Angebot knapp 12 weitere Blockchains, Zahl steigend. Das Unternehmen kann bereits über 1000 integrierte Projekte vorweisen, weshalb sich auch die Frage stellt, wieso wir eigentlich weitere Oracles brauchen?
Zum einen ist es der bereits angesprochene Punkt der Innovation. Wie auch auf einem üblichen Markt benötige es einige Konkurrenten, welche verschiedene Aspekte abdecken. So wurde Chainlink in der Vergangenheit für die Gebühren kritisiert. Es kommt vor, dass eine Abfrage von Daten schon bis zu 300 US-Dollar kostet. Was hätte ich davon 300 US-Dollar zu bezahlen, wenn ich einfach nur wissen will, ob du alle unsere Artikel gelesen hast? Andere Protokolle können diese Daten für einige Bereiche billiger oder schneller anbieten. Dazu Austin Federa:
“Pyth auf Solana z.B. kann zwar eine sehr hohe Anzahl von Daten liefern, aber spezialisiert sich auf finanzielle Daten. Andere Oracle sind breiter aufgestellt.”
Umbrella Network: Auf Solana folgt nun auch Cardano
“Wir wollen dort sein, wo die Anwendungen sind.”
John Chen beschreibt das Ziel von Umbrella einfach. Für ihn ist es am wichtigsten, Mehrwert für die Projekte zu schaffen. Ähnlich wie auch Austin findet er, dass Apps sich innovativ entwickeln müssen – dafür benötige es eine billige Lösung im Oracle-Bereich. Beide sind sich einig, dass die Integration von Umbrella auf Solana ein weiterer Schritt Richtung leistbare Daten ist. “Schließlich ähnelt sich auch die Unternehmensphilosophie sehr”, scherzt John.
“Umbrella steht für ein massives Volumen an externen Daten, welches wir zu unglaublich niedrigen Gebühren auf die Solana-Chain bringen.”
Seiner Meinung nach, sei es vor allem für die kleinen Unternehmen wichtig, eine hohe Anzahl an Daten zu erhalten. Daten zu Sportwetten, dem Wetter oder auch Finanzmärkten sind in Zukunft mit Umbrella kein Problem mehr. Solana ist die mittlerweile sechste implementierte Chain. Danach verrät uns John noch ein Geheimnis:
Umbrellas Oracle wird in den nächsten Wochen die Cardano-Blockchain implementieren.
Die Vision von Umbrella geht aber noch viel weiter hinaus. So wolle man in Zukunft eine Rundum-Lösung bieten, die unabhängig ist von der jeweiligen Chain. In einer optimalen Zukunft sollte es für eine Vielzahl an Layer 1 Lösungen möglich sein, einfach Daten bei Umbrella Network anzufragen und diese dann auch zu bekommen.
“Wetterdaten, Standortdaten, Versicherungen oder auch In-Game NFT-Assets sind wahrscheinlich die Punkte bei denen Oracles am häufigsten zur Anwendung kommen. Der Benutzer bekommt das gar nicht mit, weil das alles im Hintergrund abläuft.”
Die Landwirte beispielsweise würden gar nicht mitbekommen, dass ein Oracle ihnen dabei hilft, das Geld von der Versicherung ausbezahlt zu bekommen. Das Oracle kann die Wetterdaten von mehreren unabhängigen Wetterstationen in die Blockchain einspielen. Falls alle bestätigen, dass ein Unwetter die Ernte der Landwirte zerstört hat, würde der Smart Contract eingreifen. Der Smart Contract erkennt durch die Daten des Oracles die Zerstörung durch das Unwetter (wenn) und bezahlt allen davon betroffenen Landwirten die Schadenssumme aus (dann).
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