Die Blockchain-Analyse Firma Elliptic hat sich den Cashflow der Bitcoins, die bei dem Bitfinex-Hack von 2016 gestohlen wurden, genauer angesehen. Die Forscher sind zu der Schlussfolgerung gekommen, dass gerade einmal 21% der gestohlenen Bitcoin bewegt wurden.
Laut dem Research-Bericht befinden sich von den 120.000 Bitcoin, die bei dem Bitfinex Hack 2016 gestohlen wurden, immer noch 96.000 BTC auf dem Wallet, an das die BTC zuerst gesendet wurden.
Bitfinex Hacker und ihre Bitcoin-Geldwäsche-Strategie
Die Firma erklärt, dass die meisten BTC, die von dem Wallet des Hackers versendet wurden, über das Darknet an Privacy Wallets geschickt wurden. Die meisten dieser Transaktionen fanden in den letzten 12 Monaten statt. Das zeigt uns, wie schwierig es ist, die gestohlenen Gelder zu waschen. Außerdem sind gerade einmal 4% der Bitcoins gewaschen oder ausgezahlt worden.
Im April 2021 wurden 12.000 Bitcoin (umgerechnet ca. 774 Millionen US-Dollar) von dem Wallet abgehoben. Damals erreichte der Bitcoin Preis neue Rekordwerte. Offensichtlich wollten der bzw. die Hacker die Marktlage ausnutzen.
Der Bitfinex-Hack im Jahr 2016 bleibt einer der größten Kryptowährungshacks, die jemals stattgefunden haben. Damals erschütterte der Hack den Markt. Die Identität der Hacker ist bis jetzt nicht bekannt. Zu den heutigen Preisen beläuft sich der Wert der BTC auf etwa ca. 7 Milliarden US-Dollar.
Elliptic weist auch auf die Methode hin, mit der die Hacker gestohlenen Gelder normalerweise waschen. Die Hacker schieben die Gelder an verschiedenen Adressen und schicken sie dann schrittweise in kleine Portionen an eine Zieladresse. Sie bezeichnen dieses Konstrukt als „Peeling Chain“. Diese erschwert die manuelle Rückverfolgung der Geldströme.
Das Aufspüren gestohlener Bitcoins ist eine schwierige Herausforderung für die Branchenprofis und Strafverfolgungsbehörden. In den letzten Jahren taten sich die Börsen zusammen, um Gelder von Hackern einzufrieren, die versuchen, Geld abzuheben. Das hat bis zu einem gewissen Grad funktioniert. Allerdings ermöglichten sogenannte Coin-Mixing-Tools und modernere Protokolle den Hackern, Teile ihrer gestohlenen Beträge auszuzahlen.
DeFi-Projekte entwickeln Krypto-Versicherungsschutz
Hackerangriffe kommen recht häufig in der Kryptowelt vor. In letzter Zeit war hauptsächlich die DeFi-Branche von Hacks betroffen. Zurzeit fließen große Summen in den Nischenbereich. Da die Protokolle noch recht neu sind, haben professionelle Hacker meistens ein leichtes Spiel.
Die Blockchain-Analysefirma Messari stellte fest, dass seit Anfang 2019 etwa 284 Millionen US-Dollar von dem DeFi-Markt entwendet wurden. Zuletzt verlor Spartan DeFi, dass auf der Binance Smart Chain operiert, 30 Millionen US-Dollar bei einem Flash Loan-Exploit. Ein Flash Loan-Exploit ist aktuell einer der gängigsten Angriffsmethoden bei Krypto-Hacks.
Einige Projekte haben bereits angefangen, Versicherungslösungen zu entwickeln. Die Geschädigten erhalten bei nach einem Hack Kompensationszahlungen aus einem eigens dafür angelegten Pool-Fond. Yearn Finance, Celsius und Bridge Mutual integrierten bereits sogar vor geraumer Zeit die ersten Versicherungs-Features.
Übersetzt von Maximilian M.
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