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Wöchentliches Krypto-Update: Das Bitcoin-Security-Trilemma – und wie man es lösen kann

3 min
Aktualisiert von Alexandra Kons
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IN KÜRZE

  • Das Security-Trilemma verlangt in Zukunft Kompromisse von Bitcoin.
  • Dezentralität, Sicherheit und Skalierbarkeit lassen sich nicht gleichzeitig optimieren.
  • Die Entwicklung eines Fee Markets könnte das Trilemma auflösen.
  • promo

Beim wöchentlichen Krypto-Update geht es um tiefere Einsichten rund um Bitcoin und das Kryptoversum. Diesmal geht es um das Security-Trilemma. Das Security-Trilemma sorgt für regelmäßige Diskussionen unter Bitcoin-Freunden. Sinkt der Block Subsidy wie erwartet alle vier Jahre um 50 Prozent, könnte das Mining ab einem gewissen Punkt nicht mehr rentabel sein. Ist Bitcoins Sicherheit gefährdet?
Ein Gespenst geht um in Bitcoin-Land – das Gespenst des Security-Trilemma. Mit jedem Halving, also der Halbierung des Geldmengenwachstums alle vier Jahre, verringert der Mining-Erlös signifikant. Das könnte langfristig dazu führen, dass Mining betriebswirtschaftlich nicht mehr rentabel ist, so die Befürchtung. Autoren wie Raphael Auer, seines Zeichens Chefökonom der Abteilung Innovation und digitale Wirtschaft der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), sehen die Kryptowährung etwa im Kern bedroht.

Sicherheit, Dezentralität, Skalierbarkeit

Man kann nicht alles haben“. Eigentlich lässt sich das Trilemma aus Skalierbarkeit, Dezentralität und Sicherheit mit diesem Aphorismus zusammenfassen. Höhere Dezentralität etwa geht auf Kosten von Skalierbarkeit. Schließlich fügt die Dezentralität eine ganze Menge Redundanzen in die Verarbeitung von Transaktionen und das Ordnen des UTXO-Sets ein. Zentralisierte Systeme haben es einfacher. Dort löst ein vertrauenswürdiger Intermediär das Gewirr an Zahlungen und Kontoständen auf. Mit der ständigen Gefahr von Fehlern, die eine solche Zentralisierung eben mit sich bringt. Bitcoins Dezentralität ist gut begründet; schließlich ist ihr Sinn und Zweck eben beschriebenen Single Point of Failure aufzulösen. Allerdings macht das die Kryptowährung ziemlich langsam.Während zentralisierte Zahlungssysteme wie Visa locker mehrere tausend Transaktionen pro Sekunde schaffen, kommt BTC gerade einmal auf sieben. Bitcoin optimiert also nicht auf Geschwindigkeit – mit gutem Grund. Schließlich handelt es sich bei der Kryptowährung um ein Protokoll; um einen Basislayer. Der Transaktionsdurchsatz lässt sich im Nachgang etwa via Lightning noch optimieren. Der Verzicht auf Skalierbarkeit des Basislayers ist allerdings Grundlage dafür, dass es sich bei Bitcoin um das wohl sicherste Zahlungsnetzwerk der Welt handelt. Bitcoin-Urgestein Nick Szabo schreibt auf seinem Blog:
Acht Jahre lang ununterbrochen in Betrieb, mit keinen finanziellen Verlusten in der Blockchain selbst, ist es heute in vielerlei Hinsicht das zuverlässigste und sicherste Finanzsystem der Welt.
Geringere Geschwindigkeit zugunsten von Sicherheit und Dezentralität; soweit so gut. Aber was ist, wenn Miner bei sinkendem Block Subsidy zukünftig immer weniger Umsatz generieren? Stellt das Protokoll dann noch hinreichende Anreize zur Verfügung, das UTXO-Set vor Angriffen wie 51-Prozent-Attacken zu schützen?

Bitcoin.

Ein Bild von BeInCrypto.com.

Die Bedeutung des Fee Markets

Aktuell machen die Transaktionsgebühren lediglich zwischen sechs und acht Prozent des Mining-Erlöses aus, der Rest stammt aus dem Block Subsidy von aktuell 6,25 BTC. Mit sinkendem Block Subsidy dürfte dieser Anteil jedoch steigen und die Transaktionsgebühren als Einnahmequelle für Miner eine immer wichtigere Rolle spielen. Das lässt verschiedene Implikationen zu. Ein mögliches Szenario ist die Entwicklung eines sogenannten Fee Markets (zu Deutsch, Markt für Transaktionsgebühren). Bleibt das 1 MB Blocksize-Limit,  dürfte Platz auf der Blockchain bei steigender Akzeptanz der Kryptowährung immer rarer werden. Daraus folgt, dass die Transaktionsgebühren in Zukunft steigen. Den Luxus, Transaktionen auf dem sichersten Zahlungsnetzwerk der Welt fast zum Nulltarif in Stein meißeln zu lassen, wird es demnach nicht mehr lange geben. Einen kleinen Vorgeschmack lieferte der Bull Run Ende 2017. Damals schossen die Gebühren binnen Tagen in die Stratosphäre und so mancher Transaktionswillige musste zweistellige Dollarbeträge für eine schnelle Bestätigung auf den Tisch legen.
Bitcoin.
Ein Bild von BeInCrypto.com.

Was tun?

Im Kern gibt es drei konkurrierende Vorstellungen davon, wie sich das Trilemma auflösen lässt. Neben ansteigenden Gebühren könnte eine der Möglichkeiten eine Änderung des Angebotswachstums sein. Anstatt wie aktuell alle vier Jahre das Geldmengenwachstum zu halbieren, könnte man sich beispielsweise auf eine konstante Inflation von einem Prozent einigen. Damit würden die Nutzer durch den Kaufkraftverlust ihrer Coins die Sicherheit des Netzwerks subventionieren. Diese Lösung würde allerdings einen Hard Fork voraussetzen, da ein konstanter Anstieg der Inflationsrate mit den aktuellen Netzwerkregeln nicht zu machen ist. Die gangbarste Auflösung des Trilemmas dürfte daher aus einer Mischung aus Side-Chain-Skalierung sowie sukzessive steigenden Transaktionsgebühren bestehen. Bitcoin-Transfers mit kleinem Wert lassen sich mit hinreichender Sicherheit bereits heute auf dem Lightning-Netzwerk durchführen. Wer die Sicherheit von On-Chain-Transaktionen sucht, der wird auch bereit sein, dafür zu zahlen. Eines ist sicher: Mit dem graduellen Schrumpfen des Block Subsidy wird sich auch die Art und Weise ändern, wie Bitcoin genutzt wird.
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David Scheider
Kryptowährungen sind Davids Leidenschaft. Nach seinem BA in Philosophy und Economics studiert er jetzt Digital Currency an der University of Nicosia.
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