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Wegen Memecoin Hype: Ethereum-Bot stiehlt Krypto-Investoren 2 Mio. USD in 48 Stunden

3 min
Aktualisiert von Maximilian Mußner
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IN KÜRZE

  • Ein Ethereum-Bot stahl erwirtschafte in 48 Stunden fast 2 Millionen US-Dollar an Profit - auf Kosten von Memecoin-Investor:innen.
  • Über "Sandwiching" trieb der Krypto-Bot den Preis von Memecoins kurz vor dem Kauf anderer Börsenutzer:innen in die Höhe.
  • Um vor anderen Börsennutzer:innen zu kaufen, bezahlte der Bot jedoch einen hohen Preis - bisher rund 7 Millionen US-Dollar.
  • promo

Der Kurs von Pepe, einem neuen Memecoin, stieg innerhalb von wenigen Tagen um eine Million Prozent(!) an. Zahlreiche neue Krypto-Investor:innen versuchten, von dem Hype zu profitieren – nur, um dann von einer raffinierten Art von Krypto-Bot “gesandwicht” zu werden. Bots erzielten durch diese Methode in nur 24 Stunden einen Gewinn fast einer Million US-Dollar.

Darüber hinaus gab der Ersteller dieser Bots bereits rund sieben Millionen US-Dollar an Ethereum-Transaktionsgebühren aus, um die Angriffe durchzuführen. Doch wie genau konnte das alles passieren? Und warum gibt der Ersteller so viel ETH dafür aus?

Krypto-Bots stehlen 2 Millionen US-Dollar von Memecoin-Investor:innen – in 48 Stunden

Bei einem Sandwich-Angriff kauft der/die Angreifer:in kurz vor anderen ein, nur, um diese dann sofort an andere weitere zu verkaufen. Das Ganze funktioniert wie folgt. Kauft ein:e Nutzer:in einer Krypto-Börse eine Kryptowährung, dann kommt der Kaufauftrag in eine Warteschlange (oft auch Mempool genannt). Andere Nutzer:innen (oder in diesem Fall ein Bot) können jedoch eine höhere Transaktionsgebühr zahlen, damit deren Kaufauftrag zuerst ausgeführt wird.

Nun kann der/ die Angreifer:in denjenigen, die die Transaktionen abwickeln, kurz, bevor sie den Kaufauftrag von anderen ausführen, eine extra Gebühr bezahlen. So kann er/sie kurz vor den Kaufaufträgen anderer Nutzer:innen große Mengen kaufen und so den Preis in die Höhe treiben. Die Folge: Die anderen Nutzer:innen müssen die Kryptowährung zu einem höheren Preis als eigentlich gewünscht einkaufen. Die Differenz zwischen den zusätzlich gezahlten Transaktionsgebühren und dem höheren Kaufpreis ist der Gewinn.

Diese Methode eignet sich besonders bei Kryptowährungen mit einem vergleichsweise geringen Handelsvolumen mit gleichzeitigem rasanten Nachfrageanstieg – wie bei Pepe oder anderen Memecoins. Grund dafür ist, dass sich Preis der Kryptowährung leichter bewegen lässt, wenn das Volumen klein ist. Ein von dem Dune-Analysten sealaunch.xyz geteilter Chart (Stand 18. April 2023) über die Profite der Bots verdeutlicht, wie stark der Hype um Pepe den Gewinn der Methode beeinflusste.

Krypto-Bot-Profite durch Sandwich-Methode
Profite der Sandwichbots Chart Quelle; Twitter

Wie der Krypto-Journalist Wu Blockchain berichtet, erwirtschafteten Krypto-Bots auf Ethereum durch diese Methode in weniger als einem Tag (19. April) einen Profit von 940.000 US-Dollar. Die von jaredfromsubway.eth kontrollierten Bots erzielten alleine am 19. April 2023 einen Profit von 710.000 und am 18. April sogar von 950.000 US-Dollar. Insgesamt übersteigt der Profit damit 2,3 Millionen US-Dollar.

Bots zahlen 3 Millionen USD: Ethereum Transaktionsgebühren verfünffachen sich

Doch Pepe ist nicht der einzige Memecoin, auf den die Bots von jaredfromsubway.eth abzielten. Der Twitter-Account des Entwicklers teilte der Twitter-Community mit, dass er auch vor allem durch das Sandwiching von Wojak und AISHIB profitierte. Auch der Memecoin Chad sowie weitere unpopulärerer Coins soll von Sandwich-Attacken der Bots betroffen sein.

Darüber hinaus sorgten die Bots für einen enormen Anstieg der Ethereum-Transaktionsgebühren (auch Gas-Fees genannt). Schließlich zahlten sie extra Gebühren zahlten, um vor anderen Käufer:innen zu kaufen. Wie Daten von Dune-Analytics zeigen, ist die mit den Bots verbundene Adresse derzeit die Adresse, die mit Abstand am meisten Gasgebühren zahlt. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Artikels belaufen sich die Gebühren auf 1,3 Millionen US-Dollar in den letzten 24 Stunden und über 3 Millionen US-Dollar in den vergangenen sieben Tagen. Die täglichen Ausgaben der Bots sind damit größer als die des Arbitrum-Netzwerks, der derzeit beliebtesten Layer-2-Lösung für Ethereum.

Ethereum-Gebühren Rangliste Chart
Ethereum-Adressen mit höchsten gezahlten ETH-Transaktionsgebühren Liste Quelle; Dune

Des Weiteren führte die starke Nachfrage der Bots auch zu einem rasanten Anstieg der ETH-Transaktionskosten. Während der Median des Gaspreises in den letzten Tagen zwischen 25 und 50 Gwei schwankte, stieg dieser am 19. April 2023 sprunghaft auf 119 an – wohl auch wegen der von den Bots gezahlten Transaktionsgebühren am selbigen Tag.

Ethereum-Transaktionskosten Median Chart
Median Gaspreis 13. April bis 19. April Quelle: Dune

Insgesamt belaufen sich die von jaredfromsubway.eth gezahlten Gasgebühren auf rund sieben Millionen US-Dollar, wie der Twitter-Account sealaunch.xyz von Dune berichtet. Der Preis von Pepe zeigt sich von den Botangriffen unbeeindruckt und verzeichnete am 19. April 2023 ein Tagesplus von rund 70 %.

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Maximilian Mußner
Maximilian Mußner machte sich Anfang 2018 im Markt für Freizeit und Kulturdienstleistungen selbstständig und begann im Oktober 2018 mit dem Handel von Kryptowährungen. Mitte 2019 gründete er dann ein Startup-Unternehmen in diesem Marktsegment - bis ihn März 2020 der erste Corona-Lockdown traf. Um diesen zu überbrücken, widmete er sich vollständig dem Trading im Krypto-Bereich - mit Erfolg. Im November 2020 begann er dann als Copywriter bei BeInCrypto und unterstützte das damals noch recht...
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